steigen aus maschine brennt
Telefon. Stuffy hörte, wie sie in die Leitung kam, und er hörte ihn die Nachricht vom Colonel übermitteln. Es entstand eine Pause, dann sagte der Hirsch: «Es tut mir leid, Madame Rosette, aber ich habe nichts damit zu tun. Ich übermittle nur eine Nachricht.» Eine weitere Pause; dann sagte der Hirsch dasselbe noch einmal und immer wieder, und das ging eine ganze Weile so, bis er wohl müde davon geworden sein mußte, denn am Ende legte er den Hörer auf und legte sich auf seinem Bett zurück. Er brüllte vor Lachen.
«Diese alte Kanaille», sagte er, und er lachte noch mehr.
Stuffy sagte: «War sie böse?»
«Böse», sagte der Hirsch. «War sie böse? Du hättest sie hören sollen. Wollte wissen, zu welchem Regiment der Colonel gehört und Gott weiß was alles und sagte, er würde bezahlen müssen. Sie sagte: ‹Sie meinen, Sie könnten Ihren Spaß mit mir treiben, aber das können Sie nicht.›»
«Hurra!» sagte Stuffy. «Die dreckige alte Hure.»
«Und was fangen wir jetzt an?» fragte der Hirsch. «Es ist schon sechs.»
«Laß uns ausgehen und in ein paar Ägypterlokalen etwas trinken.»
«Fein. Wir machen einen Bummel durch Ägypterkneipen.»
Sie tranken noch ein Glas und gingen dann aus. Sie gingen in ein Lokal, das ‹Excelsior› hieß, dann gingen sie in ein Lokal, das ‹Sphinx› hieß, dann in ein Lokal, das einen ägyptischen Namen hatte, und um zehn Uhr saßen sie in guter Stimmung in einem Lokal, das gar keinen Namen hatte, tranken Bier und sahen sich eine Art Variete an. Im ‹Sphinx› hatte sich ein Pilot von der 33. Staffel zu ihnen gesellt, der sagte, sein Name sei William. Er war etwa im gleichen Alter wie Stuffy, aber sein Gesicht sah jünger aus, denn er war noch nicht so lange geflogen. Besonders um den Mund sah er jünger aus. Er hatte ein rundes Schuljungengesicht und eine kleine Stupsnase, und seine Haut war braun vom Wüstenleben.
Die drei saßen fröhlich in dem Lokal ohne Namen und tranken Bier, weil Bier das einzige war, was man dort ausschenkte. Es war ein langer, hölzerner Raum mit einem rohen Sägespänfußboden und hölzernen Tischen und Stühlen. Am hinteren Ende war eine erhöhte hölzerne Bühne, auf der ein Variete geboten wurde. Der Raum war voll von Ägyptern, die mit ihren roten Tarbuschs auf dem Kopf dasaßen und schwarzen Kaffee tranken. Auf der Bühne waren zwei sehr üppige Mädchen in glänzenden Silberhöschen und silbernen Büstenhaltern. Eine von ihnen wackelte nach der Musik mit dem Hintern. Die andere wackelte nach der Musik mit den Brüsten. Die Brustwacklerin war äußerst geschickt. Sie konnte mit einer Brust allein wackeln, und manchmal wackelte sie auch noch dazu mit dem Hintern. Die Ägypter waren hingerissen und applaudierten eifrig. Je mehr sie klatschten, desto mehr wackelte sie, und je mehr sie wackelte, desto schneller spielte die Musik, und je schneller die Musik spielte, desto schneller wackelte sie, schneller und schneller und schneller, kam nie aus dem Takt und verlor nie das fixierte, herausfordernde Lächeln auf ihrem Gesicht, und die Ägypter klatschten immer mehr und immer lauter, während die Geschwindigkeit sich steigerte. Jedermann war glücklich.
Als es vorbei war, sagte William: «Warum haben sie immer so schrecklich fette Weiber? Warum haben sie keine hübschen Mädchen?»
Der Hirsch sagte: «Die Ägypter wollen sie dick haben. Sie mögen sie so lieber.»
«Unmöglich», sagte Stuffy.
«Es stimmt», sagte der Hirsch. «Es ist eine alte Geschichte. Es kommt noch aus der Zeit, als es hier viele Hungersnöte gab und alle armen Leute mager und alle reichen Leute und die Aristokraten gut genährt und fett waren. Wenn man eine Dicke erwischte, konnte man nicht reinfallen; sie gehörte auf jeden Fall zur oberen Klasse.»
«Quatsch!» sagte Stuffy.
William sagte: «Na, wir werden es gleich wissen. Ich frage diese Ägypter.» Er zeigte mit dem Daumen auf zwei Ägypter mittleren Alters, die nur anderthalb Meter von ihnen entfernt am Nebentisch saßen.
«Nein», sagte der Hirsch. «Nein, William. Wir wollen sie nicht hier haben.»
«Ja», sagte Stuffy.
«Ja», sagte William. «Wir müssen herausfinden, warum die Ägypter fette Weiber lieben.»
Er war nicht betrunken. Keiner von ihnen war betrunken, aber in guter Stimmung waren sie, von einer ziemlichen Menge Bier und Whisky, und William war in der besten Stimmung. Sein braunes Schuljungengesicht strahlte vor Glück, seine Stupsnase schien sich noch etwas weiter aufgebogen zu
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