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Starlet Monika

Starlet Monika

Titel: Starlet Monika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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daß ich der einzige bin, der Monika gegen ihn und seinen Gedanken,
sie nach Amerika mitzunehmen, hätte beeinflussen können, und deshalb war er
natürlich nett zu mir .«
    »Vermutlich haben Sie recht«,
pflichtete ich bei. »War Monika in genau derselben schlechten Verfassung wie
jetzt, als Sie sie in Paris abholten ?«
    »Nicht ganz«, sagte er. »Aber
als ich sie in Doktor Eckerts Sanatorium ablieferte, war sie bereits so.
Seither hat sie noch kein zusammenhängendes Wort gesprochen .« Er schmetterte heftig die Faust auf das Lenkrad. »Sie redet nicht, sie hört
nicht; und ich glaube, daß sie in gewisser Weise nicht einmal irgend jemanden wahrnimmt .«
    »Ich kann dazu nichts sagen,
Mr. Weigel«, murmelte ich. »Aber ich glaube nicht, daß Sie sich wegen Angela Burrows irgendwelche Sorgen zu machen brauchen .«
    »Ich hoffe in ihrem eigenen
Interesse, daß Sie recht haben«, knurrte er. »Leben Sie wohl, Mr. Holman .«
    Das war ein Befehl. Er reichte
mir nicht die Hand, sondern ließ lediglich, während ich ausstieg, ungeduldig
den Motor an und bahnte sich in dem Augenblick, als ich die Tür geschlossen
hatte, seinen Weg in dem dichten Straßenverkehr.
    Ich kehrte ins Hotel zurück und
sprach mit dem Hauptportier. Er war sehr hilfsbereit; innerhalb einer
Viertelstunde hatte er für mich in dem Gasthaus in Hilfendorf ein Zimmer reservieren lassen, und innerhalb einer halben Stunde trafen ein
Wagen und ein Fahrer ein, die mich dorthin brachten.
     
     
     

FÜNFTES KAPITEL
     
    D er Fahrer war gut, aber nicht
von derselben Klasse wie Weigel, und so war es kurz nach elf Uhr nachts, als
ich wieder bei dem Gasthof in Hilfendorf eintraf. Das
Zimmermädchen, das mich in mein Zimmer hinaufführte, war ebenfalls rundlich und
hatte rosige Wangen; und ich widerstand dem heftigen Impuls, sie ins Hinterteil
zu zwicken, als sie sich vorbeugte, um den Bettbezug zu richten. Aber das
letzte, was ich haben wollte, war ein hysterisches Zimmermädchen, fünf Minuten
nachdem ich zu einem strikt anonymen Besuch in Hilfendorf eingetroffen war.
    Zehn Minuten später verließ ich
das Gasthaus wieder und ging erst die Hauptstraße und dann die vierhundert
Meter bis zu Dr. Eckerts Privatsanatorium entlang. Es war kalt und klar, der
Schnee knirschte unter meinen Füßen, und die Nacht war großartig für einen
Spaziergang. Das einzige, was mich um den Reiz des Ganzen brachte, war das
nervös machende Gefühl, daß die Nacht für einen Einbruch in ein
Privatsanatorium vielleicht nicht so großartig war. Die Steinmauer, in deren
Mitte sich das verschlossene schmiedeeiserne Tor befand, war etwa zwei Meter
hoch. Ich folgte ihr um eine rechtwinklige Ecke und dann noch um zwei weitere
und landete danach wieder am Tor. Also bildete das Sanatorium einen kleinen,
eigenen Block, und der einzige Zugang war der über die Mauer, sofern ich nicht
am Tor klingeln wollte. — Und das wollte ich nicht.
    Ich ging noch einmal halbwegs
um die Mauer herum, so daß ich mich an der hinteren Seite befand, blieb einen
Augenblick lang stehen, um mich zu überzeugen, daß sich sonst niemand auf der
Straße aufhielt, hangelte mich auf die Mauer hinauf und ließ mich auf die
andere Seite hinüberfallen. Die Rückseite des Sanatoriums war bis auf zwei
Fenster dunkel. Ich ging nahe ans Haus heran, betrat den betonierten Weg, der
vom Schnee freigeschaufelt worden war, und schlich zur Hintertür. Fünf Minuten
später arbeitete ich mich die eine Seite des Gebäudes entlang, in der
vergeblichen Hoffnung, das sechste Fenster würde nicht ebenso verschlossen sein
wie die ersten fünf. Es war verschlossen; und damit hielt ich es für an der
Zeit, einen originellen Einfall zu haben, wie ich in den verdammten Kasten
hineinkäme. Ich entfernte mich also vom Haus, ging über den Schnee zur Mauer
und folgte ihr, bis ich zu dem eisernen Tor kam.
    Zwischen den Eisenstangen war
genügend Raum, um meinen Arm hindurchzustecken, und ich schaffte es gerade, die
Schulter fest gegen das Eisen gepreßt, den Klingelknopf in der Steinmauer draußen
zu erreichen. Ich drückte ein paar Sekunden lang kräftig darauf und hörte das
Klingeln im Sanatorium. Dann ging ich schnell an der Mauer zurück, bis ich zur
Ecke kam. Dort blieb ich im Dunklen stehen. Während zehn endlos währender
Sekunden schien sich nichts zu ereignen, dann erschien plötzlich, als sich die
Haustür öffnete, ein Lichtviereck und eine Gestalt tauchte im Türrahmen auf. Es
sah aus, als handelte es sich um den Hausmeister

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