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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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gehen.
    Es war bitterkalt draußen.
    Das wollte Sten ihnen auch geraten haben, denn jetzt röhrte seine zweite Welle schwerer Transport-Gleiter aus der Botschaft heraus. Schreie ertönten, Leute hechteten zur Seite, als die Bulldozerschaufeln auf sie zukamen; erst dann fiel ihnen auf, daß die Gleiter absichtlich in drei Metern Höhe angriffen.
    Die Transport-Gleiter waren nicht als Waffen gedacht. Sie schoben sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit auf die Barrikaden in den Einmündungen der Seitenstraßen zu. Sie rammten einmal dagegen, prallten zurück, krachten erneut in den aufgehäuften Sperrmüll, woraufhin Schutt und Zivilfahrzeuge zur Seite flogen. Die Straßen waren wieder frei.
    Die Gleiter wendeten und kehrten mit erhöhter Geschwindigkeit wieder auf das Gelände der Botschaft zurück.
    Keine Verluste. Sten seufzte erleichtert; das war der gefährlichste Teil seines Plans gewesen, derjenige, bei dem am ehesten mit Verlusten auf seilen der Imperialen zu rechnen gewesen war.
    Der Pöbel schwankte unentschlossen.
    Der Angriff der Transport-Gleiter war Stens humanitärer Beitrag, denn dadurch schuf er »seinem« Pöbel eine Hintertür für den nächsten Schritt des Plans. Er wollte wirklich, daß sie alle nach Hause gingen.
    »Jetzt!»
    Und ab jetzt starben tatsächlich Leute.
    Bhorfinger betätigten Auslöser, zwei Sprengköpfe sausten aus Abschußrampen. Es handelte sich zwar um nichtgelenkte Geschosse, doch selbst blindlings abgefeuerte Granaten hätten ihr Ziel nicht verfehlen können. Beide detonierten am gewünschten Punkt. Eine auf dem Dach des Slumhochhauses, die andere im Penthouse des Bürogebäudes.
    Allen Teilnehmern, die kein Interesse daran hatten, sich tatsächlich in folgenschwere Gewalttaten verwickeln zu lassen, von unkalkulierbaren Risiken ganz zu schweigen, blieben nur wenige Sekunden zum Nachdenken, nachdem die Sprengköpfe in zwei feurigen Leuchtspuren über ihre Köpfe hinweggezischt und detoniert waren.
    Schockwellen breiteten sich aus ... und die Finger der Scharfschützen krümmten sich.
    Alpha ... Bravo ... Charlie ...
    Auch die Einpeitscher auf der Straße waren tot, bevor sie Zeit genug hatten, aufzublicken und die tödlichen Rauchwolken aus den Höhlen ihrer Vorgesetzten blühen zu sehen.
    Der Pöbel war vor Schreck wie erstarrt.
    In diesem Augenblick flogen die Tore der Botschaft weit auf.
    Das Jammern, Schreien und Kreischen verstummte auf einen Schlag.
    Es herrschte absolute Stille.
    Und dann war das gleichmäßige Knirschen von Stiefeln auf Kies zu hören.
    Flankiert von zwanzig Gurkhas kam Sten aus dem Botschaftstor herausmarschiert. Alle hielten ihre Kukris, die Messer mit der gebogenen Klinge von einem halben Meter Länge, einsatzbereit in einem Winkel von fünfundvierzig Grad vor ihrer Brust.
    Nach zehn Schritten blieben sie stehen, ohne daß ein Befehl erteilt worden wäre.
    Ihnen folgten zehn Bhor mit gezückten Willyguns, die sich sofort in V-Formation zum Flankenschutz formierten und ebenfalls abrupt zum Stehen kamen.
    In der Menge erhob sich ein Murmeln. Das waren die Killer.
    Die kleinen braunen Männer, die keine Gefangenen machten; Männer, die, wie in wüsten Erzählungen behauptet wurde, ihre eigenen Kinder töteten und verspeisten, wenn sie nicht mörderisch genug waren. Alle Verleumdungen, die die erfahrenen Propagandisten den nepalesischen Kriegern angehängt hatten, Greuelmärchen, um die sich die Gurkhas nie gekümmert hatten, fielen jetzt auf sie zurück. Diese Männer waren sogar noch schrecklicher als in den Erzählungen. Das waren keine Menschen, das waren blutrünstige Ungeheuer, die mit ihren langen Messern kurzen Prozeß machten und nichts als Blut und Schweigen zurückließen.
    Wieder ohne jeglichen Befehl machten Sten und die Gurkhas einen genau bemessenen Schritt vorwärts und blieben erneut stehen.
    Noch ein Schritt.
    Noch einer.
    Noch fünf Schritte, dann waren sie auf Tuchfühlung mit dem Pöbel.
    Die Menge brach auseinander. Die gleiche Meute, die noch vor wenigen angespannten Augenblicken drauf und dran gewesen war, die Botschaft zu verwüsten und jedes lebendige Wesen darin in Stücke zu reißen, verwandelte sich in einen wirren Haufen ängstlicher Seelen, deren vornehmstes Interesse darin bestand, ihre zarten Hinterteile möglichst schnell aus der Schußlinie zu bekommen.
    Heulend und kreischend wieselten sie davon, weg von den Messern, weg von dem schrecklichen Geschehen dort vorne.
    Sten und die Gurkhas zuckten nicht einmal mit der

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