Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)
„N3“.
Dass Linda aber von einer Macht gesprochen und auch von Generälen etwas gespürt hatte, war durchaus interessant.
Es wäre noch interessanter, mit dem Chronoskop des Generals hierherzukommen. Er würde dem General beim nächsten Treffen davon berichten.
Kapitel 14
Hitlers Grabmal Am Untersberg
Auf Wolfs SMS hin meldete sich Obersturmbannführer Weber diesmal ungewohnt rasch. Ganz kurzfristig wurde ein Treffen vereinbart, und es blieb ihm keine Zeit mehr, Linda oder Silvia zu verständigen. Er sollte die beiden SS-Leute am alten Grenzübergang an der Straße nach Berchtesgaden abholen.
General Kammler und Obersturmbannführer Weber warteten bereits auf dem großen Parkplatz neben dem Fluss.
Wolf sah, dass Weber auch dieses Mal wieder den Rucksack mit dem Chronoskop dabeihatte.
Sie fuhren auch an diesem Tag wieder zum Obersalzberg. General Kammler wollte mit Wolf noch einmal zu dem unterirdischen Gewölbe, über dem früher das Bienenhaus gestanden hatte. Damals, vor zwei Jahren, wäre Kammler doch um keinen Preis in das Gewölbe hinuntergestiegen, dachte Wolf. Was bewog ihn aber heute, dorthin zu fahren? Noch bevor die drei auf die alte Jagdstraße einbogen, meinte der General: „Halten Sie den Wagen hier an. Von dieser Stelle aus hat man eine sehr gute Sicht auf die Südseite des Untersberges. Ich möchte Ihnen dazu etwas erzählen.“
Der General zeigte mit der Hand hinüber auf den mächtigen Gebirgsstock. Er deutete auf eine unscheinbare Stelle, die sehr gut von der Terrasse des einstigen Berghofs zu sehen gewesen sein musste. „Etwa dort drüben hat sich der Führer seine letzte Ruhestätte ausgesucht. Das war übrigens zu einer Zeit, in welcher der Krieg schon voll entbrannt war. Er wollte, so wie es die Legenden um Barbarossa oder Kaiser Karl erzählen, im Inneren des Bergs für alle Zeiten eine Stätte haben, zu welcher die Menschen pilgern würden, um dort am Untersberg dem Führer für seine großartige Arbeit am Deutschen Reich zu huldigen. Natürlich durfte kein Mensch den genauen Ort dieses Mausoleums kennen. Es sollte später nach seinem Tode einfach nur heißen, der Führer wäre nach Walhalla gegangen, was mit dem Berg der Götter, dem Untersberg, gleichzusetzen war. Die unterirdische, runde Grabstätte, die von außen nicht sichtbar sein durfte, war mit pompösem roten und hellgelben Marmor ausgekleidet. In der Mitte stand ein riesiger Sarkophag aus schwarzem Granit, ähnlich einem Pharaonensarg aus dem alten Ägypten. Ringsum waren zwölf mannshohe Säulen aufgestellt, welche ebenfalls aus schwarzem Granit bestanden. Den Boden bildete eine schwarze, zwölfstrahlige Sonne, das Symbol unseres Ordens, welches auch in allen unseren Versammlungsstätten anzutreffen war. Ich habe diese Grabstätte kurz nach ihrer Vollendung als einer der wenigen Eingeweihten besichtigen dürfen. Wir haben unseren Eid darauf abgelegt, niemandem diese Stätte je zugänglich zu machen. Deshalb kann und darf ich Ihnen auch die genaue Lage nicht mitteilen.“
Wolf hörte dies zum ersten Mal. Ein Grabmal für den Führer im Untersberg? Er fragte Kammler erstaunt: „Wann war das? Wann hat sich Hitler dieses Mausoleum bauen lassen?“
„Es war, wie bereits gesagt, während des Krieges. So um 1940, würde ich meinen.
Auf der Terrasse seines Berghofs stand meistens ein großes Fernrohr, und wenn Hitler alleine war, sah er damit oft stundenlang hinüber zum Berg. Vielleicht hat er damit sogar den geheimen Transport der Granitblöcke beobachtet.“
Der General bedeutete Wolf, wieder weiterzufahren.
„Dieses Grabmal Hitlers wird niemals gefunden werden. Da waren Spezialisten am Werk, welche den geheimen Zugang dorthin vollkommen unkenntlich gemacht haben. Und von diesen Leuten war später keiner mehr in der Lage, irgendjemandem etwas davon zu erzählen.“
In der Zwischenzeit waren sie schon in der Nähe des unterirdischen Gewölbes, das auch „N2“ genannt wurde, angelangt. Sie stiegen aus dem Wagen, und Weber zog das Chronoskop aus dem Rucksack.
„Wir brauchen nicht zum Gewölbe hinaufzugehen“, sagte der General, „das, was ich anschauen möchte, kann ich auch von hier aus sehen.“
Weber reichte Kammler das Chronoskop, und der General drehte eine Weile an den Rädern, bis er schließlich zufrieden meinte: „Jetzt habe ich gesehen, was ich wollte. Wir können wieder zurückfahren.“
Wolf, der wusste, dass sie sich ganz in der Nähe von „N3“, dem runden Kuppelgewölbe der Generäle,
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