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Starlet Monika

Starlet Monika

Titel: Starlet Monika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Fledermausflügelart gekämmt.
    »Darf ich Ihnen als erster
gratulieren ?« Ich strahlte sie an.
    Ihre Augen wurden noch größer.
»Hm?« Sie schluckte.
    »Zu Ihrer wunderbaren
Genesung«, sagte ich. »Nun brauchen Sie diese alte kleine Lumpenpuppe nicht
mehr in den Schlaf zu singen, Sie brauchen nicht mehr zu sabbern und Ihr Essen
zu verkleckern .« Ich wandte mich dem Doktor mit den
herausquellenden Augen zu. »Und Ihnen möchte ich ebenfalls gratulieren, Doktor
Eckert«, sagte ich mit Wärme. »Dies hier muß eine an ein Wunder grenzende
Leistung in der Geschichte der Psychiatrie darstellen !«
    Das Ärgerliche bei einem
erfolgreichen Auftritt wie diesem ist immer, daß man sich selber davon
hinreißen läßt. Da stand ich nun, der große Drahtzieher, lauschte lediglich
meinen eigenen Worten und nicht auf das, was hinter meinem Rücken geschah. Ich
hörte nur einen einzigen schwachen Laut, aber da war es bereits zu spät. Jemand verpaßte mir einen harten Schlag auf den Hinterkopf
mit einem ebenso harten Gegenstand, und gleich darauf befand ich mich sozusagen
nicht mehr unter den Anwesenden.
     
    Mein Hinterkopf schmerzte, was
nicht verwunderlich war. Ich öffnete die Augen, blinzelte ein paarmal, und ein
paar unscharfe Umrisse verwandelten sich in einen kleinen Tisch und einen
Stuhl. Daraufhin kam ich zu dem Schluß, daß ich wohl auf einem hochbeinigen
Bett läge, richtete mich vorsichtig auf und stellte fest, daß es so war. Man
hatte mich in das Zimmer gesteckt, in dem sich die angeblich katatonische
Monika Beyer befunden hatte, aber zumindest hatte man mir keine Lumpenpuppe
gegeben, die ich in den Schlaf singen sollte; und das war schon etwas.
    Ich setzte mich auf den
Bettrand, und als der Schmerz in meinem Hinterkopf ausreichend nachgelassen
hatte, zündete ich mir eine Zigarette an. Etwa zehn Minuten später hörte ich,
wie ein Schlüssel im Schloß umgedreht wurde; dann öffnete sich die Tür, und
Erich Weigel trat ins Zimmer. Er hielt eine bösartig aussehende Pistole in der
Hand, die ausgezeichnet zu dem bösartigen Ausdruck auf seinem Gesicht paßte .
    »Sie sind ein Dummkopf, Holman «, sagte er kalt.
    »Ich war ein Dummkopf, daß ich
mich, so mir nichts, dir nichts, von Ihnen erwischen ließ«, gab ich zu.
    »Wie kamen Sie auf die Idee,
daß etwas nicht stimmen könnte ?« fragte er.
    Ich zuckte leicht die
Schultern. »Es passierte alles zu schnell. Innerhalb einer Woche geht Monika
Beyer mit Daran nach Europa durch. In der ersten Nacht zusammen in Paris
bekommen sie Streit, und er verläßt sie. Als Sie zu ihr kommen, ist sie bereits
halb verrückt; und als Sie sie nach München zurückgebracht haben, ist sie
vollends übergeschnappt. Zufällig haben Sie einen ausgezeichneten Psychiater
zum Freund, Doktor Eckert, der rein zufällig ein Privatsanatorium hat — alles
paßt zu gut zusammen, ereignet sich zu schnell .«
    »Na gut«, knurrte er. »Nun
wissen Sie also, daß Monika in Wirklichkeit nicht irre ist .«
    »Sie meinen, ich weiß, daß das
dunkelhaarige Mädchen im Wollkostüm, das für mich eine so gewaltige Schau
abgezogen hat, nicht irre ist«, sagte ich. »Aber ich weiß nicht, wo sich die
echte Monika Beyer im Augenblick aufhält .«
    Die blaßblauen Augen blickten mich unter den halbgesenkten Lidern hervor lange Zeit an, wie
mir schien. »Das tut mir leid für Sie, Holman «, sagte
er. »Nun bleibt mir keine andere Wahl .«
    »Inwiefern ?« stellte ich die nächstliegende Frage und drückte mir innerlich den Daumen, daß
darauf nicht die nächstliegende Antwort erfolgen würde.
    »Ich muß Sie umbringen«,
knurrte er, und ich unterließ das innerliche Daumendrücken, das mir nunmehr
nichts mehr einbringen konnte.
    »Angela Burrows hat mich hierhergeschickt, damit ich Monika Beyer suchen soll«, sagte ich
leichthin. » Huey Lambert hat mir geraten, mich mit
Ihnen in Verbindung zu setzen, weil Sie ihr einziger Verwandter seien. Der
Portier im Hotel in München hat mir hier im Gasthof ein Zimmer besorgt und dazu
einen Wagen und einen Fahrer, der mich zufällig morgen früh wieder abholen
kommt. Sie haben nicht die geringste Chance auf der Welt, mich umzubringen und
heil aus der Sache herauszukommen, Weigel; und das wissen Sie auch .«
    »Ein Unfall«, sagte er, als ob
er nicht einmal zugehört hätte. »Es wird einer sorgfältigen Planung bedürfen,
und es muß noch heute nacht geschehen. Ich werde mir etwas ausdenken .«
    Er ging rückwärts aus dem
Zimmer und verschloß die Tür von

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