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Staubige Hölle

Staubige Hölle

Titel: Staubige Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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Damals lief im Fernsehen Dallas . Erinnern Sie sich noch an Dallas ? Mein Gott, ich stand total auf Victoria Principal.« Therons Hände beschrieben zwei schwere Brüste in der Luft vor seinem Brustkorb. Er versuchte es mit einem üblen texanischen Akzent. »Wer hat J. R. erschossen?« Lachte. Dann schaltete er das Lachen aus. »Aber er war echt, Ihr Dad. Einschließlich Cowboyakzent und allem. Das war kurz nachdem die Scheißyanks sich aus Angola zurückgezogen hatten, genau wie davor schon in Vietnam. Er kam und kämpfte für uns. Ich habe nie ein zäheres Arschloch getroffen, das muss ich Ihnen sagen.«
    Dell hatte das alles schon mal gehört. Die Legende von Big Bobby Goodbread. Hatte auch die andere Seite gehört. Die Vergewaltigungen. Die als Trophäe genommenen Körperteile. Die toten Babys.
    Theron schüttelte den Kopf. »Gottverdammt unfair, was ihm widerfahren ist. Und alles nur, weil er keine Namen nennen wollte. Seine Kumpel verpfeifen, wie es so viele dieser anderen nichtsnutzigen Dreckskerle getan haben. Es laufen Leute frei herum, die haben erheblich Schlimmeres getan als er. Hat nie auch nur einen einzigen Tag im Gefängnis gesessen. Fragen Sie mich, ich muss es wissen.« Strich sich mit einer Hand durch sein stufiges Haar. »Er war ein Mann, Ihr Dad. Er hatte Ehre. Freut mich zu hören, dass er draußen ist.«
    Die Tür wurde geöffnet, und der Zuhälter kehrte mit einem Stapel Blätter zurück. Theron nahm sie ihm ab, und der schwarze Mann lehnte sich wieder gegen die Wand.
    Â»Sie haben kürzlich Ihren Job verloren, stimmt’s?«, fragte Theron, jetzt wieder ohne Kameraderie.
    Â»Ja. Die Zeitung, für die ich geschrieben habe, wurde eingestellt.«
    Â»Und was tun Sie dann jetzt so?«
    Â»Arbeite freiberuflich.«
    Theron schnaubte. »Soll heißen, Sie sind arbeitslos, richtig?« Dell antwortete nicht. »Dann gab es vielleicht gewisse finanzielle Spannungen?«
    Â»Worauf wollen Sie hinaus?«
    Â»Worauf ich gottverdammt hinaus will, kann ich Ihnen verraten. Sie haben sich mit Wein volllaufen lassen und haben den Wagen dann durch die Leitplanke gefahren. Wollten die Familie umbringen und sich selbst gleich mit. Familienmord-Selbstmord. Völlig normale Geschichte für Sie und eine ganze Menge anderer Versager. Zu blöd, dass es in die Grütze gegangen ist und Sie jetzt hier sitzen, und Ihre Frau und die Kinder sind …« Er zog einen Finger quer über seinen Hals.
    Dell suchte verzweifelt nach Worten. »Sie sind verrückt. Warum in Gottes Namen sollte ich so etwas tun wollen?«
    Theron richtete seine blauen Augen auf ihn. »Wussten Sie, dass Ben Baker Ihre Frau gevögelt hat?«
    Â»Was?«
    Â»Ja, und wie’s aussieht, auch schon eine ganze Weile.«
    Dell schüttelte den Kopf. »Das ist obszön. Meine Frau und Kinder sind tot, und Sie kommen mir mit diesem …«
    Theron schmiss die Ausdrucke auf den Tisch. »Hier. Lesen Sie mal. Von Bakers BlackBerry.«
    Dell nahm eines der Blätter in die Hand. Erkannte Rosies E-Mail-Adresse. Sah, dass die Mail von Baker kam. Las die Worte: Ich will deinen braunen Arsch ficken, bis du nicht mehr sitzen kannst. Las Rosies Antwort: Nichts versprechen, was du nicht auch halten kannst. Überflog die Seiten. Worte sprangen ihm entgegen. Rosie: Hab R gesagt, ich gehe zum Fitnesstraining. Kann dich um fünf sehen. Baker: Ich muss übers Wochenende zu einer Konferenz nach Jo’burg, kannst du mitkommen?
    Dell schob die Seiten von sich weg, als wären sie so heiß wie die Flammen, die den Volvo verzehrt hatten. »Ich will meinen Anwalt sprechen.«
    Theron nickte. »Ja, ich schätze, den brauchen Sie wohl.«
    Der Bulle stand auf und schob die Ausdrucke wieder zu Dell. »Behalten Sie die. Zeigen Sie sie Ihrem Anwalt.« Dann öffnete er die Tür. »Komm, Shaka. Besorgen wir uns was zu trinken.«

Kapitel 10
    Sunday und ihre Tante saßen auf dem Sand neben der Hauptstraße und warteten auf ein Taxi. Einige andere Leute warteten mit ihnen. Eine junge Mutter, deren Baby an ihrer Brust kaute, als wollte es eigentlich Fleisch und keine Milch. Ein betrunkener alter Mann in einem abgewetzten Anzug, die nackten Füße schwielig. Zwei Mädchen in Jeans, die sich kichernd eine Limonade teilten. Eine korpulente Frau mit einem Hühnchen in einem Drahtkorb. Das Huhn drückte seinen roten

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