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SteamPunk 3: Argentum Noctis: SteamPunk (German Edition)

SteamPunk 3: Argentum Noctis: SteamPunk (German Edition)

Titel: SteamPunk 3: Argentum Noctis: SteamPunk (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Krain
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Gebissabdruck in dem mattschwarz angelaufenen Metall zu erkennen. Fiddlebury musste beim Zubeißen seine Zähne nicht verloren, sondern regelrecht zermalmt haben.
    Charles bedankte sich für die Auskünfte und verließ den Club. Erst versuchte Fiddlebury halb flüssiges Silber vom Boden aufzulecken und jetzt stopfte er sich Silbermedaillen in den Mund? Vermutlich waren auch die Knöpfe an Blackwells Weste aus Silber gewesen. Fiddleburys unverständlicher Appetit auf das schöne Metall schien nichts Anderes als die Spur zu sein, nach der Charles gesucht hatte. Also klapperte er in einem ringförmigen Bereich um den Club alle Orte ab, an denen größere Mengen von Fiddleburys neuer Leibspeise zu finden waren.

    Nach ergebnislosen Besuchen bei drei Juwelieren, einem Antiquitätenhändler und einem Lampenladen wollte er schon fast aufgeben. Doch dann fiel ihm ein kleines exklusives Geschäft für Numismatiker auf. Der Laden lag in einer schlecht einsehbaren Seitengasse, machte jedoch mit einem Schild in Form einer übergroßen Münze auf sich aufmerksam. Schon als Charles die Gasse betrat, waren Lärm und Geschrei kaum zu überhören. Er begann zu laufen. Aus den oberen Stockwerken rief irgendjemand nach der Polizei.
    Als mein Freund beinahe an seinem Ziel angekommen war, durchschlug ein junger Mann das Schaufenster des Ladens. In gerader Linie flog er durch die Gasse und schlug mit einem hässlichen Geräusch gegen die gegenüberliegende Wand. Reglos klatschte der Körper auf die Straße. 
    Charles war definitiv richtig. „Rufen Sie endlich einen Arzt!“, fuhr er eine ältere Dame an, die neugierig aus ihrer Wohnung im zweiten Stock herabschaute. Bevor die Frau antworten konnte, war er bereits im Geschäft verschwunden.
    Der Anblick, der sich ihm bot, war dramatisch. Von dem Laden war nicht allzu viel übrig geblieben. Charles stand in einem Trümmerfeld, in dem nur noch die bisher unversehrte Theke erkennen ließ, dass es sich um die Überreste eines Geschäfts handelte. Der Boden war übersät mit zertrümmertem Holz, gesplittertem Glas und herumliegenden Münzen. Ein älterer Herr – vermutlich der Eigentümer – fuchtelte ängstlich mit einer doppelläufigen Flinte herum. Auf der anderen Seite des Ladens stopfte sich ein Monster wahllos Münzen in den Mund. Fiddlebury war kaum noch zu erkennen. Sein von Kratzern und Platzwunden entstelltes Gesicht war teigig und aufgedunsen. Er schien einigermaßen sicher auf den Beinen zu stehen, doch seine Bewegungen waren seltsam unkoordiniert. Eine schreckliche Verzweiflung ging von ihm aus.
    In einer Ecke rappelte sich gerade ein junger Polizist vom Boden auf, um sich erneut mutig auf den randalierende alten Mann zu werfen. Die beiden holten eines der wenigen verbliebenen Regale von der Wand und stolperten in die Überreste der Vitrine, die sein Gegner gerade leerfraß. Ehe Charles eingreifen konnte, fuhr Fiddlebury mit einer fahrigen, aber unglaublich kraftvollen Bewegung herum. Nur knapp konnte der Gesetzeshüter unter dem Arm hinwegtauchen, bevor Fiddleburys Ellenbogen einen tiefen Abdruck in der Wand hinterließ.
    Der Polizist konterte mit einem heftigen Schlag seines Knüppels und traf seinen Gegner hart in der Mitte der Stirn. Irgendetwas knackte vernehmlich im Gesicht des Greises. Die Haut sprang auf – Blut war jedoch nicht zu sehen. Unbeeindruckt packte Fiddlebury den Angreifer mit beiden Händen am Kragen und riss ihn zu sich heran. Während er mit irrlichterndem Blick durch sein Opfer hindurchstarrte , zog er die Rockaufschläge des Mannes so eng zusammen, dass diesem das Atmen unmöglich wurde. Hilflos zappelte der Polizist in Fiddleburys Griff.
    „Mister Fiddlebury! Sie bringen den Mann um!“, rief Charles. Mit aller Kraft packte er Fiddleburys Handgelenke und versuchte, den unglücklichen Bobby zu befreien. Doch es war, als wolle er mit bloßen Händen eine hydraulische Presse aufhalten. Nur Fifi wäre vielleicht in der Lage gewesen, den alten Mann niederzuringen. Als der Beamte blau anzulaufen begann, griff Charles zum letzten Mittel: Er riss dem verängstigten Ladenbesitzer die Flinte aus der Hand und legte auf Fiddlebury an. Im letzten Moment riss Charles den Lauf nach oben und jagte die erste Schrotladung des Gewehrs in die Decke. Putz und Steinmehl rieselte wie Konfetti herab.
    „Verdammt!“, schrie Charles Fiddlebury sehr unbritisch an. Er war verzweifelt. Er konnte doch nicht den Vater seiner über alles geliebten Rachel erschießen! Vielleicht

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