Startschuss Abi 2012 2013
Beschränkung auf ein Teilgebiet eingeengt werden. Stattdessen soll dir ein möglichst breites Wissen mitgegeben werden. Gepaart mit den richtigen Analyse- und Problemlösungsmethoden sollst du im Berufsleben dann interdisziplinärer denken können und damit kreativer im Finden von Strategien sein.
Generalist statt Spezialist
Soweit die Theorie. Ganz praktisch hat dieses allgemein gehaltene Studium zudem den Vorteil, dass du dein ganzes Bachelor-Studium lang nicht entscheiden musst, welchen Bereich du vertiefen willst. Du wirst ohnehin zum Generalisten ausgebildet. Es ist sicherlich auch wahr, dass dir der gleichzeitige Einblick in alle wirtschaftswissenschaftlichen Gebiete hilft, Zusammenhänge zwischen den Teilbereichen der BWL sowie zwischen BWL und VWL besser zu verstehen.
Ein bisschen Spezialwissen muss trotzdem sein
Aber: Sich in gar nichts sehr gut auszukennen, ist auch nicht ideal. Wie in den meisten anderen Wirtschaftsstudiengängen sind auch im Ökonomie-Studium Praktika meist im Studienablauf vorgesehen – wenn nicht, solltest du auf alle Fälle welche machen, um dir Spezialwissen anzueignen. Denn – so wertvoll dein breit gefächertes Wirtschaftswissen auch ist – besondere Kenntnisse, die dich vor anderen Bewerbern auszeichnen, brauchst du in jedem Job. Du kannst natürlich auch noch einen Master in einem wirtschaftswissenschaftlichen Spezialgebiet anschließen, um diese Lücke zu schließen. Bedenke aber, dass dein Spezialisierungsgrad trotzdem geringer sein wird als beispielsweise bei einem BWLer, der sich schon während des Bachelors auf Marketing spezialisierte und anschließend einen Master in Marketing draufsattelte.
Manche Bachelor-Studiengänge mit dem Namen „Wirtschaftswissenschaften“ sind allerdings auch nichts anderes als BWL-Studiengänge, in denen du dich in den höheren Semestern ohnehin bereits spezialisieren musst. Der einzige Unterschied zu einem rein betriebswirtschaftlichen Studiengang ist dann der höhere VWL-Anteil. Lass dich also von den Namen der Studiengänge nicht irreführen, und informiere dich genau über den Studienplan, wenn du eine möglichst breit gefächerte wirtschaftliche Ausbildung willst.
Jens Keicher
Wirtschaftswissenschaften (Bachelor)
Studienbeginn: 10/2011, 3. Semester
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Wann und warum hast du dich für deinen Studiengang entschieden?
Als ich vor meinem Abitur zum ersten Mal das Frankfurter Bankenviertel besuchte, weckte diese beeindruckende Kulisse mein Interesse an den Finanzmärkten und wirtschaftlichen Zusammenhängen. Nach einem Schülerpraktikum bei einer deutschen Großbank und meiner Teilnahme am Wirtschafts-Leistungskurs stand für mich schon einige Monate vor dem Ende meiner Schulzeit fest, dass ich nach den Abiturprüfungen ein Studium im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich beginnen wollte. Meine Wahl fiel schließlich trotz meiner ursprünglichen Vorliebe für die Volkswirtschaftslehre auf den generalistischen Studiengang Wirtschaftswissenschaften, weil ich der Meinung bin, dass für viele Tätigkeiten in Unternehmen betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse sehr nützlich und erforderlich sind und die allgemein gehaltene Ausbildung eine deutlich höhere Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt mit sich bringt.
Haben sich deine Erwartungen erfüllt?
An meinen Studiengang hatte ich die Erwartung, eine allgemeine ökonomische Grundausbildung mit späteren Spezialisierungsmöglichkeiten zu erhalten, was sich an der Goethe-Universität in Frankfurt voll und ganz erfüllt hat. Nachdem im Grundstudium insbesondere das mathematische Handwerkszeug und ein Überblick über verschiedene Teilbereiche der BWL und VWL gelehrt werden, kann man meist nach den ersten beiden Semestern den eigenen Stärken entsprechend Schwerpunkte setzen und sein Profil durch einen höheren Grad an Spezialisierung schärfen.
Wem würdest du das Studium empfehlen?
Der Studiengang Wirtschaftswissenschaften ist prinzipiell für jeden geeignet, der ein großes Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen hat und zu Beginn seines Studiums verschiedene ökonomische Disziplinen kennenlernen möchte, um sich dann später zu spezialisieren. Außerdem darf man keinen zu großen Respekt vor Zahlen und komplexen mathematischen Formeln haben, denn sie sind fester Bestandteil der Modelle, die in allen Fächern des Studiums vorkommen. Darüber hinaus erfordert dieser Studiengang eine gewisse Offenheit gegenüber sämtlichen Teilgebieten der
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