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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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welcher als Erster ging, unterbrach die schon fast monotone Stille in dem finsteren Gang: »Herr Sturmbannführer, da vorne sieht man Licht, ich glaube, dass wir bald den Ausgang erreicht haben werden.«
    Nach einer halben Minute krochen die drei Soldaten durch eine halb verschüttete Öffnung ins Freie. Ein bitterkalter Wind blies ihnen Schneeflocken ins Gesicht. Nur noch wenige Schritte, und sie erreichten ein kleines Felsplateau unweit eines vereisten Wasserfalles, an einer unwegsamen, steilen Flanke des Berges.
    Hübner nahm seinen Kompass heraus, er kniff seine Augen zusammen und schaute abwechselnd auf das Instrument und wieder auf die Umgebung.
    »Der Obersalzberg sollte dort drüben auf der anderen Talseite liegen.« Er deutete mit der Hand nach rechts oben. Man konnte dort aber kaum etwas erkennen, denn der leichte Schneefall verhinderte die Sicht auf die Berge ringsum.
    »Wir müssen uns beeilen, es dürfte hier draußen schon später Nachmittag sein. Sehen wir also zu, dass wir auf die Straße hinunterkommen. Wir werden dort einen Wagen anhalten, der soll uns dann zum Führersperrgebiet hinaufbringen.«
    Ihr Einsatzbefehl war von Obergruppenführer Dr. Kammler unterzeichnet und sollte ihnen als Passierschein dienen.
    Die im Tal verlaufende, gut ausgebaute Straße, welche von Salzburg nach Berchtesgaden führte, müsste eigentlich in höchstens einer Stunde zu erreichen sein.
    »Ich sehe hier weit und breit keine Häuser und auch nicht die Spur eines Weges«, gab Bauer zu bedenken.
    »Das wird am Schneefall liegen, so wie es aussieht, dürfte es hier in der letzten Zeit sehr viel geschneit haben«, antwortete der Sturmbannführer. Er war bereits bis über die Knie im lockeren Pulverschnee eingesunken.
    Der Abstieg vom Berg gestaltete sich nicht allzu schwierig, sie rutschten mehr, als dass sie gingen. Hübner dachte bereits an den Rückweg, denn bergauf würde es bei dieser Schneelage mit Sicherheit eine Tortur werden. Als sie endlich den Talgrund erreicht hatten, war von Häusern, und vor allem von der Straße, welche sich unmittelbar neben dem kleinen Fluss dahinziehen sollte, keine Spur zu sehen. Ja es schien so, als hätte es hier niemals etwas anderes als diese Wildnis gegeben. Hatten die Alliierten dieses Gebiet so gründlich bombardiert, dass rein gar nichts mehr übrig geblieben war? Und nun war alles tief verschneit. Nicht die Spur einer Zivilisation war zu entdecken.
    Oder war das das Werk einer sogenannten Atombombe, welche ja bereits existieren sollte? Aber das konnte doch alles nicht geschehen sein. Der Obersalzberg wurde doch erst vor einem Monat bombardiert und sie sollten ja um sechs Jahre früher aus dem Gang herauskommen. Das Rattern einer Maschinenpistole schreckte Hübner jäh aus seinen Gedanken. Untersturmführer Müller, der Jüngste des Kommandos, hatte geschossen. Ein großes, braunes Etwas war direkt vor ihm, hinter einem verschneiten Gebüsch, aufgesprungen.
    »Ich konnte nicht wissen, was es war«, stammelte Müller, dem die Angst noch ins Gesicht geschrieben stand. Die drei Soldaten standen um den toten Hirsch herum. »Solch ein Schaufelgeweih habe ich noch nie gesehen«, sagte Hübner, »das sieht wie bei einem Damhirsch aus, und so etwas hier in den Alpen. Solche Tiere gab es in dieser Gegend vor vielen Hundert Jahren. Wir werden jetzt dem Fluss folgen, irgendwo müssen wir ja auf die Straße stoßen.«
    Hier unten im Tal war der kleine Trupp zwar weniger dem eisigen Wind ausgesetzt, dafür wurde die Sicht wegen des einsetzenden Schneefalls rapide schlechter. Sie stapften mühsam flussaufwärts und mussten sich dabei zwischen hohen, verschneiten Gebüschen hindurchkämpfen. Schnee rieselte ihnen ins Genick. Der kleine Fluss auf der linken Seite war teilweise dick zugefroren. Sie wollten aber, um kein unnötiges Risiko einzugehen, trotzdem eine der wenigen Brücken suchen, um dort sicherer ans andere Ufer zu gelangen.
    »Wenn es so weiterschneit, werden wir dann den Weg zurück zur Höhle überhaupt noch finden? Wir haben keine anderen Anhaltspunkte als unsere Spuren.« Hübner bemerkte, dass Müller bereits unruhig wurde. Auch ihn überkam jetzt ein merkwürdiges Gefühl. Was war hier geschehen, die Topografie stimmte zwar, nirgendwo jedoch waren Anzeichen einer Zivilisation. Doch schon im nächsten Moment deutete Untersturmführer Müller mit einem argwöhnischen Blick auf einen Baumstamm, dessen Rinde seltsame Kerben aufwies. Das waren eindeutig Zeichen, ähnlich den

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