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Starlet Monika

Starlet Monika

Titel: Starlet Monika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Mordprozeß angehängt werden konnte.
    Ich stieg aus, ging zur
Straßenmitte, hob Weigels Pistole auf und steckte sie in meine Tasche. Dann
schleifte ich seine Leiche von der Straßenseite weg zum Wagen und wuchtete sie
auf den Fahrersitz. Als ich damit fertig war, schwitzte ich wie an einem heißen
Sommertag am Strand von Miami. Ich ging zur Vorderseite des Wagens, blieb etwa drei Meter von der Motorhaube entfernt stehen und
jagte eine Kugel durch die Windschutzscheibe und mit Sicherheit auch durch
Weigels Körper. Danach wischte ich meine Fingerabdrücke von der Pistole; und
sie an dem mit einem Taschentuch umwickelten Lauf festhaltend, kehrte ich zu
Karls Leiche zurück und preßte die Waffe in seine schlaffe Hand. Dann warf ich
sie in ein Gebüsch am Rand der Straße.
    Die Windschutzscheibe war
unmittelbar vor dem Fahrer von einem gezackten Loch von etwa sechs Zentimeter
Durchmesser durchschlagen worden. Das bedeutete, daß niemand danach fragen
würde, wieviel Kugeln durchgeschossen worden waren.
Ich öffnete die Wagentür neben Weigels im Sitz zusammengesunkenen Körper, ließ
den Motor an, schob die automatische Schaltung in »Fahrt« und drückte mit dem
Fuß sachte das Gaspedal hinab. Mit einer Hand lenkte ich den Wagen ungeschickt
wieder auf die Straße hinaus, mit der anderen hängte ich mich an die offene
Tür. Nachdem ich es geschafft hatte, an Karls Leiche vorbeizufahren und der
Wagen begann, den steilen Berg hinab an Geschwindigkeit zuzunehmen, sprang ich
seitlich auf die Straße hinaus. Meine Füße glitten auf dem vereisten Boden aus
und ich rollte so lange zur Seite, bis ich gegen die leichte Erhöhung am Band
der Straße prallte. Als ich aufstand, hörte ich einen ohrenbetäubenden Krach
und sah, daß die Limousine etwa hundert Meter weiter unten von der Straße
abgekommen und kopfüber an einem Baum gelandet war.
    Als ich ein paar Sekunden
später dort eintraf, sah ich, daß durch den Aufprall die anderen drei Türen
aufgesprungen waren, so daß jetzt alle vier offenstanden. Weigels Körper war
halbwegs durch die Windschutzscheibe hindurch auf die Motorhaube geschleudert
worden, so daß die Kugel, die ich durchgeschossen hatte, sich vielleicht
erübrigt hätte. Ich kehrte zur Straße zurück und ging so schnell wie irgend
möglich den Berg hinab auf das Dorf zu. Als ich etwa siebenhundert Meter weit
gegangen war, nahm ich Karls Pistole aus der Tasche, wischte sie sorgfältig
sauber und warf sie dann in eine ziemlich weit von der Straße entfernt stehende
Baumgruppe.
    Vielleicht würde die Sache für
die Polizei nun so aussehen, als ob Karl in der Mitte der Straße gestanden und
absichtlich auf Weigel geschossen habe, als dessen Wagen auf ihn zugefahren
kam, dann zu spät zur Seite gesprungen und deshalb mit unwiderstehlicher Wucht
durch das von dem toten Mann gelenkte Auto niedergemäht worden sei. Auf der
Pistole, die sie in der Nähe finden würden, befanden sich Karls Fingerabdrücke,
und die Geschosse in Weigels Körper paßten dazu. Es
würden sich ein paar interessante Probleme ergeben: Was zum Beispiel Karl in
der Mitte der Straße, mit einer Pistole in der Hand und darauf wartend,
jemanden zu erschießen, zu suchen hatte? Und wenn Weigel schon einen Wagen
fuhr, der dem respektablen Herrn Eckert gemaust worden war, wieso zum Kuckuck
fuhr er dann in Richtung des Dorfes zurück, aus dem der Wagen gestohlen worden
war? Nun, jedenfalls hatte ich genügend Verwirrung gestiftet, um die Polizei
für die nächsten paar Wochen zu beschäftigen; und das war einem Mordprozeß, bei
dem ich bestenfalls auf Totschlag plächeren konnte,
ohne irgendwelche Zeugen dafür zu haben, bei weitem vorzuziehen.
    Als ich in der Nähe des Dorfes
angelangt war, sah ich Scheinwerfer, die sich mir näherten, und ging schnell in
Deckung, bis der schwere Lastwagen an mir vorbei bergauf gerumpelt war. Kurze
Zeit später befand ich mich wieder auf der Hauptstraße des Dorfes, und nach
fünf weiteren Minuten stand ich wieder in meinem Zimmer im Gasthof. Es wäre
verlockend gewesen, zu Eckerts Haus zurückzukehren und die Wahrheit über ihn
und die falsche Monika Beyer herauszuholen; aber das war ein unmögliches
Risiko. Ich überlegte mir, daß das Haus von Polizei wimmeln würde, sobald der
Lastwagenfahrer von dem zerschmetterten Wagen und dem Toten darin berichtet
hatte und man dann ein Stück weiter oben am Berg eine weitere Leiche entdeckt
haben würde.
    Gegen neun Uhr am nächsten
Morgen aß ich mein Frühstück in dem

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