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Stella Cadente - Niemals darf es sein

Stella Cadente - Niemals darf es sein

Titel: Stella Cadente - Niemals darf es sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Copper
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vor. Es war ihr unbegreiflich, wie sie sich binnen weniger Sekunden so stark zu jemandem hingezogen fühlen konnte. Dabei kannte sie noch nicht einmal seinen Namen.
    Und auch sonst war sie nicht unbedingt für übe rschnelle Schmetterlinge im Bauch bekannt. Selbst damals bei Glenn hatte es einige Zeit gedauert, bis sie dieses Kribbeln verspürt hatte, wenn überhaupt.
    Doch dieser Kellner … Lili schüttelte ungläubig den Kopf. Er hatte etwas an sich, das ihr überr aschende Bilder in den Sinn zauberte und ihr eine verlegene Röte ins Gesicht trieb. Sie konnte es einfach nicht leugnen. Eine außergewöhnlich anziehende Aura umgab diesen Kellner, und das lag nicht nur an seinem unverschämt guten Aussehen.
    Als er einige Minuten später mit ihrem Glas Wa sser auf einem Tablett zurückkam, begann Lilis Herz augenblicklich wieder so heftig zu klopfen, dass sie befürchtete, er könne es bemerken.
    » Ihr Wasser, Signorina . Möchten Sie sonst noch etwas?«, fragte er freundlich, während er das Getränk auf den Tisch stellte.
    » Nein, vorerst nicht, vielen Dank.«
    Der Kellner nickte, dann drehte er sich zum Gehen um. Lili schloss b eschämt die Augen, während sie sich über ihre viel zu kurze Antwort ärgerte. Aber was hätte sie stattdessen sagen sollen? ‚Was ich will, steht nicht auf der Karte, Süßer’? Auch wenn das der Wahrheit entsprach, wie hatte sie doch gerade erst von ihrer Mutter gelernt? Einige Wahrheiten waren nicht der Rede wert. Außerdem wollte Lili nicht aufdringlich erscheinen. Vermutlich bildete sie sich ihre gegenseitige Anziehung ohnehin bloß ein, und sie war letztendlich für ihn nichts weiter als eine Touristin, ein Gast, der Geld in die Kasse brachte.
    Doch als Lili ihre Augen wieder öf fnete, bemerkte sie, dass der Kellner zögerlich stehengeblieben war. Dann drehte er sich zu ihr um und kam erneut auf sie zu.
    » Und Sie sind wirklich keine Einheimische?«, fragte er, als er ihren Tisch erreichte, von seinem Interesse offenbar selbst überrascht.
    Seine plötzliche Aufmerksamkeit erschreckte Lili ein wenig. Obwohl sie es sich im Stillen gewünscht hatte, wusste sie nicht, wie sie damit umgehen sollte. Dar über hinaus war sie sich bewusst, dass sie nicht sonderlich geschickt mit Worten umgehen konnte. Das machte sie nicht gerade zuversichtlich, was den Verlauf der Unterhaltung anging.
    » Nein, nicht direkt«, antwortete sie, und wusste nicht einmal, ob es überhaupt der Wahrheit entsprach. Es bestand eine realistische Möglichkeit, dass ihr Vater Florentiner war. Machte sie das zu einer Einheimischen? Vermutlich nicht einheimisch genug.
    » Woher kommen Sie? London?« Der Kellner setzte sich ungefragt auf den leeren Stuhl an ihrem Tisch.
    Lili wunderte sich über sein Verhalten, andererseits waren ihre interessierten Blicke vermutlich Einladung genug gewesen.
    » Sie sind aber ganz schön neugierig«, stellte Lili verwegen fest und kam sich ziemlich mutig vor. Flirten war – ebenso wie der gekonnte Umgang mit Worten – nicht unbedingt ihre Stärke. Zumindest nicht bei attraktiven und anziehenden Männern wie ihrem italienischen Kellner.
    Jetzt lächelte dieser gewinnend. »Ich bin nicht neugierig, nur interessiert. Das ist ein Unterschied, der oftmals übergangen wird. Und es gelingt nur wenigen meiner Gäste, mein Interesse zu wecken. Sie dürfen sich also geschmeichelt fühlen.«
    Lili spürte, wie ihr heiß wurde. Ihre Wangen schienen zu glühen, doch das lag nicht an der milden Frühlingsso nne.
    Der Kellner sah sie aufmerksam an und hielt ihren Blick fest. Lili glaubte, sie würde in seinen dunklen Augen ve rsinken, ihr Herz pochte ihr bis zum Hals. Wie konnte dieser Mann nur so eine Wirkung auf sie haben? Und das ausgerechnet in dem Café, in dem ihre Mutter Paolo Vincelli kennengelernt und die Affäre ihren Lauf genommen hatte! Sollte ihr nun dasselbe wiederfahren?
    » Sie haben recht, ich komme aus London«, sagte Lili zögerlich und stoppte. Sie musste plötzlich erneut an Glenn denken – ausgerechnet.
    Lili hatte damals einen schlimmen Fehler bega ngen, als sie ihrem Ex-Freund Glenn verschwieg, woher sie kam. Das Verheimlichen ihrer Herkunft war letztendlich auch Schuld daran gewesen, dass all ihre Träume und Hoffnungen auf eine bessere Zukunft zerbrochen waren. So einen Fehler wollte sie nie wieder begehen, ganz gleich, wohin dieser Tag und dieser Kellner sie noch führen würde.
    » Isle of Dogs in Tower Hamlets, falls Ihnen das etwas sagt«, erklärte Lili

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