Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg
die alten Prophezeiungen etwas Ähnliches aus. Denk an die Worte des Illuminaten«, meinte Wolf und zu Bard gewandt, sagte er: »Was weißt du über die altägyptische Göttin Sechmet? Immer wieder stoßen wir auf ihr Symbol. In den Lavahöhlen der Kanareninsel Fuerteventura, hinter einem alten Portal, in der Felswüste an der Küste des Roten Meeres, als wir mit Raghab einen schwarzen Stein gefunden haben. In der Zeit des Dritten Reiches soll es ein Netzwerk mit dem Namen ›Sechmet‹ gegeben haben und auch vorgestern in Siwa, im Grab des Alexander, haben wir ein Relief von Sechmet gesehen. Was hat sie wirklich zu bedeuten?«
Bard antwortete: »Ich besitze ein altes Amulett, auf dem folgende Worte geschrieben stehen:
Ich bin Sechmet, die Mächtige. Alles sieht mein Auge von ferne. Alles erfahre ich über die Zeit. Denn die Zeit hat für mich kein Maß, weil ich über der Erdenzeit stehe. Ich erkenne die Feinde überall, wo sie sind, und finde sie sicher. Keiner kann mir entgehen, wenn die Stunde gekommen ist, die Erde zu reinigen von allem Übel. Wie Würmer zertrete ich sämtliche Knechte des Übels. Ich lasse keinen entrinnen, denn ich bin der Blick der Wahrhaftigkeit, nichts entgeht mir.
Das würde bedeuten, dass Sechmet auch mit den Zeitphänomenen etwas zu tun haben muss. Den alten Legenden zufolge ist Sechmet ebenso die Schutzgöttin von Isais. Auch das ergibt einen Zusammenhang mit den schwarzen Steinen, dem Zeitphänomen und euren Erlebnissen.«
Bards Frau brachte frischen Pfefferminztee.
»Den arabischen Prophezeiungen zufolge steht die Zeit der Sechmet unmittelbar bevor. Wer weiß, vermutlich habt auch ihr damit etwas zu tun?«
Bard ging zu einer Truhe an der Wand und nahm zwei schöne, klare Stücke des gelbgrünen Wüstenglases heraus. »Als ihr damals vor drei Jahren wieder abgereist wart, bin ich ein weiteres Mal tief in die Große Sandsee gefahren. Genau an die Stelle, wo vor Jahren der kleine Fuchs an der Sanddüne verschwunden ist. Durch massive Sandverfrachtungen wurde eine große Fläche voll mit lauter Wüstenglassteinen freigelegt. Ich habe die schönsten davon mitgenommen.« Mit diesen Worten überreichte er jedem der beiden einen solchen Stein. »Möge er euch Glück bringen!« Linda und Wolf bedankten sich bei Bard und versprachen ihm, in E-Mail-Kontakt zu bleiben. Es war schon spät geworden und Zeit für den Abschied.
Draußen vor dem Haus wartete bereits Abdullah in der Dunkelheit mit dem Wagen.
Am letzten Abend ihrer Ägyptenreise, als sie wieder im Mövenpick-Hotel in Kairo waren, schlug Wolf vor, ins Mena House essen zu gehen.
Er rief Ibrahim am Handy an. Ibrahim, der Taxifahrer, der die beiden schon des Öfteren in Kairo herumgefahren hatte, kam nach zwanzig Minuten mit seinem alten Peugeot zum Hotel und holte Wolf und Linda ab. Im Mena House, einem ehemaligen Jagdschloss von König Faruk, welches unmittelbar neben der Cheopspyramide gelegen war, konnte man bei den Klängen indischer Musik das Abendessen genießen.
»So, jetzt haben wir Alexander den Großen gesehen und von Bard einige Informationen bekommen. Ein bisschen Wüste war auch dabei. Es war doch wirklich nicht schlimm?« Wolf schaute treuherzig zu Linda auf und knabberte an einem Papadam.
Am nächsten Tag saßen sie bereits wieder im Flugzeug auf dem Weg zurück nach München.
Kapitel 25
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Das Hologramm
Der Motor des kleinen Flugzeuges brummte wie gewohnt. Sie flogen auf halber Höhe am Untersberg entlang, direkt auf Berchtesgaden zu, da sie sich den Fuß der Steilwände aus der Luft ansehen wollten. Insbesondere die Stellen, wo nach uralter Überlieferung der Eingang in den Berg sein sollte.
Wolf zog die Cessna nach oben. Der Waldrücken am Auslauf des Berges kam ihnen bedrohlich nahe. Linda hielt die Videokamera an dem Steady-shoot-Bügel, so gut es ging, ruhig und filmte die Felswände mit dem Weitwinkelobjektiv.
»Hast du das gesehen? Dort rechts an der Wand. Mir ist es soeben vorgekommen, als hätte der große dunkle Felsen da drüben einen Sprung nach rechts gemacht. Das wird wohl die gekrümmte Scheibe unseres Flugzeugs sein, die solche optischen Täuschungen hervorruft.«
Linda hielt die Kamera unbeeindruckt auf den Berg gerichtet und meinte lachend: »Wir können uns das Ganze zu Hause in Ruhe ansehen, dann wird sich ja herausstellen, ob der Felsen gehüpft ist.«
Wolf betätigte den Hebel des Verstellpropellers. Die Maschine sollte dadurch genügend Kraft zum Steigen haben. Er wollte auf
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