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Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Duell: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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pries seinen Namen in England. Klugerweise weigerte sich Marlborough indes – wie in diesem Roman angedeutet –, die Position als Gouverneur der Spanischen Niederlande anzunehmen, hatte er doch geahnt, was für Probleme daraus erwachsen würden.
    Städte wie Ostende, Dünkirchen und St. Malo waren, wie Cadogan hervorhebt, Piratennester und somit der Stachel im Fleisch jeder britischen Streitmacht auf dem Kontinent. Ostende wurde daher hauptsächlich aus einem Grund erobert: Um die Nachschubwege für die Armee zu sichern. Während die Rettung von Lady Henrietta Vaughan reine Fiktion ist (die Dame übrigens auch), so stellten die Piraten tatsächlich eine Bedrohung dar. Doch wir wissen nicht genau, ob der historische René Duguay-Trouin (1673–1736) tatsächlich zu jener Zeit in Ostende war. Im Jahre 1706 taucht sein Name in Verbindung mit einem Gefecht vor der Küste Brasiliens auf. Trouin war wirklich ein Günstling Ludwigs XIV., der den Freibeuter für einen loyalen Franzosen hielt. Es ist auch überliefert, dass Trouin des Öfteren den Feind überlistete, indem er unter englischer Flagge segelte. Er war bestimmt rücksichtslos, doch seine Vorliebe für Foltermaßnahmen, die in diesem Roman vorkommen, ist nicht belegt. Ich beziehe mich da eher auf die Gewohnheiten und den Verhaltenskodex anderer Piraten jener Ära.
    Ein Jahr nach der Eroberung Ostendes besiegte Trouin im Oktober 1707 eine englische Flotte in der Battle at The Lizard vor der Küste Cornwalls und eroberte 1711 Rio de Janeiro. 1709 wurde Trouin in den Adelsstand erhoben und führte das Motto Dedit haec insignia virtus (»Die Tapferkeit verlieh ihm diese Ehren«). Zu jenem Zeitpunkt hatte er sechzehn Kriegsschiffe und mehr als dreihundert Kauffahrteischiffe der englischen und niederländischen Flotten zerstört oder als Prise genommen. In späteren Jahren hatte er den Oberbefehl über die französische Flotte vor St. Malo. Er starb 1736. Zehn Schiffe der französischen Marine trugen ihm zu Ehren seinen Namen, und noch heute steht seine Statue in St. Malo.
    Es mag sein, dass ich in meiner Darstellung von John Campbell, des 2. Herzogs von Argyll (1678–1743), ein wenig zu streng mit diesem Adligen war, und es ist nicht meine Absicht, die Mitglieder jener illustren Familie zu beleidigen. Dennoch ist überliefert, dass Argyll die Jakobiter verabscheute und als Soldat äußerst rücksichtslos vorging … ohne Zweifel auch sehr tapfer. Er war zudem bekannt für sein aufbrausendes Temperament und seinen Hang zur Rachsucht. In der Schlacht war er stets in den vorderen Reihen anzutreffen, und obwohl er nicht selten Gnade walten ließ, hat seine leidenschaftliche Veranlagung gelegentlich über die Vernunft gesiegt.
    Im Jahre 1710 duellierte er sich mit einem Colonel, der ihn beschuldigt hatte, die politische Gesinnung geändert zu haben. Argyll gewann das Duell und verwundete den Colonel. Der Herzog war ein Whig-Fundamentalist und glaubte an eine moderne Welt, die auf Logik fußte und sich nicht in Gefühlen und Aberglauben verirrte: Die Welt, die Steel um sich herum entstehen sieht. Argyll war es auch, der erheblichen Anteil am Zustandekommen des Act Of Union von 1707 hatte, nur ein Jahr nach den Schlachten von Ramillies und Ostende. Er gehörte zu den Leuten, die letzten Endes verantwortlich für den Sturz Marlboroughs waren, und stieg zum Oberbefehlshaber der britischen Streitkräfte auf. Er wurde in der Westminster Abbey bestattet; seine Grabplatte gestaltete ein Franzose. Dieser Roman ist nicht Argylls erster Auftritt in einem fiktionalen Werk. Er tauchte bereits in Scotts The Heart of Midlothian auf, allerdings als alter Mann mit einem weichen, gnädigeren Herzen.
    Die Belagerung von Ostende wurde tatsächlich von einem Stoßtrupp, bestehend aus fünfzig Grenadieren an der Spitze einer niederländischen Einheit, beendet. Sie eroberten den Hafen nach einem schweren Beschuss, der drei Tage andauerte – und nicht einen Tag wie im Roman – und von zwei Bombarden aus koordiniert wurde. Große Teile der Stadt lagen in Schutt und Asche. Während die Briten nur fünfhundert Mann verloren, hatte die Zivilbevölkerung Ostendes gewiss so viele Tote zu beklagen wie ein Jahrhundert später nach dem Beschuss von Kopenhagen – ein eher unrühmliches Kapitel in der Geschichte der Royal Navy.
    Bei der Geschichte mit den Pamphleten, die Frampton und Stapleton heimlich in Auftrag gaben, habe ich mir einige Freiheiten herausgenommen. Aber nicht ohne Grund. Ich habe

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