Starke Kinder
bedroht oder bestochen werden kann. Zentral dürfte die Aufklärung darüber sein, dass es Menschen gibt, die bedrohen oder bestechen können. Gegen Drohungen, dass es z. B. ins Heim müsse oder dass jemand den Eltern oder Geschwistern etwas antun würde, sind die Eltern/Vertrauenspersonen in der Lage sich zu wehren â wenn sie Bescheid wissen. Wichtig ist aber, dass eine Vertrauensperson informiert wird.
Es gibt
verschiedene Arten von Geheimnissen
. Es gibt gute und schlechte Geheimnisse. Gute Geheimnisse machen SpaÃ. Wenn wir eine Ãberraschungsgeburtstagsparty vorbereiten, dann sollte es ein Geheimnis sein â dann ist es wirklich eine Ãberraschung. Ein schlechtes Geheimnis ist, wenn wir uns nicht wohl dabei fühlen, dieses Geheimnis zu bewahren ( Ãbungsblatt 14.2 , vgl. Seite 112 , eine Bearbeitung ist ab dem Alter von fünf Jahren mit Hilfe möglich).
1.    Im ersten Schritt überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, was ein Geheimnis überhaupt ist (z. B. âetwas, was nur ein paar Menschen wissen und sonst keiner wissen darfâ, Ãbungsblatt 14.1 , vgl. Seite 111 ).
2.    Nun lassen Sie Beispiele für verschiedene Geheimnisse sammeln: Geburtstagsgeschenk, etwas kaputt machen und verstecken, Hausaufgaben abschreiben, Ãberraschungsbesuch, wenn jemand mir weh tut und ich es nicht sagen darf â¦
3.    Ãberlegen Sie mit Ihrem Kind, ob es Unterschiede zwischen diesen Geheimnissen gibt. Versuchen Sie mit Ihrem Kind auf die Unterteilung von âgutenâ und âschlechtenâ Geheimnissen zu kommen (Sie können andere Begriffe verwenden). Tragen Sie gemeinsam mit dem Kind die verschiedenen Geheimnisse in das Ãbungsblatt 14.2 ein (malen Sie Symbole für die verschiedene Geheimnisse, solange Ihr Kind noch nicht in der Lage ist, das Geschriebene zu lesen).
14.4Â Â Wie kann mein Kind lernen, laut âNEIN!â zu schreien?
Körperhaltung
. Das Wort âNeinâ zu sagen, reicht nicht. Auch die Körperhaltung und die Mimik sollten âNEINâ zum Ausdruck bringen. Wie sieht jemand aus, der Angst hat? Welche Körperhaltung nimmt er ein? Zeigen Sie Ihrem Kind die Körperhaltung oder lassen Sie Ihr Kind diese Körperhaltung einnehmen (zusammenkauern, klein machen, Kopf an die Brust oder nach einem Ausweg suchend, hektisch). Welche Körperhaltung hat jemand, der eher wütend ist, der âNeinâ brüllen möchte? Ãben Sie diese Körperhaltung (aufrecht stehen, Hände in die Hüften stemmen, Beine schulterbreit auseinander, Kopf hoch). Ãben Sie einen Wechsel von der einen in die andere Körperhaltung!
Lassen Sie Ihr Kind auch einmal
laut brüllen
. Manche Kinder mögen es nicht, laut zu sein und haben sich vermutlich auch noch nicht laut schreien gehört. Das kann auch sehr ungewohnt sein. Lassen Sie Ihr Kind im Wald, im Wind oder auf dem Feld laut brüllen.
15  Wie kann ich die sexuelle Entwicklung meines Kindes unterstützen?
âMeine Eltern arbeiteten auch am Wochenende sehr viel. Sie brachten mich und meine jüngeren Geschwister dann zu meiner Tante und meinem Onkel. Mein Onkel spielte gerne mit mir Schach. Ich mochte es auch, da war ich etwas Besonderes. Wir waren dann immer allein und eines Tages, als ich ungefähr sieben Jahre alt war, öffnete er seine Hose. Ich hatte keine Ahnung, was das sollte. Ich muss ihn etwas seltsam angeschaut haben. Bei uns zog man sich nicht vor einem anderen aus. Er wollte dann, dass ich ihn dort berühre. Ich wusste erst recht nicht, was ich davon halten sollte. Ich hatte âdasâ bei meinen Brüdern zwar schon gesehen, aber nur sehr kurz und wenn sie gebadet wurden. Angefasst hatte ich so etwas noch nie. Irgendwie machte mir âdasâ schon ziemliche Angst. Als er seine Hose wieder zu machte, war ich erleichtert und wollte es einfach vergessen.
Schach spielen wiederholte sich und auch, dass ich ihn anfassen sollte. Allerdings wollte er immer mehr. Ganz arg schlimm wurde es, als er meine Hände festhielt und er mit ihnen sich rubbelte. Das war sehr eklig.
Warum ich nicht mit meinen Eltern darüber geredet habe? Meine Eltern waren recht religiös. Ich war sogar eine Zeit lang auf einer katholischen Mädchenschule. Ãber so etwas (âSexualitätâ) wurde weder in der Schule noch bei uns zu Hause gesprochen. Selbst wenn ich es hätte jemanden sagen können,
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