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Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Duell: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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beklagen. Und Ihr müsst zugeben, dass diese Felder sich eignen. Was meint Ihr, Feldmarschall Overkirk? Wird dies Euren Niederländern zusagen?«
    »Wir werden die Franzosen bekämpfen, wo immer sie stehen, Euer Hoheit. Diese Position ist so gut wie jede andere, um die Klingen mit dem Feind zu kreuzen. Meine Männer werden Euch nicht enttäuschen.«
    »Dessen bin ich sicher, Feldmarschall. Ich vertraue Euren Soldaten ganz und gar.« Er wandte sich wieder Cadogan zu. »Ist es nicht so, William? Wir schätzen unsere niederländischen Alliierten genauso hoch ein wie unsere eigenen Jungs, nicht wahr?«
    Cadogan war im Begriff, etwas zu erwidern, wurde jedoch von einem kleinen, dunkelhaarigen Mann unterbrochen, der einen blauen Mantel im Stil eines Zivilisten trug. Er saß auf einem braunen Pferd neben dem Herzog.
    Mijnheer Sicco van Goslinga, der unlängst eingetroffene niederländische Deputierte im Generalstab des Herzogs, war in Gedanken versunken. Jetzt zeichneten sich Furchen auf seiner Stirn ab. Er schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, Euer Hoheit, aber ich kann Eure Meinung nicht in jedem Punkt teilen. Es ist nicht ratsam, dort am rechten Flügel aufzumarschieren. Der Boden besteht vorwiegend aus Marschland. Es wäre Irrsinn, Infanterie über ein Gelände mit Hecken, Gräben und sumpfigen Stellen zu schicken. Da werdet Ihr mir doch beipflichten, Sir?«
    Marlborough lächelte. »Dank für Euren Rat, Mijnheer. Ich nehme es zur Kenntnis. Und sollte es wirklich Irrsinn sein, gebe ich Euch mein Wort, dass ich sofort einen Arzt aufsuche, wenn das Unterfangen scheitern sollte.«
    Cadogan war bemüht, sein Lächeln zu verbergen.
    Derweil schenkte der Herzog seine Aufmerksamkeit dem Mann zu seiner Linken. »Gibt es schon Nachrichten vom rechten Flügel, Hawkins? Sind Lord Orkneys Männer auf ihren Positionen?«
    Colonel James Hawkins unterbrach sein Gespräch mit Cornet Hamilton und nickte in Marlboroughs Richtung. »Ja, Sir. Habe es eben von dem Cornet hier erfahren. Die Männer formieren sich in diesem Moment oberhalb des Dorfes. Eure rechte Flanke ist sicher, Euer Hoheit. Obwohl ich soeben von Hamilton gehört habe, dass wir die Infanterie gerade noch rechtzeitig erreicht haben. Denn sonst wären sie bereits auf die Franzosen gestoßen.«
    Der Herzog lachte. »Sie werden den Gegner schon früh genug treffen, James. Das wäre im Augenblick alles.«
***
    Eine halbe Meile weiter die Reihen entlang, rechts von Marlborough, standen wiederum Offiziere vor ihren Männern. Steel spähte über die Ebene. Endlich löste der Nebel sich auf; allmählich wurde die Landschaft sichtbar. Im Verlauf des Formierens war die Kompanie knapp fünfzig Yards zurückgefallen und befand sich auf etwas festerem Untergrund. Steels Blick fiel nun auf noch grüne Kornfelder: ein offenes, leicht hügeliges Land, fast ohne Hecken oder Mauern.
    »Gutes Terrain für die Kavallerie, Jack«, ließ sich Hansam vernehmen. »Die Pferde werden ihren Spaß haben.«
    »Das mag sein, Henry, aber für uns sieht’s verdammt mies aus. Wir sollen das Dorf einnehmen, und soweit ich es beurteilen kann, wird die französische Artillerie loslegen, sobald wir den ersten Schritt machen. Und nirgends ein Graben, in dem man Schutz suchen kann. Nichts, um eine Kanonenkugel aufzuhalten, die sich in unsere Reihen fressen wird. Ich frage mich, ob unsere Geschütze es ihnen nicht gleichtun werden.«
    Unterhalb ihrer Stellung auf der Anhöhe schlängelte sich ein Fluss durch die Kornfelder, deren junge Ähren sich sanft im Wind wiegten. Jenseits des Marschlands, das hier und da bis an die Ufer heranreichte, stand die gesamte französisch-bayerische Armee auf einer Frontlänge von vier Meilen. Weiße und blaue Uniformen, so weit das Auge reichte, hier und da unterbrochen von rot gekleideten Einheiten: einerseits die von Frankreich bezahlten irischen Söldner – die »Wild Geese« –, andererseits die Elitekavallerie von König Ludwig, die gefürchteten »Gens d’Armes«. Die ganze Schlagkraft Frankreichs. Wir haben die Linien schon in Blenheim durchbrochen, ging es Steel durch den Kopf. Warum sollte es ihnen also nicht an diesem Tag gelingen?
    »Sieht ganz so aus, als wären hier noch mehr Gegner als damals in Blenheim, Sir«, meldete sich Williams zu Wort.
    »Da mögt Ihr recht haben, Tom. Es heißt, König Ludwig habe eine halbe Million Männer unter Waffen.«
    »Aber wir werden sie erneut schlagen, Sir. Da bin ich mir sicher.«
    Steel lächelte und klopfte dem Fähnrich

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