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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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von AM2); und die gegenwärtige politische Lage (mit subtileren Worten ausgedrückt, die Tatsache, daß ein großer Prozentsatz des Imperiums den Eindruck hatte, daß das Privatkabinett nicht dazu in der Lage war, eine Ziege zum Misthaufen zu führen).
    SITUATION: eine unerwartete massive
    Bedrohung des Imperiums, bis hin zum offenen Kriegsausbruch.
    ANFORDERUNG: mögliche militärische
    Reaktionen auf eine solche Entwicklung in den ersten beiden E-Jahren.
    Kurz gesagt, bei diesem Spiel sollte der Ausbruch der Tahn-Kriege mit veränderten Vorzeichen, also ohne Imperator und mit reduzierten Vorräten an AM2, noch einmal durchgespielt werden.
    Ein derartig weitreichendes Planspiel, auch wenn es nur Truppenkommandeure betraf, erregte natürlich die Aufmerksamkeit des Kabinetts. Sie fanden die Vorstellung eines neuen, mächtigen Buhmanns, der aus dem Nichts kam, ziemlich absurd, andererseits rechneten sie es ihren militärischen Führern als Verdienst an, eine Zukunft mit drastischen Verknappungen zu akzeptieren.
    Zuerst murrten sie, weil das Spiel mit einem realistischen Szenario gespielt wurde, doch letztendlich fanden sie, daß ihr Militär, auch wenn es nicht sehr angenehm war, wissen sollte, wie beschränkt die AM2-Vorräte tatsächlich waren.
    Das wiederum bedeutete, daß sie das Treffen und das Planspiel selbst unter absolute Geheimhaltung stellten, und das entsprach exakt Mahoneys Bedürfnissen. Kyes fand sogar, daß sich aus dem Spiel womöglich einige interessante, wenn auch ziemlich unbedeutende Konzepte entwickeln ließen.
    Ihrer Hoffnung wurde Vorschub geleistet, als sie erfuhren, daß Wentworth vorschlug, nicht nur Militär, sondern auch Zivilisten einzuladen. Zu diesen Zivilisten, die selbstverständlich ausnahmslos überprüft wurden, gehörten Militärs im Ruhestand, Logistikexperten und sogar eine Handvoll ziemlich verträumter Techno-Propheten. Kyes war angenehm überrascht, daß die Militärs, deren Gedankengänge er stets für so eindimensional wie die eines Computers gehalten hatte, in der Lage waren, Anstrengungen von außen aufzunehmen.
    So geschah es, daß die Admiräle, Generäle, Flottenmarschälle und Geheimdienstspezialisten mit ihren Adjutanten und Assistenten auf Klisura XII zusammenkamen. Ebenso die Zivilisten, zu denen ein älterer, fröhlicher Mensch gehörte, der sich als Moralspezialist ausgab. Mahoney hatte sich den Decknamen Stephen Potter ausgedacht.
    Das Spiel wurde tatsächlich durchgespielt; nicht nur einmal, sondern zwei-oder dreimal mehr, jeweils mit verschiedenen Teilnehmern. Am ersten Durchgang nahmen Mahoneys Verschwörer teil, an den folgenden die unschuldigen Fachleute, die keine Ahnung davon hatten, daß sie das Deckmäntelchen für einen von Mahoneys Winkelzügen abgaben.
    Idealer wäre es gewesen, wenn man es nur einmal durchgespielt und die unschuldigen Schafe den Wölfen gleich Deckung gegeben hätten. Aber zu viele Leute kannten Ian Mahoney, und er wußte, daß er diejenigen, die noch immer zögerten, sich skeptisch verhielten oder unschlüssig abwarteten, nicht im Kreise der Verschwörer halten konnte, wenn er das Risiko nicht durch seine personliche Anwesenheit mit ihnen teilte.
    Weitere Teilnehmer tröpfelten herein, graue, unauffällige Gestalten ohne Gesichter. Das waren ehemalige Agenten und Techniker des Mercury Corps, die Mahoney rekrutiert hatte. Ihre Aufgabe bestand darin, die offiziellen Sicherheitsmaßnahmen gegenzuchecken.
    Mahoney ging davon aus, daß der Planet, wenn er im Auftrag des Privatkabinetts gesäubert worden war, zumindest teilweise frisch verwanzt war. Er hatte recht. Für seine eigenen Techniker war es jedoch ein Leichtes, die Wanzen zu finden und unschädlich zu machen. Keine von ihnen wurde zerstört, obwohl Mahoney es für angebracht hielt, einige von ihnen den zuständigen Behörden zu melden. Die zuständigen Behörden drückten ihre Mißbilligung aus und zogen diese Wanzen ab.
    Die restlichen verblieben an Ort und Stelle und wurden mit falschen Informationen gefüttert. Einige erhielten absolut nichts, als fände in diesem Raum absolut nichts statt. Anderen wurden Tagungen eingespeist, deren Wortlaut man vorher
    aufgenommen und durch Stimmensynthese angepaßt hatte; so diskutierte General X mit seinem Stab darüber, ob Transporter zum Verschiffen seiner Einheiten bereitstanden oder bis zu welchem Prozentsatz des Grundtransportgewichts zugeladen werden konnte, während dieser General X
    tatsächlich mit Mahoney darüber redete, auf wie

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