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steigen aus maschine brennt

steigen aus maschine brennt

Titel: steigen aus maschine brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roald Dahl
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Ort und Stelle, über den Ladentisch bei Cicurel ein Angebot machen. Wenn das Mädchen ihn zum Teufel wünscht, wird er den Preis erhöhen, und wenn sie ihn immer noch zum Teufel wünscht, wird er den Preis noch weiter erhöhen, und am Ende wird das Geld sie locken, und sie wird vielleicht Zusagen. Dann nennt Rosette dir einen Preis, der dreimal so hoch ist, und behält die Differenz für sich. Du mußt an sie zahlen, nicht an das Mädchen. Natürlich steht das Mädchen danach in Rosettes Büchern, und wenn die sie erst einmal in den Klauen hat, ist sie erledigt. Das nächste Mal diktiert Rosette den Preis und das Mädchen ist nicht in der Lage zu widersprechen.»
    «Warum?»
    «Wenn sie ablehnt, wird Rosette sagen: ‹Schön, kleines Mädchen, ich werde dafür sorgen, daß Ihre Arbeitgeber, daß sie bei Cicurel erfahren, was Sie das letzte Mal getan haben, wie Sie für mich gearbeitet und ihr Geschäft als Marktstand benutzt haben. Dann werden Sie an die Luft gesetzt.› Das wird Rosette sagen, und das arme Mädchen wird Angst haben und tun, was von ihr verlangt wird.»
    Stuffy meinte: «Anscheinend ein netter Mensch.»
    «Wer?»
    «Madame Rosette.»
    «Bezaubernd», sagte der Hirsch. «Sie ist ein bezaubernder Mensch.»
    Es war heiß. Stuffy wischte sich mit dem Taschentuch übers Gesicht.
    «Mehr Whisky», sagte der Hirsch. «He, Tim, noch zwei von diesen.»
    Tim brachte die Gläser herüber und stellte sie auf den Tisch, ohne ein Wort zu sagen. Er nahm die leeren Gläser und ging sofort wieder weg. Stuffy erschien er verändert. Er war nicht mehr so fröhlich wie bei ihrem Eintritt, er war still und unwirsch. Da war nichts mehr von dem ‹He, ihr Burschen, wo habt ihr euch so lange herumgetrieben› an ihm, und als er an seine Theke zurückkam, kehrte er ihnen den Rücken und ordnete weiter die Flaschen.
    Der Hirsch sagte: «Wieviel Geld hast du?»
    «Neun Pfund, glaube ich.»
    «Ist vielleicht nicht genug. Du hast ihr freie Hand gegeben, weißt du das? Du hättest ihr eine Grenze nennen müssen. Jetzt wird sie dich neppen.»
    «Ich weiß», sagte Stuffy.
    Sie tranken für eine Weile, ohne zu reden. Dann sagte der Hirsch: «Was bedrückt dich, Stuffy?»
    «Nichts», antwortete er. «Überhaupt nichts. Laß uns zum Hotel zurückgehen. Sie könnte anrufen.»
    Sie bezahlten ihre Zeche und verabschiedeten sich von Tim, der nickte, aber nichts sagte. Sie gingen zurück zum Metropolitan, und während sie am Counter vorbeigingen, sagte der Hirsch zu dem Angestellten: «Wenn ein Anruf für Colonel Higgins kommt, legen Sie ihn auf unser Zimmer. Er wird bei uns sein.» Der Ägypter sagte: «Ja, Sir», und machte sich eine Notiz.
    Im Zimmer legte sich der Hirsch auf sein Bett und zündete sich eine Zigarette an. «Und was fange ich heute abend an?» sagte er.
    Stuffy war auf dem ganzen Rückweg zum Hotel still gewesen. Er hatte kein Wort gesprochen. Jetzt setzte er sich auf die Kante des anderen Bettes, ohne die Hände aus den Taschen zu nehmen, und sagte: «Hör mal, Hirsch, ich bin nicht mehr sehr scharf auf diesen Handel mit Rosette. Es kann zu teuer werden. Können wir es nicht abblasen?»
    Der Hirsch kam hoch. «Mensch, nein», sagte er. «Du hast es fest abgemacht. Du kannst mit Rosette nicht so umspringen. Sie hat den Fall vielleicht gerade jetzt in Arbeit. Du kannst dich nicht jetzt zurückziehen.»
    «Ich kann es vielleicht nicht bezahlen», sagte Stuffy.
    «Na ja, das mußt du abwarten.»
    Stuffy stand auf, ging hinüber zu dem Fallschirmsack und holte die Flasche Whisky heraus. Er goß zwei ein, füllte die Gläser unter dem Hahn im Badezimmer mit Wasser auf, kam zurück und reichte dem Hirsch eins.
    «Hirsch», sagte er. «Ruf Rosette an und erzähl ihr, daß Colonel Higgins plötzlich abreisen mußte, um zu seinem Regiment in der Wüste zurückzukehren. Ruf sie an und erzähl ihr das. Sag ihr, der Colonel habe dich gebeten, ihr Nachricht zu geben, weil er selbst keine Zeit mehr hatte.»
    «Ruf sie doch selbst an!»
    «Sie würde meine Stimme wiedererkennen. Komm, Hirsch, ruf sie an!»
    «Nein», sagte er, «ich tue es nicht.»
    «Hör doch, bitte!» sagte Stuffy plötzlich. Es war das Kind Stuffy, das sprach. «Ich möchte nicht mit dem Mädchen ausgehen, und ich möchte heute abend nichts mit Madame Rosette zu tun haben. Wir können uns was anderes ausdenken.»
    Der Hirsch blickte schnell auf. Dann sagte er: «Gut. Ich rufe sie an.»
    Er langte nach dem Telefonbuch, suchte ihre Nummer heraus und sprach ins

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