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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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er einige gute Gründe: der Zustand der Schiffe, der schlechte Ausbildungsstand zu vieler seiner Besatzungsmitglieder hinsichtlich eines Mehrpunkt-Kurses, und schließlich seine Angst vor der Unerfahrenheit der Decksoffiziere, die Konvoi-Position beizubehalten. Nein, dachte er. Die zusätzlichen Schuldzuweisungen, wenn etwa zwei seiner Schlachtschiffe kollidierten, konnte er jetzt überhaupt nicht gebrauchen.
    Außerdem gewann Gregor nach und nach etwas von seinem üblichen Gleichgewicht zurück. Er nannte es Selbstvertrauen; sein Stab zog den Ausdruck "Arroganz" vor.
    Wer sollte in diesen Zeiten schon eine Imperiale Flotte herausfordern, selbst in ihrem gegenwärtigen Zustand? So gut wie niemand. Wer verfügte über genügend Treibstoffreserven für eine Raumschlacht?
    Um Macht zu stehlen, brauchte man zunächst ein beträchtliches Potential an Macht. Der Kurs würde linear verlaufen; jedenfalls so "linear", wie vorausberechnete Flugbahnen unter AM2-Antrieb sein konnten.
    Die Wachen kamen und gingen. Gregor fühlte sich bestätigt.
    Kontakt: negativ. Bis auf zwei.
    Der eine wurde als kleine Flottille leichter Kampfverbände gemeldet. Eine Systempatrouille?
    Marodeure? Gregor wußte es nicht und wollte es auch nicht wissen. Die 23. war viel zu stark, um einen Angriff zu befürchten.
    Der zweite Kontakt war lächerlich.
    Ein schwerfälliges Handelsschiff kreuzte den Weg der 23. Ein Zerstörer glich seinen Orbit dem des Schiffes an. Kein Grund zur Beunruhigung. Nur ein Händler aus einer unbekannten Kultur namens Bhor. Der Nachrichtenoffizier des Schiffes - ebenso für Post, Zensur, Sport und Freizeit zuständig nahm sich die Zeit, um ein Fiche zu überfliegen.
    Bhor? Er pfiff durch die Zähne. Die Kerle hatten sich sehr, sehr weit von ihrer Heimat entfernt, um ihren Geschäften nachzugehen.
    Sten betrachtete die Projektion des Sockelpilzes.
    Er drehte sie einige Male um 360 Grad, murmelte vor sich hin und ging dann so nahe heran, wie es seinem Aufklärungs-Handelsschiff möglich war. Er ignorierte die Kalkulation der geschätzten Kräfte, die sofort über einen anderen Schirm rollte. Er hatte sie bereits in seinem Kopf gespeichert.
    Ein dritter Schirm leuchtete auf:
    SCHLACHTANALYSE ERSTELLT.
    Auch diese Anzeige ignorierte Sten.
    Er erhob sich und fing an, nachdenklich auf und ab zu gehen. Wenn die Imperiale Flotte ihre gegenwärtige Geschwindigkeit beibehielt, blieben ihm ungefähr vier E-Tage, um einen Plan
    auszuarbeiten, seine Truppen zu positionieren und anzugreifen.
    Kilgour und Otho saßen nicht weit entfernt. Alex war so beschäftigt wie sein Computer; Otho strich sich den Bart und beobachtete den Pilz.
    "Voll rein und gleich wieder raus", sagte der Bhor-Häuptling.
    "Damit rechnen sie am wenigsten."
    "Stimmt", pflichtete ihm Sten bei. "Damit würde ich auch nicht rechnen. Aber jede Wette, daß ich mich zu wehren wüßte, bevor der Angreifer viel Schaden anrichten kann."
    "War ja nur ein Vorschlag."
    "Als solcher akzeptiert und abgelehnt."
    Er blickte auf Kilgours Schirm. Kilgour scrollte das stündliche Update von Stens Flotte durch.
    Flotte! Dreiundachtzig Schiffe. Die meisten davon Kriegsschiffe, doch keines davon leichter als die vergleichbare Kreuzer-Klasse und ausschließlich für Sicherheits-und Abfangaufgaben innerhalb des Clusters vorgesehen. Die anderen waren bewaffnete Handelsschiffe und bewaffnete Begleitschiffe.
    Waffensysteme, Elektronik und
    Abwehreinrichtungen dürften mindestens eine, die meisten wohl an die fünf Generationen hinter denen der Imperialen Kriegsschiffe zurückliegen. Das war nicht gut.
    Schlimmer noch:
    TREIBSTOFFLAGE. Maximaler Radius bei
    voller Geschwindigkeit: elf E-Tage. Die
    Sammelaktion für den Überfall hatte den Lupus-Cluster fast trockengelegt. Momentan war die Flotte
    "geparkt", sämtliche Systeme abgeschaltet. Ein kollabierter Stern verbarg sie vor der
    vorausberechneten Flugbahn der Imperialen.
    Der Statusmonitor flackerte wieder auf und fügte einen überflüssigen Hinweis hinzu:
    MAXIMAL-ZEIT ZUM ABBRUCH ... UNTER
    GEGENWÄRTIGEN BEDINGUNGEN ... Das
    bedeutete, daß sie in dieser Parkposition ungefähr zwei E-Jahrhunderte ausharren konnten. BEI NORMALGESCHWINDIGKEIT ... elf
    Schiffsstunden... BEI
    KAMPFGESCHWINDIGKEIT...
    Sten sah sich diese Zahl nicht an. Er konzentrierte sich auf den Pilz. Für einen Konvoi hätte er nicht unbedingt diese Formation gewählt. Alle schweren Brocken waren im vorderen Teil konzentriert.
    Besser wäre es gewesen, sie etwas

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