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Steine der Macht - Band 5

Steine der Macht - Band 5

Titel: Steine der Macht - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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es!“ Die junge Frau war ebenso erstaunt wie Wolf, so etwas hier in dieser Kirche zu sehen. „Vielleicht ist das ein versteckter Hinweis auf eine Verbindung zum Untersberg?“, fragte sie. „Mag sein“, meinte Wolf, dann lass uns jetzt nachsehen, ob wir in dieser Kirche einen Eingang finden. Ich trage zuerst noch die Fotoausrüstung und die Lampen in den Wagen hinaus.“
    Claudia ging inzwischen in der alten Kirche herum und schaute sich die Kostbarkeiten an, welche es da zu bestaunen gab, als die junge Frau plötzlich instinktiv hinter einen Altar in einer Seitenkapelle verschwand.
    Wolf, der in der Zwischenzeit auch wieder in die Kirche zurückgekommen war, konnte sie nirgends finden und rief nach ihr.
    „Ich bin hier, hinter diesem Seitenaltar“, hörte er Claudia, „komm auch her, das ist echt interessant! Ich habe so ein Gefühl, dass hier irgendetwas versteckt ist.“
    Mit wenigen Schritten war er ihr hinter den Altar gefolgt und sah die junge Frau vor einem Beichtstuhl stehen, der offensichtlich hier abgestellt worden war.
    „Möchtest du beichten und deine Sünden loswerden, damit du einmal nicht in der Hölle von den Teufeln so traktiert wirst wie auf dem Bild?
    Ich setz mich in den Beichtstuhl und du überleg dir schon einmal, was du in den letzten Jahren alles ausgefressen hast. Ob ich dir dann allerdings die Absolution erteilen kann, das weiß ich noch nicht.“
    „Erstens hab ich keine Sünden begangen und zweitens würde ich nie bei dir beichten gehen, denn als Pfarrer könnte ich mir dich ja gar nicht vorstellen.“
    Wolf schüttelte den Kopf. „Ob du gesündigt hast oder nicht, das weiß ich nicht, aber in Bezug auf den Pfarrer, da irrst du dich, liebe Claudia. Ich war noch keine siebzehn Jahre alt, da wollte ich Missionar werden, am liebsten am Amazonas.“
    Claudia lachte: „Aha, ich verstehe, weil dort die Frauen der Eingeborenen nackt oder oben ohne rumlaufen. Wahrscheinlich hast du den Begriff ‚Missionarsstellung‘ falsch verstanden.“
    Wolf schüttelte energisch den Kopf und sagte: „Wirklich, das ist kein Scherz von mir. Ein guter Bekannter, ein Vikar, wollte mich schon auf meinen Wunsch hin im Priesterseminar anmelden.“
    „Und warum bist du dann kein Missionar geworden?“, fragte sie spöttisch.
    „Weil mir so ein weibliches Wesen in die Quere gekommen ist und ich es mir daraufhin anders überlegt habe.“
    „Der Zölibat wäre halt nichts für dich gewesen, gib es zu!“, ergänzte sie.
    „Ja, heute sehe ich das auch so. Die Erzbischöfe bei uns, die haben Mätressen gehabt, und der Wolf Dietrich von Raitenau, der einige Jahrzehnte vor dem Hexenverbrenner Max Gandolf im Amt war, hatte mit seiner Lebensgefährtin Salome Alt fünfzehn Kinder. Ja, Claudia, so ein Leben führten die damals. Sie predigten Wasser und tranken Wein und hatten so nebenbei sogar noch den Vornamen Wolf.“
    „Ist doch heute auch nicht viel anders“, antwortete Claudia und schmunzelte dabei, „aber mit dem Beichten wird’s trotzdem nichts. Schauen wir uns lieber diesen Beichtstuhl einmal genauer an.“
    Wolf stieg an der linken Seite des recht alten Kastens hinein, sie an der rechten. Sie konnten aber keine Auffälligkeiten entdecken, auch in der Mitte war nichts Besonderes zu sehen.
    Ratlos standen die zwei vor dem alten, hölzernen Beichtstuhl und Claudia meinte: „Das war dann wohl nichts, ich werde mich eben getäuscht haben.“
    Die beiden wollten schon wieder hinausgehen, da sah Wolf, dass der Korpus des Beichtstuhles mit kleinen Holzkeilen an die Wand gedrückt war.
    „Warte noch“, sagte er zu Claudia, welche bereits aus der Seitenkapelle hinausgegangen war. „Ich drücke den Beichtstuhl nach hinten und du ziehst die Keile heraus, dann kann ich den ganzen Kasten vielleicht wegschieben.“
    Nachdem sie die Keile entfernt hatte, stemmte sich Wolf gegen den Beichtstuhl und schob ihn einen Meter zur Seite.
    Claudia starrte wie gebannt auf eine uralte, schwarze Eisentür, welche mit einer ebenso alten Kette gesichert war. Die Tür war nicht hoch. Gerade so, dass ein Mensch gebückt hindurchgehen konnte.
    „Also gibt es hier etwas, was verborgen werden musste“, sagte Wolf und nahm prüfend die Kette in seine Hand.
    „Ob die so ohne Weiteres zu öffnen sein wird?“, fragte Claudia.
    „Mit einer Bolzenschere wird das schon möglich sein. Aber die muss ich erst aus meiner Firma holen“, antwortete er und schob den Kasten wieder an seine ursprüngliche Position.
    „Leg du die Keile

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