Stark gegen Stress
Austausch, auch wenn es drunter und drüber geht.
Wenn es Konflikte gibt, sprechen wir sie rechtzeitig an und klären sie, auch in stressigen Zeiten.
Wir können miteinander lachen, auch wenn es hektisch zu- und hergeht.
Unser Wir-Gefühl ist stark und ein gutes Gegengewicht zum Stress.
Wir sind auch in Stresszeiten gegenseitig tolerant.
Auswertung:
Bis zu 15 Punkte: Es scheint, dass Stress Ihre Beziehung recht stark beeinträchtigt. Suchen Sie in den Bereichen, die Sie ganz niedrig bewertet haben, zusammen mit Ihrem Partner, Ihrer Partnerin nach Verbesserungsmöglichkeiten.
16 bis 30 Punkte: Gewisse Anzeichen, dass Stress sich in Ihrer Partnerschaft niederschlägt, gibt es. Geben Sie zusammen mit Ihrem Partner, Ihrer Partnerin Gegensteuer, einigen Sie sich gemeinsam auf ein Vorgehen.
31 Punkte und mehr: Ihre Partnerschaft scheint zurzeit nicht stressanfällig zu sein. Sorgen Sie dafür, dass es so bleibt! Falls Sie bei einzelnen Aussagen tiefe Werte haben, suchen Sie gemeinsam nach Verbesserungsmöglichkeiten.
Wenn Sie beide die Fragen beantwortet haben: Gibt es Übereinstimmungen? Suchen Sie in den Bereichen, in denen Sie beide tief gewertet haben, nach Verbesserungsmöglichkeiten.
Wenn Sie einen Bereich ganz unterschiedlich gewertet haben, gehen Sie der Frage nach, wieso das so ist.
Hohe schulische Anforderungen, eine durchgeplante Freizeit und die ganz normale Alltagshektik gehen ebenfalls nicht spurlos an Kindern vorüber. Tatsache ist, dass zunehmend schon ganz junge Menschen in hohem Masse stressbelastet sind und typische Stresssymptome zeigen, zum Beispiel Schlaf- oder Verdauungsstörungen, chronische Verspannungen, Kopfschmerzen, Leistungsängste usw. (mehr zum Thema Stresssymptome auf Seite 73).
Eltern, nicht verfügbar
Gestresste Eltern sind für Kinder emotional weniger verfügbar, sie sind ungeduldiger, haben vielleicht das Bedürfnis nach Ruhe und ziehen sich zurück. Sie wissen weniger, was ihre Kinder gerade tun, mit wem sie zusammen sind, was sie beschäftigt. Gestresste Eltern haben insgesamt weniger Zeit für ihre Kinder, kontrollieren die Hausaufgaben weniger, interessieren sich weniger für sie und sind froh, wenn sie in Ruhe gelassen werden und sich die Kinder selber beschäftigen. Fernsehen und Gamen werden zu Zeitfüllern, Medienkonsum und Social Media ersetzen den zwischenmenschlichen Austausch. So führt chronischer Stress der Elternhäufig zur emotionalen Verarmung der Kinder, zu sinnlosem Zeitvertreib und zur Abstumpfung der Kreativität.
HINWEIS Kinder laufen häufig nebenher. Man hat keine oder zu wenig Zeit für sie, doch füllt man vorsorglich ihre Agenda – so sind sie beschäftigt und vorerst mal ruhiggestellt. Doch fehlende Zeit und mangelnde Zuwendung – im wörtlichen Sinne – lassen sich nicht durch Aktivitäten kompensieren. Wie sollen Kinder später als Erwachsene innehalten und angemessen mit der Ressource Zeit umgehen können, wenn sie dies in der Kindheit nicht lernen?
Konflikte in Erziehungsfragen
Zu beobachten ist ferner, dass es bei gestressten Paaren mehr Uneinigkeit in Erziehungsfragen gibt, dass die Eltern weniger am gleichen Strick ziehen. Dass ein gestresster Vater, eine gestresste Mutter weniger souverän mit den Kindern umgeht, versteht sich schon fast von selbst – die Geduld fehlt, man hat keine Energie, die geltenden Regeln durchzusetzen, ist inkonsequent und überlässt die Kinder mehr sich selbst. Häufig führt Stress der Eltern auch zur Vernachlässigung der Kinder. Man kümmert sich weniger um ihre Hygiene und ihre Erscheinung – um ihre Kleidung, ihre Frisur oder ihr Gewicht.
Stress führt aber auch zu harscherem Erziehungsverhalten. Unter Stress schubsen, schütteln, stossen und schlagen Eltern ihre Kinder häufiger, schreien sie häufiger an, drohen ihnen oder reagieren mit Liebesentzug. Langfristig hat Stress dadurch häufig negative Folgen für die Kinder; manche entwickeln Verhaltensauffälligkeiten, andere psychische Störungen.
HINWEIS Kinder sind das schwächste Glied in der Stresskette und dem Stress der Eltern hilflos ausgeliefert. Daher ist es gerade für Mütter und Väter essenziell, ihren Stress angemessen bewältigen zu können. Das beruhigt nicht nur die Stimmung und schafft ein förderliches Familienklima, sondern bedeutet auch, dass sie in Sachen Stressmanagement gute Vorbilder für ihre Kinder sind.
Die Eltern als Modell
Die Art und Weise, wie die Eltern mit Stress umgehen, wirkt sich prägend auf die
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