Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Titel: Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
Vom Netzwerk:
gemischten Gefühlen. „Du brauchst wegen einer Zeitverlangsamung keine Angst zu haben, wir haben doch letztes Mal auch keine erlebt“, sagte er zu ihr.
    Sie erwiderte: „Ich mache mir keine Sorgen wegen eines Zeitphänomens, aber was ist, wenn die Tür doch zufällt?“
    „Der Kugelschreiber, den ich untergelegt habe, stammt aus meiner Firma. Die Dinger habe ich als Werbegeschenke für meine Kunden gekauft, und die sind aus Edelstahl. Der Schreiber wird die Tür bestimmt offen halten.“
    Der Gang wurde etwas steiler und machte eine lang gezogene Kurve, sodass die beiden nun wieder in die Gegenrichtung gingen. „Je tiefer wir kommen, desto wärmer wird es“, bemerkte Linda.
    Wolf schien dies gar nicht zu bemerken und sagte: „Wir sind in einem Halbkreis nach unten gegangen, jetzt müssten wir uns direkt unter dem großen Tunnel befinden.“ Im selben Moment erblickte er auch schon das Ende des Gangs. Auch hier war wieder ein kleiner Spalt. Wolf drückte wieder gegen die Platte, und diese ließ sich auch öffnen, aber diesmal nach außen, in einen anderen großen Tunnel.
    „Der sieht ja genau so aus wie der große Gang, der über uns liegen muss!“, sagte Linda.
    Wolf stellte seinen Rucksack ab und suchte in seiner Tasche herum. „Ich hab’s ja gewusst, einen hab ich noch!“ Mit diesen Worten zog er einen zweiten Edelstahl-Kugelschreiber hervor, den er wie bei der oberen Tür als Keil in den Spalt klemmen konnte.
    Mittlerweile war es stetig wärmer geworden. „Ich glaube, dieser Gang hier führt in die Tropen!“, witzelte Wolf. „Was meinst du, ob wir uns damit Flugkosten sparen könnten?“
    „Mir ist jetzt aber absolut nicht zum Spaßen zumute“, antwortete Linda leicht gereizt. „Wer weiß, wohin dieser Gang wirklich führt?“
    „Ach, wohin soll der schon führen? In die Umgebung des Untersberges eben. Wohin denn sonst? Vielleicht in eine andere Zeit, aber an so etwas sind wir doch schon gewöhnt“, gab Wolf zurück.
    Die Luft wurde immer schwüler und stickiger, ein dumpfes Grollen war aus der Ferne zu vernehmen. Dann erblickten die beiden auch schon den Ausgang.
    Diesmal schien kein helles Sonnenlicht herein, es war recht düster draußen. Das Grollen wurde zu einem lauten Tosen.
    „Ich glaube, wir sollten wieder zurückgehen, irgendwie ist mir unheimlich zumute“, sagte Linda, der inzwischen bereits die Angst ins Gesicht geschrieben stand.
    „Zumindest möchte ich sehen, was da draußen eigentlich ist“, antwortete Wolf und war bereits bei einem Portal, ähnlich dem des oberen Stollens, angelangt. Dieses Eingangsportal war aber nicht aus rotem Marmor, so wie das erste, sondern aus dunkelbraunem Stein. Wolf tastete sich nach draußen. Was er nun sah, ließ ihm den Atem stocken. „Ich glaube wir sind wirklich in den Tropen!“, rief er zurück zu Linda, die ein Stück hinter ihm stehen geblieben war.
    Das war ganz und gar nicht die Umgebung des Untersberges, nein, hier war ein tropischer Urwald, ein Dschungel mit Bergen und Wasserfällen. Das Eingangsportal befand sich direkt in einer senkrechten Felswand über einem bodenlosen Abgrund. Einzig ein schmaler, einen halben Meter breiter Steig führte rechts an der Wand in die Richtung des tropischen Walds mit seinen riesigen Bäumen. Das laute Tosen kam von einem Wasserfall, der linker Hand zu sehen war und dessen unteres Ende Wolf gar nicht mehr ausmachen konnte.
    Wolf nahm seinen starken Laser aus dem Rucksack. Er wollte damit zu dem Wasserfall hinüberleuchten. Linda, die ja schon immer Höhenangst gehabt hatte, wollte um keinen Preis der Welt einen Blick aus dem Eingangsportal nach unten werfen. Sie blieb einige Meter innerhalb des Berges an der Stollenwand stehen. Das düstere Licht in diesem tropischen Urwald und die drückende, feuchte Hitze schufen irgendwie eine beklemmende Atmosphäre.
    Im nächsten Moment konnte Wolf aber auch schon eine reale Gefahr für sich und Linda ausmachen. Ein nackter, dunkelhäutiger Mann mit langem, krausem Haar schlich in gebückter Haltung, wie ein sprungbereites Tier, auf dem schmalen Felsband zum Eingang empor. Er hatte einen steinernen Faustkeil in der rechten Hand. Lauernd blickte er zu Wolf, der direkt am Portal stand. Er war jetzt nur noch wenige Meter von ihm entfernt und hob die Hand mit dem Keil. Blitzschnell erkannte Wolf die drohende Gefahr, die von dem Wilden ausging, und drückte auf den Knopf des eintausend Milliwatt starken Lasergeräts. Er zielte damit auf das Gesicht des Wilden. Mit

Weitere Kostenlose Bücher