Steine der Macht - Band 5
gelangten wir an ein Portal, welches mitten im Raume stand. Etwa drei Meter breit und auch ebenso hoch. Erich wollte schon hindurchgehen, als ich ihn zurückhielt.
Ich wollte als Erster da hindurchgehen und er sollte auf jeden Fall davor warten. Ich tat nur einen großen Schritt und stand plötzlich in einem anderen Raum, in welchem meine Lampe aber nicht mehr funktionierte.
Zuerst glaubte ich, dass ich versehentlich den Schalter betätigt hätte, aber dem war nicht so. Es gab in dem Raum, in dem ich mich nun befand, aber eine diffuse Lichtquelle, dann sah ich Leute auf mich zukommen und erschrak. Sie sahen etwas anders aus als wir und trugen auch eine andere Art von Kleidung. Sie hielten lanzenartige Stangen in ihren Händen, welche oben aber keine Spitze hatten, sondern ein nach unten zeigendes Dreieck.
Irgendwie bekam ich es mit der Angst zu tun, ich drehte mich um und machte einige große Schritte in die Richtung, aus der ich gekommen war.
Innerhalb einer Sekunde stand ich wieder neben Erich, der mich verwundert ansah. Auch meine große Stablampe tat nun wieder ihren Dienst.
‚Das sollten Sie nicht tun!‘, hörte ich Pater Gabriel rufen. Er musste meinen Gang durch das Portal wohl von weit hinten mitverfolgt haben.
‚Der Wächter hat gesagt, dass von dort, hinter dem Tor, noch nie jemand wieder zurückgekehrt sein soll.‘
Auf meine Frage, was sich denn da befände, konnte er mir auch keine Auskunft geben.
Für mich war es aber auf alle Fälle die Krönung meiner Forschungen im Irak. Auch wenn ich keine Gelegenheit mehr dazu gehabt habe, dieses Geheimnis zu ergründen.
Mein Rat an Sie ist daher, dass Sie sich nicht verleiten lassen sollten, nach Ninive zu fahren. Glauben Sie mir, es ist dort wirklich sehr gefährlich. Und wenn Sie dennoch in den Irak wollen, so bleiben Sie in Erbil. Ich gebe Ihnen hier die Unterlagen über das Hotel, in dem wir waren.
Lassen Sie sich vom Hoteldirektor mit Pater Gabriel zusammenführen. Dieser wird Sie dann bestimmt zu dem alten Kloster bringen. Und beherzigen Sie den Rat des alten Wächters.“ Bei diesen Worten huschte ein Lächeln über das Antlitz von Professor Ronfeld.
Wolf ahnte bereits, dass es sich bei der Entdeckung des Professors eigentlich nur um das im Irak verborgene Dimensionstor handeln könne.
Er würde dem Archäologen berichten, wenn er etwas herausfinden würde.
Kapitel 31 – Die Untersbergkirchen
Der alte Pfarrer der kleinen Gemeinde am Fuße des Untersberges, welcher Wolf schon des Öfteren bei astrologischen Fragen gute Ratschläge erteilt hatte, erzählte zuweilen von zwölf „Untersbergkirchen“, zu welchen man durch gewisse Eingänge am Berg gelangen konnte. Es sollte sich dabei um die Kirchen von St. Bartholomä am Ende des Königsees, Maria Kirchental, St. Paul und St. Zeno in Bad Reichenhall, die Kirche von Großgmain, die Kirche von Feldkirchen, die Wallfahrtskirche von Maria Eck, in deren unmittelbarer Nähe der Seher Alois Irlmaier aufgewachsen war, die Kirchen von Maxglan in Salzburg und Seekirchen am Wallersee, die Pfarrkirche von St. Gilgen am Wolfgangsee im Salzkammergut, den Dom zu Salzburg und die am weitesten entfernte Untersbergkirche in St. Michael handeln.
Doch wusste auch der Pfarrer nicht, wo sich diese Eingänge befinden sollten.
Wolf hatte schon zu viele seltsame Dinge am und um den Untersberg erlebt und wollte daher diese Erzählungen nicht unbedingt als Sage abtun. Wo aber sollte er nach einem solchen Eingang suchen? In der Lazarus-Geschichte, einer der ältesten Überlieferungen vom Untersberg, gingen diese Wege zu den zwölf Kirchen von einem großen Gotteshaus im Inneren des Berges aus. Dort sollten sich der Sage nach zwölf eiserne Türen befinden, durch welche man dann in die betreffenden Kirchen gelangte. Diesen Eingang zu finden hielt Wolf aber schlichtweg für unmöglich. Sogar dieser Lazarus war ja nur durch die Hilfe eines Mönches in den Berg gelangt, wo er diese Eisentore dann sah und später auch beschrieben hatte.
Als er Claudia davon erzählte, meinte diese: „Vielleicht könnten wir ja den umgekehrten Weg gehen? Fahren wir doch zu einer dieser zwölf Untersbergkirchen und sehen uns dort im Inneren um. Es wäre doch möglich, dass wir auf diese Art dann zum Untersberg gelangen.“
Wolf fiel noch ein, dass der alte Pfarrer einmal gesagt hatte, er solle die Silberplatte, welche er am Untersberg gefunden hatte, als Spiegel verwenden. Wenn er durch diesen Spiegel die Umgebung betrachte, könne er
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