Starke Kinder
reiten zu können? Welches Kind hat nicht seine Schwächen, die es bestechlich machen? Aber auch Drohungen, wie âIch bringe deine Eltern umâ, âDu kommst in ein Heimâ, âKeiner wird dich mehr wollenâ, können Kinder gefügig machen. Im Zusammenhang mit Bedrohung oder Bestechung zwingen die Täter dem Kind häufig ein Geheimnis auf, welches dieses nicht wagt zu verraten.
Präventionsprogramme
Die üblichen Präventionsprogramme gegen sexuellen Missbrauch fokussieren auf fünf Punkte:
Intuition
: Ich kann mich auf meine Gefühle verlassen. Wenn ich das Gefühl habe, hier stimmt etwas nicht, dann wird das so sein.
âNeinâ sagen
: Kinder dürfen in bestimmten Situationen Grenzen ziehen und Anweisungen Erwachsener widersprechen. Sie dürfen sich wehren.
Geheimnisse
: Es gibt gute und schlechte Geheimnisse. Die Guten machen SpaÃ. Es ist schön, überrascht zu werden. Wenn Geheimnisse beängstigend werden, dann sollten sie mitgeteilt werden.
Berührungen
: Es gibt schöne, schlechte und merkwürdige Berührungen. Die beiden letzteren müssen nicht geduldet werden.
Mein Körper gehört mir
: Er ist wertvoll und ich habe das Recht, ihn zu schützen.
Punkte 1 bis 3 finden Sie in diesem Kapitel. Die weiteren Punkte werden im folgenden Kapitel bearbeitet.
Um âNeinâ sagen zu können, müssen verschiedene Bedingungen erfüllt sein:
1.    Das Kind sollte gelernt haben, seine Bedürfnisse wahrzunehmen und auszudrücken.
2.    Es kann seiner Intuition, dem Eindruck âHier stimmt etwas nichtâ trauen.
3.    Es lässt sich nicht durch Bedrohung, Bestechung oder Geheimnisse in seiner Entscheidung irritieren.
4.    Es kann das Wort âNeinâ laut und aufrecht stehend sagen oder schreien.
Welche Ãbungen können Sie einsetzen?
Wollen Sie nur einen Teil der Ãbungen machen, so empfehlen wir Ãbung 14.1 und 14.3 .
14.1  Wie kann mein Kind lernen, seine Bedürfnisse wahrzunehmen und auszudrücken?
Körperliche Bedürfnisse
. Säuglinge nehmen wahr, wann sie Hunger haben, durstig oder müde sind â und äuÃern sich entsprechend. Die Fähigkeit, die grundlegenden Bedürfnisse wahrzunehmen, wohnt also jedem Kind inne. Dies sollten wir fördern â auf ganz elementare Weise. Warum sollten wir Kinder zwingen, zu essen, wenn sie sagen, dass sie keinen Hunger haben? Warum sollten sie zu festgesetzter Zeit auf die Toilette gehen, wenn sie nicht müssen?
Wahlmöglichkeiten
. Natürlich können wir ein Kind nicht alles auswählen lassen. Das Kind kann aber wählen, ob es dieses oder jenes T-Shirt tragen möchte. Wahlmöglichkeiten im Kleinen geben dem Kind das Gefühl, Entscheidungen für sich treffen zu können und zu dürfen.
Küssen nur auf Wunsch
. Gutenachtküsse, BegrüÃungsküsse, Abschiedsküsse nach dem Motto: âGib der Tante einen Kuss!â. Manchmal werden Kinder viel geherzt und geküsst. Wollen sie dies denn immer? Sollten wir ihnen nicht die Wahl lassen, wen sie küssen möchten? Natürlich kann es für die Eltern unangenehm werden, wenn das Kind in Anwesenheit der Tante ablehnt, ihr einen Gutenachtkuss zu geben. Aber warum nicht? Möchten wir denn jeden küssen müssen, der das möchte?
14.2Â Â Wie kann mein Kind lernen, seiner Intuition (âHier stimmt etwas nicht.â) zu trauen?
Nicht alles machen müssen
. Natürlich gibt es Dinge, die ein Kind machen muss. An einer roten Ampel mit viel Verkehr muss das Kind stehen bleiben. In anderen Situationen kann das Kind entscheiden. Es sollte entscheiden dürfen, auch wenn es für Erwachsene anstrengender sein mag. Dies drückt Wertschätzung für ein Kind aus.
Der kindlichen Intuition folgen
. Die kindliche Intuition ist sehr ausgeprägt. Kinder spüren, wo sie nicht willkommen sind oder auch welche Person ihnen nicht gut tut. Manchmal wollen Kinder etwas nicht. Es geht dann nicht um ein grundsätzliches âNeinâ allen Dingen gegenüber, sondern um ein gezieltes, andauerndes âNein, ich mag nicht hier seinâ. Auch wenn Ihr Kind es nicht gut begründen kann, nehmen Sie Ihr Kind ernst.
14.3Â Â Wie kann ich meinem Kind helfen, sich gegen Bedrohung, Bestechung oder ein schlechtes Geheimnis zu wehren?
Jedes Kind hat einen Schwachpunkt, über den es
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