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StasiPolka (German Edition)

StasiPolka (German Edition)

Titel: StasiPolka (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gottfried Pesch
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von F ecamp findest du das Hotel. Dort wartet ihr. Wenn es Schwierigkeiten gibt, rufe ich das Hotel an, du verhältst dich still.
    Katja steckte die Schlüssel in eine schwarze Umhängetasche und gab ihm den Wanzenscanner zurück. Rea schaute verblüfft. „Hat deine Mutter nicht erwähnt, dass wir beide früher gern Räuber und Gendarm spielten“, fragte Vincent.
    Ihre Augen lächelten schon wieder. „Ich weiß. Sie hat mir in Prag mal gezeigt, was ein toter Briefkasten ist.“
    Soviel zum Thema Geheimdienst im Alltag.
    „Nehmt die E 19 bis zur Grenze. Danach gibt es alle vier Kilometer eine Ausfahrt. Wechsle auf Landstrassen, wann immer du willst. Los dann.“
    Vincent nahm ein Glas von einem bereitgehaltenen Tablett und gab vor, an den Impressionisten interessiert zu sein. Die Galerie war jetzt brechend voll, haufenweise Schnorrer, wie immer bei Vernissagen. Die Leute quatschten, tranken und vertilgten Kanapees. Auf die Bilder achtete kaum jemand. Vincent sah den Eleganten, der offe nbar ein neues Opfer gefunden hatte. Aus einer Ecke winkte Ellen; das Raubvogelgesicht an ihrer Seite war wohl der Europa-Kommissar. Katja und Rea waren verschwunden. Er gab sich noch zehn Minuten, danach nichts wie weg.
    „Vincent, mein Lieber!“ Fabian hatte sich fein gemacht. Dunkler Anzug, mar ineblaues Hemd, aber die Krawatte war nachlässig gebunden. Mimte den Strahlemann, packte ihn an den Oberarmen. „Lieber alter Freund, was für eine Überraschung.“
    „Ich wollte gerade gehen. Hattest du es nicht mit Ikonen?“
    Das wurde ja immer schöner. Wenn Fabian hier auftauchte, trieb ihn sicher kein Kunstinteresse. Sein Verhältnis zu moderner Malerei war vermutlich das eines Vegetariers zu rohem Fleisch.
    „Ein Freund hat mich mitgeschleppt. Schrecklich diese Bilder. Wie wäre es mit einem Schluck irgendwo?“ Er kniff ein Auge zu. Seine untersetzte Gestalt vibrierte vor Aufregung. Er musste was loswerden. „Du langweilst dich doch auch.“
    Na gut. Es ließ sich ohnehin nicht vermeiden. Leute wie Fabian drängten immer wieder in sein Leben. Ein Mercedes wartete an der Bordsteinkante, zwei Gestalten auf den vorderen Sitzen. Der Fahrer beschleunigte, ohne dass Fabian etwas gesagt hatte.

 
    6
     
    Sie fuhren die Avenue Louise stadtauswärts; es regnete leicht. Vincent überlegte, wo die beiden Frauen steckten. Wenn Fabian ihn so mühelos aufgegabelt hatte, war es gut möglich, dass sie bereits geschnappt worden waren.
    „Vincente, was hält dich nur in Brüssel?“ Nur Fabian benutzte diesen lächerl ichen Kosenamen.
    „Das Essen, was sonst?“ Mal sehen, wohin der Ball rollte.
    „Und ich dachte, die NATO.“
    „Gibt es die noch?“
    Fabian merkte, dass er so nicht weiter kam. „Oder hält dich die Liebe hier fest? Man munkelt, du triffst dich mit einer Ex aus der Firma. Alte Liebe rostet nicht, oder?“
    Das war es also. Vincent spürte leichten Zorn, blieb aber ruhig. „Was redest du von Frauen. Ich dachte, wir wollten was tri nken?“
    Sie fuhren schweigend weiter. Fabian hatte seinen Treffer gelandet. Er kannte ihn bisher als Schlitzohr, das seine Kreise auf eigene Rechnung zog. Für wen arbeitete er jetzt? Die Situation war oberfaul.
    Der Fahrer bog nach rechts ab und hielt wenig später vor einem Backsteinbau aus der Jahrhundertwende. Die hohen Erdgeschossfenster schimmerten grünlich. Sicherheitsglas.
    Fabian lächelte. „Der Osteuropa Club. Die Drinks sind gut, und wir haben uns ere Ruhe.“ Sie gingen durch ein hohes Eisentor, durchquerten den mit Rhododendren zugewachsenen Vorgarten und stiegen vier Stufen zum Eingang hinauf. Fabian klingelte. Ein Jüngling in hellgrauem Einreiher öffnete und ließ sie wortlos ein.
     
    Dunkles Holz an Decke und Wänden, dunkelbraune Ledersessel, altmodische Kristallleuchter, der Klubraum nahm die gesamte Frontseite des Gebäudes ein. In der rückwärtigen Ecke eine Theke aus blankem Mahagoni; dahinter ein Mann im weißen Jackett, der Gläser putzte. Die zweiflüglige Tür neben der Bar stand offen und gab den Blick auf einen protzigen Speisesaal und das dahinter liegende Grün frei.
    „Alles, wie in England.“ Fabian strahlte wieder.
    „Hoffentlich nicht auch die Küche.“ Der Witz war zwar nicht mehr ganz zeitgemäß, holte Fabian aber wieder auf den Teppich. Ein Kellner schob ihnen zwei Sessel zurecht, zwischen ihnen stand ein niedriger Tisch mit einer Schale Knabberzeug. Der Kellner wartete.
    „Champagner?“ Fabian schaute Vincent an.
    „Krug, falls

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