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Steine der Macht - Band 5

Steine der Macht - Band 5

Titel: Steine der Macht - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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verborgene Eingänge entdecken. Er meinte zu Claudia:
    „Ich werde die Silberplatte auf der Rückseite ein wenig aufpolieren. In der Firma habe ich eine große Filzscheibe, damit wird sie glänzen wie neu.“
    Sie nickte. „Ich würde vorschlagen, dass wir mit der alten Kirche in den Bergen beginnen. Dort sind untertags kaum Leute und du wolltest ohnehin dort das große alte Wandgemälde mit den ‚sieben Todsünden‘ fotografieren.
    Wir nehmen deine starken LED-Lampen mit und haben damit genügend Licht, um im düsteren Kirchenschiff saubere, scharfe Bilder zu bekommen, und danach machen wir uns auf die Suche nach diesem ominösen Eingang.“
    „Ja, du hast Recht“, antwortete Wolf, „mit fünfzehntausend Lumen Leuchtkraft müsste das sicher funktionieren, da kann nicht einmal das Blitzgerät mithalten. Aber eine Sorge habe ich dabei. Was ist, wenn wir diesen Eingang in der Kirche finden und tatsächlich von dort in den Untersberg gelangen? Wie kommen wir dann wieder zu unserem Auto zurück?“
    „Darüber mach dir erst mal keine Gedanken“, lachte die junge Frau, „dann fahren wir eben mit meinem Wagen und holen dein Auto hier ab.“
    „Morgen ist Freitag, da können wir gleich nach Mittag losfahren“, freute sich Wolf und auch Claudia musste schmunzeln.
    Es war wieder einmal Kaiserwetter, als sie über den Tauernpass in den Lungau fuhren. Auf den malerischen Bergspitzen war noch vereinzelt Schnee zu sehen. Es war wenig Verkehr auf der Bergstraße und rasch erreichten sie auf der anderen Seite des Gebirges den mittelalterlichen Ort Mauterndorf, wo man schon von Weitem die Burg über dem Dorf sehen konnte. Es waren nur noch wenige Kilometer, dann erreichten sie die Kirche. Direkt neben der alten Kirche parkte Wolf seinen Wagen. Am Eingangsportal des Gotteshauses waren römische Gedenksteine eingemauert, was davon zeugte, dass hier einst vor zweitausend Jahren ein wichtiger Ort auf der Alpenüberquerungs-Route gewesen sein musste.
    Im Inneren der Kirche war es erwartungsgemäß ziemlich düster und Wolf ging zielstrebig zur gegenüberliegenden Wand, wo sich das Fresko der „Sieben Todsünden“ befand. Es war so groß, dass man es auch mit dem Weitwinkelobjektiv und einem starken Blitzgerät nicht in seiner Gesamtheit fotografieren konnte. Deshalb kam Claudia mit den beiden starken Lampen, um das Bild gut auszuleuchten. Wolf nahm die Einstellungen an seiner Kamera vor.
    „Leuchte mit der linken Lampe genau auf die Frau, welche vom Teufel entzweigesägt wird und mit der rechten auf den Satan, der einer Frau die Eingeweide aus ihrem Leib reißt“, rief er ihr zu.
    Claudia war dieses Bild schon bei ihrem ersten Besuch in dieser Kirche nicht ganz geheuer gewesen und sie sagte: „Bitte mach schnell, mich bedrückt allein der Anblick! Wie kann so ein abscheuliches Gemälde in einem Gotteshaus sein.“
    „Schau, das Bild ist kurz vor der Zeit dieses Bischofs, welcher die Bettelkinder im Lande verbrennen ließ, entstanden. In der Kirche von Mauterndorf hat mir Herbert sogar ein Altarbild gezeigt, auf dem einem gefesselten Mann bei lebendigem Leib die Haut abgezogen wird. Da könnte einem übel werden. Mit solchen Abbildungen wollte man den Menschen damals Angst und damit auch Respekt vor der Kirche einflößen. Menschen, die Angst haben, sind leichter zu beeinflussen. Dem Klerus ging es doch einzig und allein um die Macht und da war, wie man sieht, jedes Mittel recht. Da waren solche Bilder nur zu gut geeignet, zumal sie ja jeder Einzelne sehen musste, wenn er das Gotteshaus betrat.“
    „Ja, das haben wir schon mit Herbert und Elisabeth und auch mit Peter ausführlich diskutiert“, sagte Claudia und Wolf machte seine Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven.
    „Weil du gerade Herbert und Elisabeth erwähnst – da fällt mir ein, dass mir die beiden vor einiger Zeit ein Bild des ‚Isais-Blitzes‘ zugesandt haben. Herbert meinte, dass er es zufällig an der Decke dieser Kirche entdeckt hätte“, erwiderte Wolf und blickte dabei nach oben, als suche er bereits nach diesem Zeichen.
    „Da müssen wir systematisch vorgehen“, riet Claudia und begann, die linke Seite der Decke abzusuchen. Wolf wechselte mittlerweile das Objektiv und ersetzte das Weitwinkel- mit einem Teleobjektiv.
    Er wollte eine Art Templer- oder Malteserkreuz an der gewölbten Decke fotografieren und sah dabei durch das Teleobjektiv ein nur fünf Zentimeter großes Zeichen des Isais-Blitzes.
    „Schau“, rief er Claudia zu, „da ist

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