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Starke Kinder

Starke Kinder

Titel: Starke Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Dyer , Regina Steil
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Verein auszuüben, kann für ein Kind enorm wichtig sein. Ein guter Selbstwert versetzt ein Kind überhaupt erst in die Lage, für die eigenen Rechte einzustehen und sich gegen Unrecht zu wehren. Ein Kind, welches immer wieder negative Attribute zu hören bekommt („Moppelchen“, „Du bist dick.“, „Du bist dumm.“, „Du bist hässlich.“), wird angreifbar.
    In engem Zusammenhang zu hoher Selbstwirksamkeit steht auch ein hohes Vertrauen darin, Probleme lösen zu können. Statt sich bei jedem Problem der Hilfe anderer zu versichern, ist ein Kind idealerweise in der Lage, in Stresssituationen Probleme auch selbstständig zu lösen. Dies setzt aktives Verhalten voraus. Passiv-abwartendes Verhalten löst keine Probleme. Dies heißt jedoch nicht, dass das Kind keinerlei Hilfe in Anspruch nehmen würde, wenn es diese braucht. Im Gegenteil, aktives Problemlösen kann auch heißen, aktiv Hilfe zu suchen und angebotene Hilfe zu nutzen. Die Fähigkeit, Hilfe in Anspruch zu nehmen, gilt ebenfalls als Schutzfaktor gegen sexuellen Missbrauch.
    Hat ein Kind hohe soziale Fertigkeiten und hat es den Umgang mit anderen Menschen gelernt und konnte es Freunde gewinnen, dann hat es vermutlich eine gute Fähigkeit sich durchzusetzen und wird mit geringer Wahrscheinlichkeit sexuell missbraucht. Eine mindestens durchschnittliche Intelligenz und gute Schulleistungen gehören ebenfalls zu den Schutzfaktoren.
    Welche Übungen können Sie einsetzen?
    Jede Übung setzt andere Akzente. Zu den wichtigen Übungen gehören 13.1 und 13.3 .
    13.1  Wie kann ich den Selbstwert meines Kindes stärken?
    Einzelne Übungen werden nicht in der Lage sein, die grundlegende Erziehungshaltung zu ersetzen, die notwendig ist, um unseren Kindern Selbstwert zu vermitteln. In diesem Absatz möchten wir Ihnen Anregungen geben, die dazu beitragen können, den Selbstwert und die Selbstwirksamkeitserwartung (Erwartung, die gesetzten Ziele zu erreichen) Ihres Kindes zu steigern.
Ein Schutzfaktor für sexuellen Missbrauch sind spezielle Talente und Interesse an Hobbys. Beides hängt eng mit dem Selbstwert zusammen. Hat ein Kind besondere Talente oder ein hohes Interesse an seinem Hobby, so kann es hierüber seinen Selbstwert definieren. Besondere Talente sollten gefördert werden. Jedes Kind wird ein Interesse an einem Hobby haben. Auch dieses sollte unterstützt werden.
Zur Förderung der Selbstwirksamkeitserwartung geben Sie Ihrem Kind „mittelschwere“ Aufgaben. Dies sind Aufgaben, die es herausfordern, zur gleichen Zeit jedoch nicht überfordern. Wenn Ihr Kind Interesse zeigt, Ihnen z. B. beim Kochen zur Hand zu gehen, dann ist dies eine sehr gute Möglichkeit, Ihrem Helfer entsprechende Aufgaben zu übertragen. Immer sehr leichte Aufgaben (z. B. „Bring mir den Topf.“) sind keine Herausforderung und reduzieren die Motivation des Helfens. Aber auch überfordernde Aufgaben sind nicht hilfreich. Mit mittelschweren Aufgaben kann Ihr Kind hingegen die Erfahrung machen, dass es auch „schwerere“ Aufgaben alleine bewältigen kann.
Wenn Ihr Kind sich vorgenommen hat, ein Ziel zu erreichen und beim ersten Anlauf scheitert, ermutigen Sie es zu einem zweiten oder dritten Versuch! Erst dann bieten Sie Ihre Hilfe an.
Auch das Vertrauen der Eltern in die Fähigkeit des Kindes, Probleme selbst zu lösen, ist ein wesentlicher Faktor bei der Entwicklung von Selbstwirksamkeitserwartungen. Bleiben die Eltern im Hintergrund, unterstützen sie ihr Kind, indem sie mit ihm zu Hause üben, zeigen sie ihr Vertrauen in das Kind, das Problem zu lösen. Die Schwierigkeit dürfte sein, abzuschätzen, welches Problem von Ihrem Kind lösbar ist. Auch Ihr Kind wird es nicht immer einschätzen können. Wenn jemand die Fähigkeiten Ihres Kindes einschätzen kann, dann sind Sie es. Sie können auch die Einschätzung eines Lehrers zu Rate ziehen.
    13.2  Hat mein Kind schon Gewalt erfahren müssen?
    Ã„hnlich wie frühere Gewalterfahrungen Sie und Ihr Leben prägen, so können Gewalterfahrungen auch Ihr Kind prägen.
    Ãœberlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, was Gewalt ist ( Übungsblatt 13.1 , vgl. Seite 104 ). Hierzu lassen Sie Ihr Kind (oder alle Ihre Kinder) Beispiele für verschiedene Arten von Gewalt sammeln (z. B. Ohrfeige, Schimpfworte, lächerlich machen, Bein stellen, anfassen). Der nächste Schritt

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