Starker als dein Tod
rasen.
„Wir haben sie“, sagte sie leise.
Die Erleichterung überflutete ihn jetzt mit einer Wucht, die er fast körperlich spürte. Zack blickte zu Emily hinunter und lächelte. „Das gibt einem irgendwie den Glauben an Wunder zurück, oder?“
Er zog sie vom Stuhl auf die Füße, umfasste ihren Hinterkopf und küsste sie. Verlangen durchzuckte ihn bei dem Gefühl ihrer Lippen auf seinen. Er versank in dem Kuss. Zu nah. Zu tief. Viel zu schnell. Er wollte glauben, dass es der Flirt mit der Gefahr und dem Adrenalin war, was ihm den Atem raubte. Doch tief in seinem Inneren wusste er, dass es an der Frau lag, die er in den Armen hielt.
Der Drucker spuckte ein Dutzend Seiten aus und piepte. Zack brauchte seine gesamte Selbstbeherrschung, um sich von Emily loszureißen. „Erinnere mich daran, dich nicht zu küssen, wenn ich unbedingt nachdenken muss.“
„Das Gleiche gilt für mich“, erwiderte sie heiser und wirkte mehr als nur ein bisschen aufgelöst.
Zack lief zum Drucker, schnappte sich die Seiten, faltete sie zusammen und steckte sie neben Dr. Lionels Notizen in seinen Hosenbund. „Lass uns die Bude hier verlassen“, sagte er.
„Wir können die Tunnel nehmen“, meinte sie. „Das ist der schnellste Weg raus und wir gehen ein geringeres Risiko ein, jemandem in die Arme zu laufen.“
Er wollte gerade nach ihrer Hand greifen, als sich die Tür öffnete und er sich vier Männern gegenüber wiederfand, die allesamt mit Maschinengewehren bewaffnet waren, alle vier Mündungen zielten auf sein Herz.
17. KAPITEL
Emily sah vier Männer mit Gewehren, jede der Mündungen war auf Zack gerichtet. Sie spürte, wie das Adrenalin durch ihren ganzen Körper schoss.
„Eine Bewegung, und er hat eine Kugel im Herzen“, sagte einer der Männer. „Hände hoch.
Jetzt!“
Sie starrte die Männer an und konnte kaum glauben, was hier geschah. Sie waren so dicht daran gewesen, sich aus dem Staub zu machen. Einer der Männer trat zu ihr.
„Ich sagte: Hände hoch!“, schrie er.
„Emily“, entgegnete Zack. „Tu es.“
Sie erwachte aus ihrer Schockstarre und hob die Hände.
„Legen Sie die Hände auf den Schreibtisch und spreizen Sie die Beine“, befahl einer der Männer Zack.
Sie beobachtete, wie Zack gehorchte, und fragte sich, wie er so cool bleiben konnte. Die Männer tasteten Zack grob ab und zogen dann die gefalteten Papiere aus seinem Hosenbund.
„Du auch“, wies einer von ihnen Emily an.
Emily wollte nicht von ihnen angefasst werden, wusste aber, dass ihr keine andere Wahl blieb.
„Tu, was sie sagen“, warnte Zack.
Bevor sie dem Befehl folgen konnte, schubste ein Mann mit rotblondem Haar und kalten blauen Augen sie gegen den Schreibtisch. „Leg die Hände auf die Tischplatte.“ Er trat ihre Beine auseinander, um sie dann rasch und professionell nach Waffen abzusuchen.
„Sie ist sauber.“
„Wir haben Devlin und Monroe“, sagte einer der Männer in sein Funkgerät.
Zack warf Emily einen bedeutungsvollen Blick zu. „Du hast mich reingelegt, du miese Schlampe“, brüllte er laut.
Sie brauchte einen Moment, um zu begreifen, was er mit seinen derben Worten bezweckte: Er wollte den Vollzugsbeamten weismachen, dass sie seine Geisel war.
Um das Spiel so gut wie möglich mitzuspielen, straffte sie die Schultern und drehte sich zu dem Officer um, der sie abgetastet hatte. „Ich dachte schon, ihr kommt gar nicht mehr.“
„Leg die Hände wieder auf den Schreibtisch“, fuhr der Officer sie scharf an. „Jetzt!“
Mit pochendem Herzen gehorchte Emily. Lieber Gott, sie glaubten ihr nicht.
„Ich habe sie gezwungen, mich hierher zu bringen“, presste Zack hervor.
„Wir alle haben die Bilder der Sicherheitskamera gesehen, Devlin.“ Der Mann mit dem rotblonden Haar grinste in Emilys Richtung. „Erzähl mir nicht, dass du sie nicht gehabt hast.“ Dann verhöhnte er Emily. „Das muss schon verdammt gut gewesen sein, wenn du bereit bist, alles für einen Häftling aufzugeben.“
Emily schaute zu Zack rüber, der sie eindringlich ansah und sie beschwor, ruhig zu bleiben. Sie wollte nur zu gerne glauben, dass sie aus dieser Sache wieder herauskamen, aber sie wusste nicht, wie das möglich sein sollte.
Eine Bewegung an der Tür lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich. Das Blut gefror Emily in den Adern. Marcus Underwood betrat den Raum. Sein Blick suchte Emilys, und er schüttelte den Kopf, als ob er höchst enttäuscht wäre.
„Warum konnten Sie nicht einfach Ihre Arbeit machen und sich
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