Starker als dein Tod
werden ziemlich überrascht sein, wenn sie die Tür zur Speisekammer öffnen und statt der Pancake-Mischung ihn finden“, sagte er trocken.
Emily presste eine Hand auf ihren Bauch. „Mein Gott, Zack, was wenn er mehr Berufserfahrung gehabt hätte und rechtzeitig an seine Waffe …“
„Ist er aber nicht“, gab Zack kurz zurück.
Sie schauten einander an. Emily wusste, dass er es nicht zugeben würde, allerdings konnte sie ihm vom Gesicht ablesen, dass der Vorfall ihn mitgenommen hatte. Sie spürte seine Anspannung. Und zum ersten Mal gab sie vor sich selbst zu, dass es ein Fehler gewesen war, hierherzukommen. Sie standen einer Überzahl an Männern und Waffen gegenüber. Sie ging davon aus, dass ihre Überlebenschancen nicht sehr viel schlechter sein konnten.
„Ich hätte auf dich hören sollen“, meinte sie tonlos.
Er legte ihr die Hand auf die Schulter und drückte sie beruhigend. „Wir werden es hier schon heil rausschaffen.“
Ihr Blick traf den seinen. „Wenn dir etwas geschieht, ist das meine Schuld.“
„Niemand trägt Schuld außer den Monstern, die diese Einrichtung betreiben.“ Noch einmal drückte er beruhigend ihre Schulter und sah in Richtung Tür. „Kannst du uns in Underwoods Büro bringen?“
„Ich denke schon.“
„Und was ist mit Carpenters Büro?“
„Zwei Türen neben dem von Underwood.“
Zack musste in ihren Augen etwas bemerkt haben, denn er neigte den Kopf und musterte sie eingehend. „Was?“
„Um dort hinzukommen, müssen wir an der Krankenstation vorbei.“ Eine neue Welle von Angst überfiel sie. „Sie ist rund um die Uhr besetzt.“
„Wir müssen es versuchen.“ Er verzog das Gesicht. „Wenn irgendwas schief läuft, möchte ich, dass du dich in die Tunnel absetzt. Ohne dich umzudrehen. Hast du das verstanden?“
Auf gar keinen Fall würde sie ihn zurücklassen. Sie wollte nicken, um ihn zu beschwichtigen, aber plötzlich griff er ihren Arm und schüttelte ihn nachdrücklich. „Versprich es mir, Emily“, stieß er gepresst hervor. „Verdammt noch mal. Ich meine es ernst.“
Sie schaute ihm in die Augen und fragte sich, ob er irgendeine Ahnung hatte, wie sehr er ihr inzwischen am Herzen lag. „Ich verspreche es“, sagte sie.
Er schenkte ihr ein Lächeln, das jedoch wenig mit Humor zu tun hatte. „Nun, dann lass uns in die Büros einbrechen und sehen, was wir finden.“
Er nahm ihre Hand und zog Emily durch die Tür in den Gang. Sie liefen recht schnell, wobei die Schritte ihrer Stiefel auf dem Fliesenboden ein gedämpftes Geräusch machten. Am Ende des Korridors steuerte Emily den Fahrstuhl an, doch Zack zog sie ins Treppenhaus und sie stiegen zu Fuß in den Keller hinab.
Das Untergeschoss war kalt und nur schwach beleuchtet. Ein Schild an der Wand besagte: Krankenstation. Ein Pfeil darunter zeigte nach rechts. Sie hatten bereits drei Viertel des Weges zurückgelegt, als ein Schrei sie urplötzlich innehalten ließ. Qual und unerträglicher Schmerz lagen in diesem schrecklichen Laut. Es hörte sich mehr nach einem Tier an als nach einem menschlichen Wesen.
„Oh nein.“ Emily warf Zack einen Blick zu. „Mein Gott, was tun sie ihm da an?“
Auf seiner Miene zeigte sich Abscheu. „Die Bastarde testen ihr Gift an einem Gefangenen, weil es so bequem ist und sie keine Anklage befürchten müssen.“
Ein weiterer Schrei erschütterte die Stille. Ein Winseln in höchsten Tönen. „Mein Gott, Zack, wir müssen ihm helfen.“
Sie rannte den Gang hinunter. Einen Moment später gruben sich Zacks Finger in ihre Schultern. Sie wusste, dass er sie aufhalten wollte. Emily wirbelte herum, bereit sich zu wehren.
Der Blick in seine Augen ließ ihre Kampfbereitschaft erlahmen. „Wir können doch nicht zulassen, dass sie einen Menschen zu Tode foltern“, brachte sie mit zittriger Stimme hervor.
„Tot werden wir ihm keine große Hilfe sein“, erwiderte Zack bestimmt.
Ein weiterer qualvoller Schrei unterstrich seine Worte. Emily konnte nicht anders, als sich die Ohren zuzuhalten. „Ich halte das nicht aus.“
„Du stürmst dort unbewaffnet hinein, mit der unausgegorenen Idee, den armen Kerl zu retten, und endest selbst auf eine Trage festgeschnallt.“
Zack fasste sie bei den Armen. „Hör mir zu. Wir dürfen nicht von unserem Plan abweichen. Das ist der einzige Weg, diesen Männern zu helfen.“
Sie blinzelte die Tränen fort und konzentrierte sich darauf, die Fassung zurückzugewinnen und sich zusammenzureißen.
„Wir müssen in Underwoods oder
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