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Steife Prise

Steife Prise

Titel: Steife Prise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sich herausgestellt, dass sie hervorragend mit Klacker-Nachrichten umgehen können, weshalb sie sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen können. Ich komme persönlich dafür auf, dass der hiesige Klackerturm zur ständigen Einrichtung wird. Davon werdet ihr alle profitieren und die Goblins auch! Dann müssen sie euch keine Hühner mehr stehlen, weil sie sie euch abkaufen können, und wenn sie sie trotzdem klauen, dann ist das eine Straftat und wird als solche behandelt. Ein Gesetz, meine Damen und Herren! Ein Gesetz für alle!«
    Lauter Jubel brandete auf, so laut, wie nur ein Jubel bei der Aussicht auf freie Getränke für alle aufbrandet. Bestimmt haben auch einige gejubelt, weil die Welt wieder ein Stück gerechter geworden war, aber unterm Strich war es wahrscheinlicher, dass das Freibier das Rennen gemacht hatte.
    Mumm ging langsam auf die hell erleuchtete Kneipe zu, obwohl die Aussicht, dort hineinzukommen, verschwindend gering war. Andererseits standen die Aussichten, von Fräulein Felizitas Kefer umarmt und fest gedrückt zu werden, bei einhundert Prozent, denn genau das tat sie jetzt, und der Schmied schaute verlegen zu.
    Er ließ ihre Hand los, und sie sagte: »Sie sind ein großer Mann, Kommandeur, und ich hoffe, dass man Ihnen eine Statue errichtet!«
    »Oje, hoffentlich nicht! Eine Statue bekommt man erst, wenn man tot ist!«
    Sie lachte, aber Mumm sagte: »Hören Sie, Fräulein Kefer, ich weiß momentan nicht genau, ob ich eine Statue bekomme oder mit Schimpf und Schande entlassen werde. Im Großen und Ganzen habe ich mich ziemlich gesetzestreu verhalten, hin und wieder aber eher etwas … zweifelhaft. Einer meiner Leute, der mit Zahlen so umgehen kann wie Feldwebel Detritus mit einem Hammer, geht gerade die Geschäftsbücher des Sohnes eines der einflussreichsten Leute in Ankh-Morpork durch. Gleichzeitig haben erfahrene Polizisten die Häuser aller Mitglieder der hiesigen Richterschaft aufgesucht. Sie überbringen ihnen ein Dokument mit meinem Siegel, gemäß dem sie ab sofort nicht mehr der selbsternannten Richterschaft der Grafschaften angehören. Außerdem werden sie darüber belehrt, dass womöglich offiziell Anklage gegen sie erhoben wird. Für das alles dürfte meine Befugnis ausreichen – aber was dann? Wahrscheinlich läuft es darauf hinaus, wer die besten Anwälte hat.
    Die Zukunft ist sozusagen ungewiss, Fräulein Kefer, aber ich muss Ihnen sagen, dass Klein-Sam dank Ihrer Hilfe wahrscheinlich einmal der weltbeste Experte in Sachen Kaka werden wird. Ich muss Ihnen sagen, dass seine Mutter und ich hocherfreut darüber sind und nur hoffen können, dass er sich zu Höherem berufen fühlt.«
    Schon hörte man aus der Ferne das Rattern von Wagen und Kutschen; das Geräusch nach Hause zurückkehrender Brieftauben. »Ich glaube, ich muss mich jetzt mit ein paar Leuten unterhalten, Fräulein Kefer, von denen ich vermute, dass sie sich lieber nicht mit mir unterhalten möchten.«
    »Selbstverständlich, Kommandeur. Darf ich noch sagen, dass die Goblins große Zuneigung zu Korporal Nobbs gefasst haben? Sie behandeln ihn wie einen der Ihren, und er scheint Glanz-des-Regenbogens sehr zugeneigt zu sein, ebenso wie sie ihm. Vielleicht interessiert es sie ja, dass die Goblins ihm den Namen Fahrender Wind gegeben haben?«
    Er konnte kein Lächeln auf ihrem Gesicht ausmachen, deshalb erwiderte auch Mumm möglichst ernst: »Aha, sehr zutreffend. Ich habe Nobby schon immer für einen Zugluftverstärker gehalten. Ich habe ihn, aufgrund des ausdrücklichen Vorschlags meiner Frau, für die Zeit seines hiesigen Aufenthalts in den Rang eines Feldwebels erhoben und hoffe sehr, dass er den Goblins dabei behilflich ist, die Vorteile des Rechtssystems zu erkennen – obwohl diese Verbindung natürlich auch bedeuten kann, dass die Hühner der Leute hier in Zukunft noch raffinierter geklaut werden.«
    »Ihr seid ein Scherzbold, Kommandeur!«
    Mumms Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert, und er veränderte sich auch jetzt nicht: »Tja, das bin ich wohl.«
    Er wandte sich an Jefferson: »Diese ganze Geschichte hätte sehr viel glatter über die Bühne gehen können, wenn Sie mir von Anfang an vertraut hätten.«
    Der Schmied zuckte die Achseln. »Warum hätte ich Ihnen vertrauen sollen? Sie sind ein feiner Pinkel.«
    »Vertrauen Sie mir jetzt?«
    Der Schmied hielt den Blick länger auf ihn gerichtet, als es Mumm lieb war, aber dann grinste er und sagte: »Na ja, fürs Erste schon.«
    Darauf gab es nur eine

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