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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Wahl getroffen.
    "Meine Schwester und ich haben es
    ausbaldowert", sagte die fette Kraa. "Diese empfindlichen Blödmänner haben alles an einem Ort versteckt. Wir müssen nur eine Flotte hinschicken, ihnen die Hölle heiß machen und dann ab nach Hause, mit so viel AM2, daß wir damit mehr als nur eine Weile auskommen."
    "Ich finde nicht, daß wir so direkt vorgehen sollten", gab Malperin zu bedenken.
    "Nicht? Warum denn nicht? Diese Honjo sind die letzten Idioten, das weiß doch jeder!"
    "Ein guter Plan, nur nicht allzu diplomatisch", kicherte Lovett.
    Kyes fiel auf, daß die Spannung im Raum im Vergleich zum letzten Mal wesentlich gestiegen war.
    Lag es allein daran, daß jetzt konkrete Handlungen geplant wurden - egal welche? Oder war es der Gedanke an einen bewaffneten Raubüberfall, der so belebend auf alle Anwesenden wirkte? Im Laufe ihrer langen Karrieren hatten Kyes und seine Kabinettskollegen an allen möglichen Formen des Diebstahls teilgenommen. Doch alles hatte immer nur auf dem Papier stattgefunden - aus sicherer Entfernung und von einem Heer juristischer Experten zumindest mit dem Deckmäntelchen der Ehrenhaftigkeit eingehüllt. Was jetzt geschehen sollte, war handgreiflich! Und, wie Kyes zugeben mußte, ungemein aufregend. Er spürte die Aufregung ebensosehr wie alle anderen.
    "Versuchen Sie es doch mal so", sagte er. "Wir schicken mehr als genug Schiffe hin, um den Auftrag zu erledigen, so wie es unsere Kollegen vorgeschlagen haben. Mit der Ausnahme, daß wir ein kleines Schiff als Vorhut losschicken. Etwas ohne nennenswerte Bewaffnung. Und nicht allzu teuer ...
    Dann lassen wir das Schiff absichtlich die Grenzen des Honjo-Clusters verletzen."
    "Die gehen gleich an die Decke", sagte die dünne Kraa. Sein Gedankengang gefiel ihr nicht schlecht.
    "Dann wackeln wir ein bißchen mit dem Arsch, lassen sie schießen ..."
    "Und dann rächen wir uns! Und Zack! Schon gehört alles uns!" führte Lovett den Gedanken zu Ende.
    Alle waren mit dem Plan mehr als zufrieden.
    Eigenartigerweise gaben die Kraas noch etwas zu bedenken.
    "Wir brauchen unbedingt ein Alibi", sagte die Fette. "Damit es nicht so aussieht, als hätten wir alles schon vorher geplant, wenn ihr wißt, worauf ich hinaus will."
    Das wußten sie allerdings.
    "Vielleicht sollten wir eine Art Wirtschaftsgipfel einberufen", schlug Malperin vor. Da es nicht besonders viel Wirtschaft gab, über die es zu konferieren lohnte, hatten sie bislang noch keinen Wirtschaftsgipfel abgehalten, doch die Mitglieder des Kabinetts sahen sofort die Querverbindung.
    "Ich weiß, was wir tun", sagte Malperin. "Damit schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.
    Es ist höchste Zeit für ein paar gute Nachrichten."
    Ringsum ertönte zustimmendes Gemurmel. Die Situation geriet ihnen in letzter Zeit so rasant aus dem Ruder, daß sich keiner von ihnen mehr traute, den Problemen direkt ins Auge zu sehen. Doch da ein System nach dem anderen ihrem Zugriff entglitt, lauerten diese Probleme allgegenwärtig am Rande des Gesichtsfelds, wie ein immerwiederkehrender Alptraum.
    Malperin schlug vor, eine falsche Studie zu veröffentlichen, die belegte, daß die Talfahrt der Wirtschaft an ihrem Tiefpunkt angelangt war und es jetzt wieder bergauf ging. Gleichzeitig sollte das Kabinett zu diesem Wirtschaftsgipfel
    zusammenkommen, um den Kurs des Imperiums für die nächsten sechs oder sieben Jahre festzulegen.
    Den Gipfel galt es als das wichtigste Ereignis seit dem Tod des Imperators aufzublasen, vor allem mit kompletter Medienbeteiligung. Alle Hindernisse mußten aus dem Weg geräumt werden, und
    Malperin hatte sogar eine Idee, wo dieser Gipfel, der größtmöglichen Spannung wegen, abgehalten werden sollte.
    Auf der Erde, in Tanz Sullamoras altem
    Angelrefugium, das in den letzten Jahren wiederholt als privater Treffpunkt des Kabinetts zu neuen Ehren gekommen war.
    Dort würden sie zusammenkommen und ganz
    unschuldig Dinge von größter und heiligster Wichtigkeit diskutieren; das öffentliche Wohl, drunter sollte es nicht abgehen. In diesem Augenblick würde die völlig überraschende Attacke der Honjo auf ein wehrloses Imperiales Schiff erfolgen.
    Die Kraas gingen davon aus, daß die Beute einen Raumgüterzug von zehn bis fünfzehn Kilometern Länge ausmachen würde.
    "Das ist verdammt viel AM2", sagte die Dünne.
    Kyes mußte ihr Recht geben. Das war wirklich verdammt viel AM2.
    Mahoney kam in Stens Suite gepoltert, auf den Lippen eine fröhliche mittelalterliche Ballade, an die

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