Startschuss Abi 2012 2013
als bei einem „normalen“ Praktikum).
Da Marketing – wie du gesehen hast – nicht erst beim Vertrieb der Ware beginnt, werden viele Marketing-Spezialisten als sogenannte Produktmanager für ein Unternehmen tätig. Diese machen aus einer Idee ein marktreifes Produkt: Sie analysieren den Markt hinsichtlich Nachfrage und Konkurrenzprodukten, prüfen, ob sich die Einführung eines bestimmten Produkts lohnen würde, und bestimmen Preis, Aussehen, Vertriebswege und so weiter. Wenn dich vor allem die erste Phase der Produktentwicklung, die Marktanalyse, interessiert, ist vielleicht auch ein Marktforschungsinstitut eine gute Jobadresse für dich. Weitere mögliche Arbeitgeber sind Unternehmensberatungen: Hier kannst du Firmen helfen, ihre Marketing-Strategien zu optimieren.
Karla Kruse
Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Marketing (Bachelor)
Studienbeginn: 10/2010, 5. Semester
Universität zu Köln
Wann und warum hast du dich für deinen Studiengang entschieden?
Während meiner Schulzeit hatte ich keine konkreten Vorstellungen von meinem späteren Berufswunsch. Sollte ich Grundschullehramt studieren, Eventmanagerin werden oder doch „irgendwas mit Medien“ machen? Da ich mich für verschiedenste Bereiche interessiere, entschied ich mich letztlich für ein breitgefächertes BWL-Studium. So kann ich unterschiedliche Fächer ausprobieren, bekomme ein breites Grundlagenwissen vermittelt und kann nun den Bereich vertiefen, der mir am meisten Spaß macht. Die Grundlagenveranstaltungen vom Marketinglehrstuhl begeisterten mich, sodass ich mich entschieden habe, in meinem Studium die Profilgruppe Marketing zu wählen.
Haben sich deine Erwartungen erfüllt?
Als ich mich für den Schwerpunkt Marketing entschieden habe, hoffte ich, dass die Veranstaltungen abwechslungsreicher als manch andere teils trockene BWL-Fächer sein würden – und ich wurde nicht enttäuscht. Es werden z. B. viele bekannte Werbefilme analysiert, und die Gastvorträge von Vertretern großer Unternehmen vermitteln konkrete Einblicke in die Praxis. Gleich zu Beginn der Marketingvorlesung wies uns der Dozent darauf hin, dass Marketing entgegen vieler Vorurteile nicht nur „Blabla mit bunten Bildern“ sei, sondern mit sozialpsychologischen Erkenntnissen und der Aktivierung unterbewusster Assoziationen arbeitet. Je mehr ich über die „Manipulation“ der Kunden durch Werbung lerne, desto mehr beginne ich, auch mein eigenes Konsumverhalten wahrzunehmen und kritisch zu hinterfragen.
Wem würdest du das Studium empfehlen?
Wer sich für ein BWL-Studium entscheidet, sollte Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen und ein grundlegendes mathematisches Verständnis mitbringen. Gerade am Anfang muss man sich durch Pflichtfächer wie Mathematik und Statistik quälen, wodurch sich aber niemand abschrecken lassen sollte. Sind die Pflichtfächer dann erstmal geschafft, wird es richtig interessant, und man kann nach eigenem Belieben wählen, was man nun mehr oder weniger interessant findet. Wenn man noch nicht von Anfang an ein festes Berufsziel vor Augen hat, ist das überhaupt nicht schlimm, denn der Marketingbereich ist wirklich ausgesprochen vielfältig: Man kann z. B. in die Beratung, den Handel, den Dienstleistungssektor usw. gehen.
Volkswirtschaftslehre
Was in der Wirtschaft so passiert, interessiert dich durchaus. Aber wieso sollte man sich nur mit den Unternehmen beschäftigen, wenn die Wirtschaftspolitik doch deren Rahmenbedingungen festlegt? Und war da nicht außerdem noch etwas mit regionalen und internationalen und vollkommenen Märkten …? Dieser Ansatz ist ausgesprochen volkswirtschaftlich. Natürlich beschäftigt sich die VWL auch noch mit anderen Themen als Märkten. Unternehmenstheorie, ein bisschen Wirtschaftsinformatik, sogar Buchhaltung wird dir in diesem Studium begegnen. Immer aber vor dem Hintergrund größerer (makroökonomischer) Zusammenhänge. Diese großen Muster finden sich aber auch auf mikroökonomischer Ebene – in dem Miteinander von einzelnen Haushalten oder auch Unternehmen auf dem Markt.
Was macht man denn als VWLer?
Teilweise – besonders in den ersten Semestern – lernen VWL-Studenten dasselbe wie BWLer; schließlich müssen sie dieselben Wirtschaftsgrundbegriffe beherrschen wie alle anderen Wirtschaftswissenschaftler. In den höheren Semestern erfolgt dann oft, ebenfalls wie bei BWL, eine Spezialisierung. Das kann „Geld und Währung“ sein, „Wirtschaftsentwicklung“ oder „internationale
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