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SteamPunk 3: Argentum Noctis: SteamPunk (German Edition)

SteamPunk 3: Argentum Noctis: SteamPunk (German Edition)

Titel: SteamPunk 3: Argentum Noctis: SteamPunk (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Krain
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Versicherung gegen verschiedene Schicksalsschläge zu sein. Zum Beispiel faule Eier, brennende Haare oder allzu intensive Bekanntschaft mit den Sanitäranlagen meines Hauses.“ Julie prustete in einer mädchenhaften Weise unkontrolliert los. „Zum anderen“, fuhr Charles fort, „ist es für einen Gentleman immer eine besondere Ehre, in der Öffentlichkeit mit einer so charmanten und wunderschönen jungen Dame wie Ihnen gesehen zu werden.“ 
    „Sie sind ein Großmeister im Schleimen“, unterbrach Julie meinen Freund feixend. 
    Mit einer angedeuteten Verbeugung, als habe er ein Kompliment bekommen, vervollständigte Charles seine Aussage: „Besonders, wenn sie dafür bekannt ist, sich jedem anderen Mann gegenüber wie eine ungezogene Kratzbürste aufzuführen.“
    „Ungezogene Kratzbürste?“, fragte Julie treuherzig. „Und ich hatte so an dem Ruf eines verzogenen Miststücks gearbeitet.“ 
    Wir alle lachten ausgelassen.
    „Ich bin sicher, dass die Diskrepanz nichts mit Ihrem Einsatz oder Ihren Fähigkeiten zu tun hat. Ich würde solche Worte aber niemals im Bezug auf Sie in den Mund nehmen.“ Sich übertrieben zu mir herunterbeugend, als wolle sie mir etwas zuflüstern, fragte Julie: „Dein Freund ist ja sehr charmant, aber ich glaube, er flirtet gerade mit mir.“
    Ebenso verschwörerisch beugte ich mich vor und „flüsterte“ zurück: „Ich würde ihn ja zum Duell fordern, aber wer fährt uns dann zurück?“ Wieder brachen wir in Gelächter aus. Julies hohes Gekicher war so ansteckend, dass wir kaum noch aufhören konnten. Während sie sich die Tränen von der mittlerweile verlaufenen Schminke tupfte fragte sie: „Und was ist der dritte Vorteil, Mister Eagleton?“ 
    Charles schenkte ihr einen gleichermaßen warmen und nachdenklichen Blick. „Sie machen meinen besten Freund sehr glücklich.“
    Gerührt lächelte ich ihn an. Einen Augenblick hielt das Schweigen an.
    „Wenn Sie uns aber häufiger solche Ausfahrten ermöglicht, wird das womöglich ernste Konsequenzen für Ihr Privatleben haben“, sagte Julie plötzlich wieder sehr ernst.
    „Wie meinen Sie das?“
    „Nun …“ Es war ihr sichtlich peinlich, so indiskret zu sein. „Shortbread sagte mir, dass Sie bereits gebunden sind. Und wenn bekannt wird, dass wir miteinander ausgehen …“ Charles hatte sich bereits an meinen neuen Kosenamen Shortbread gewöhnt und lächelte nur jovial. „Danke, dass Sie sich solche Gedanken um mich machen, Miss Blackwell. Bislang bin ich aber keinerlei formale Bindung mit einer Dame eingegangen.“ Offenbar wollte er diesen Punkt nicht mit uns diskutieren. Leider übersah ich diesen dezenten Hinweis.
    „Ich glaube nicht, dass Rachel dich als Konkurrenz sieht, dafür turteln die beiden zu sehr“, neckte ich.
    „Rachel? Rachel Fiddlebury? Ihre wunderschöne rothaarige Partnerin ist Ihre Verlobte?“ Julie war völlig aus dem Häuschen.
    „Wie gesagt, wir sind nicht verlobt“, meinte Charles freundlich. Er war zu britisch, als dass er diese Dinge öffentlich diskutieren wollte.
    „Aber dann können Sie ja wirklich vollkommen beruhigt sein. Eine solche Dame wird wohl kaum auf ein einfaches Mädchen wie mich eifersüchtig sein“, meinte Julie überzeugt.
    „Dann hast du lange nicht mehr in den Spiegel geschaut“, stellte ich fest. Sie sah traumhaft aus in diesem weißen Sommerkleid mit den riesigen kirschroten Blüten darauf. Vor allem dann, wenn sie mich verliebt anlächelte – so wie jetzt.
    „In der Tat“, stimmte Charles mir zu. „Sie sind eine besonders reizende Person.“ So wie er es sagte, klang es wie eine sachliche Feststellung.
    „Aber dann bringen wir Sie ja in eine unmögliche Situation.“ Julie war ernsthaft besorgt.
    „Ihre Sorge spricht für Sie, Miss Blackwell. Aber ich habe Miss Fiddlebury zu verstehen gegeben, dass unser Ausflug rein freundschaftliche Hintergründe hat. Ich war in dieser Hinsicht so deutlich, wie es ohne direktes Ansprechen des Themas ging.“
    „Und wenn sie Ihnen nicht glaubt?“, hakte Julie besorgt nach.
    „Miss Blackwell, wenn eine Frau mir unterstellt, dass ich sie wegen einer anderen Frau anlügen würde, spricht sie mir ab, ein Ehrenmann zu sein. Und wenn sie das tut, hat sie nicht den gleichen Respekt vor mir, den ich vor ihr habe. Auf solchen Grundlagen kann für mich keine Beziehung aufbauen.“
    Ja, Charles hatte immer schon etwas Heldenhaftes an sich. Und er hatte Recht, fand ich. Julie war jedenfalls sehr beeindruckt. Wir schwiegen eine

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