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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Flotten: ferngelenkte Antischiffsraketen; höchstwahrscheinlich Kali II. Wenn sie nicht ausgeschaltet wurden, trafen sie ihre Ziele. Doch darüber wollte sich Sten nicht den Kopf zerbrechen.
    Er stellte den "Aber was ist, wenn wir zu den weniger Glücklichen zählen"-Teil seiner Gedanken ab und sah hinter das Glitzern.
    Plötzlich grinste er und gab einen Kommentar von sich, bei dem man in der Admiralsschule die Stirn gerunzelt hätte.
    "Kilgour! Du schuldest mir einen Stregg! Der Kerl geht wirklich nach dem Buch vor!"
    Genau das tat Gregor. Es gab viele mögliche Reaktionen auf eine Umfassung. Die beste für Gregor wäre gewesen, den Pilzhut aufzulösen und mit einer Speerspitze oder einer geschlossenen Angriffsreihe Stens Flotte in der Mitte zu durchstoßen. Auf der anderen Seite des Halbmonds, der nur zwei Schiffe tief war, hätte er umkehren und die zerstreuten Angreifer einzeln vernichten können.
    Doch das hätte bedeutet, den Transport bis auf das Kreuzergeschwader ungeschützt zurückzulassen.
    Zweifellos hatte dieser Imperiale Admiral über Cannae gelesen. Allerdings bestand ein gewichtiger Unterschied: weder war Sten Hannibal, noch konnte er mit einer schlagkräftigen Infanterie aufwarten, um die Spitzen des Halbmonds zu schließen.
    Der Admiral stellte seine Flotte statt dessen in einer Linie auf. Das war zweifellos eine mögliche Gegentaktik zur drohenden Umklammerung, eine Taktik, wie sie die Türken in Lepanto hätten anwenden sollen. Nicht schlecht. Damit konnte er nach und nach die Flotte der Bhor vernichten. Nach und nach.
    Die Lücke, die entstand, während sich die Imperiale Formation noch in ihrer Kuppelform befand, blieb bestehen, als sich die Schiffe zur Neuaufstellung zusammenfanden, was Sten sofort ausnutzte.
    "An alle Schiffe", befahl Sten. Er schickte seine Meldung unverschlüsselt hinaus, da er keine Zeit hatte, Codes abzusprechen oder das Polyglott auszuprobieren, das auf den Brücken der Bhorschiffe gesprochen wurde. Er hoffte, daß die Reaktion des Imperialen Admirals so träge erfolgte, wie es bislang der Fall gewesen war.
    "Bereit, Sir."
    "Ich möchte einen Blip auf diese Lücke in der Imperialen Formation", befahl er einem zweiten Com-Offizier. "Auf die Schirme aller Schiffe. Jetzt!"
    "Ausgestrahlt, Sir."
    "Gut. An alle Schiffe ... Manöverpunkt wie angezeigt... X-Ray Yaphet... wenn bereit, anzeigen."
    "Alle Einheiten bereit, Sir."
    "Manöver... jetzt!"
    Die Bhor-Kapitäne, von denen jeder einzelne ein einstrahliges Transportschiff durch eine enge Kopfsteinpflastergasse manövrieren konnte, stießen ihre Befehle kurz und knapp aus. Stens Halbmond stülpte sich um und verwandelte sich in einen Keil.
    Es war fast wie bei einer Luftzirkusnummer - doch sofort konnte er auf dem Schirm den
    Riesenunterschied ablesen. Seine Flotte erhielt Treffer. Leuchtanzeigen, die einzelne Schiffe signalisierten, wechselten die Fabe - Treffer ...
    Manövrierunfähig ... Treffer ... Antriebsschaden oder sie verschwanden einfach.
    Er kümmerte sich nicht darum und ignorierte auch das leise Murmeln eines rangniedrigen Waffenoffiziers an Bord seines eigenen Schiffes:
    "Sie haben uns erfaßt... kommt näher ... Kontakt in
    ... neun Sekunden ... Abfangrakete raus ..."
    Trotzdem war er sehr erleichtert, als er hörte:
    "Erwischt! Feindlicher Torpedo vernichtet!"
    Die Imperiale Formation war jetzt ein einziges Durcheinander. Sie feuerte aus allen Rohren und in alle Richtungen. Sten war froh, daß er sich nicht direkt im Zentrum dieses unkoordinierten Kaleidoskops befand, das ständig seine Aufstellung veränderte und weiter auseinanderfiel.
    "Flottenstatus", sagte er schneidend.
    "Einundfünfzig Einheiten noch immer voll -" "Das reicht." Später gab es - vielleicht - Zeit genug, sich um die Verluste und die Schiffbrüchigen zu kümmern. "Otho. Hast du ihre
    Kommandofrequenz?"
    "Auf dem Schirm. Jederzeit bereit."
    Auf einem großen Schirm, etwas abseits des zentralen Kontrollbereichs, erschien ein Imperialer Admiral, der eifrig Befehle austeilte. Otho hatte den Ton abgestellt. Einen Augenblick lang kam Sten der Admiral bekannt vor ... Nein, unmöglich.
    "Team Sarla... Los!"
    "Bestätigt."
    "Team Janchydd... Los!"
    "Janchydd ... wir greifen an."
    "An alle Flotteneinheiten. Jeder auf eigene Faust.
    Ziele erfassen und zuschlagen. Commander, Ende."
    Jetzt begann die eigentliche Schlacht. Die Bhor wirbelten in das angerichtete Durcheinander wie eine ganze Horde Francis Drakes in die spanische Armada. Hier wurden ihre

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