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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Flaschen und wüsten Gesängen, die über die Mauer des Botschaftsgeländes herübergeschleudert wurden. Erst am Nachmittag hatte Sten den Eindruck, daß die Meute aufgebracht und reif genug war, daß man sich ernsthaft um sie kümmern mußte. Vielleicht hatte es aufgrund der windigen und unbeständigen
    Wetterverhältnisse so lange gedauert; schließlich herrschte nicht gerade das perfekte Wetter, um eine Botschaft zu zerstören.
    Er ließ Cinds Scharfschützen das Dach der Botschaft besetzen. Ein Stockwerk tiefer lauerte Alex mit zwei Raketenabwehrteams der Bhor in einem Büro, dessen Fenster man herausgenommen hatte.
    Stens gesamte Truppe verständigte sich auf einer einzigen Kommandofrequenz, was normalerweise sofort zu einem heillosen Funkgebrabbel geführt hätte. Da er es jedoch mit überaus erfahrenen Gurkha-und Bhor-Einheiten zu tun hatte, dachte Sten, daß sich das Gequatsche innerhalb vernünftiger Grenzen halten ließ.
    Die Funkgeräte waren außerdem auf eine zusätzliche Frequenz eingestellt, die im Notfall alle anderen Gespräche übertönte.
    »An alle Abschnitte, alle Einheiten«, fing er an. »Diese Frequenz bleibt auf Standby. Abschnittsführer, bitte beide Frequenzen sofort überprüfen und Bericht geben. Sten, Ende.«
    Er funkte unverschlüsselt, da sie keine Zeit für Codes hatten, und auch keine eigentliche Veranlassung dazu. Wenn diejenigen, die diese »spontane Demonstration« leiteten, mithören und auf das Geschehen in der Botschaft reagieren wollten, konnten sie das gerne tun. Sten hatte nichts dagegen.
    Alle Einheiten meldeten alles klar, mit der Ausnahme, daß ein Abschnittsführer zwei Funkgeräte austauschen mußte.
    >Dereinst wird das Jahrhundert kommen<, dachte Sten, >in dem man endlich ein Infanteriefunkgerät erfindet, das auch noch fünf Meter jenseits der Bandstraße des Herstellers zuverlässig arbeitet. Dieses Jahrhundert ist es jedoch definitiv nicht.<
    Sten setzte ein Hochleistungsfernglas auf einem Stativ in Position und beschloß, daß es an der Zeit war, die Situation draußen auf der Straße zu überprüfen.
    Geschrei. Spruchbänder. Hupkonzert. Brüllende Anheizer.
    Barrikaden, die die Seitenstraßen blockierten. Das dumpfe Patschen einiger Kleinkalibergewehre, auf welches Ziel auch immer abgefeuert. Die Botschaft war von einem Meer des Wahnsinns umgeben. Die Meute wogte hin und her und brüllte aus Leibeskräften.
    >Ein Brüllen wie am Ort des Rauchs<, dachte er und schaltete dann einen Teil seiner Gedanken einfach ab.
    >Eine gewaltige Menge<, dachte er. >Mindestens ...
    Augenblick mal.< Er schätzte sie auf über einhunderttausend Personen.
    »Woher weißt du, daß es so viele sind ?« fragte ihn Cind erstaunt. Sie lag zwei Meter von ihm entfernt ausgestreckt auf dem Boden.
    »Ganz einfach«, erwiderte er. »Ich zähle die Beine und teile durch zwei. Paß auf, Cind. Zielvorgaben: Alpha. Dreizehn dreißig. Fünfhundert Meter. Bravo. Fünfzehnhundert. Vier
    Korrektur, dreihundertfünfundsiebzig. Charlie.
    Sechzehnhundert, vierhundert. Noch einer - Delta. Null neunhundert, sechshundert Meter. Sieht so aus, als könnte das der große Zampano sein. Monitor, bitte. Sten, Ende.«
    Er benutzte ein Ortungsgerät, auf dem der Hauptboulevard, der von der Botschaft bis zum Palast verlief, genau auf zwölf Uhr lag; die Entfernungen waren in Metern angegeben.
    Die Beobachter reagierten prompt. Sämtliche Ziele, die er vorgeschlagen hatte, befanden sich hinter der brodelnden Menge. Er hatte nach Personen Ausschau gehalten, die von erhöhten Standorten aus Reden schwangen, organisierten, anheizten.
    Das Gebrüll der Menge schwoll an. >Wenn diese Redenschwinger lediglich aufgebrachte Bürger sind, die sich über die Ungerechtigkeit erregen<, dachte Sten, >dann müßten sie sich in den nächsten Augenblicken selbst in die vorderste Front des Mobs brüllen.<
    Sie rührten sich jedoch nicht von der Stelle.
    >Also doch professionelle Unruhestifter, solche von der Sorte, die sich spätestens dann, wenn der Maskenball richtig losgeht, lieber nicht in den Kugelhagel stellen. Oder es sind ganz einfach Feiglinge. In diesem Fall tut mir das, was gleich passieren wird, beinahe leid.<
    »Alex.«
    »Hier, mein Junge.«
    »Wenn du jetzt ein Päuschen einlegst, schnappen wir uns die Windbeutel.«
    »Alles klar, Skipper. Hast du vielleicht Verwendung für ein paar zusätzliche Informationen?«
    »Nein ... doch.«
    »Ich habe mein kleines Ticke-Tacke dabei. Das mit dem Piepser für den protzigen

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