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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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alle seine Vorzüge auch eine Kehrseite hatten.
    Die triumphale Rückkehr des Imperators nach seinem Tod hatte Milliarden seiner Untertanen begeistert. Über zwei Jahre lang wurden Ehrenparaden und öffentliche Spektakel abgehalten. Er war ein Held jenseits allen Heldentums.
    Doch jede Parade hat einmal ein Ende; meist in einer schäbigen Seitenstraße, wo die bunte Staffage zerrissen in die große Mülltonne wandert. Die Begeisterung über den Sieg schlägt schon bald in Enttäuschung über den vergleichsweise langweiligen Alltag um. Und letztendlich setzt der Sieg einen Standard für Problemlösungen, der unter normalen Umständen unmöglich zu erreichen ist. Der durchschnittliche Untertan ist maßlos davon enttäuscht, daß seine persönlichen Probleme nach wie vor ungelöst sind.
    Für gewöhnlich kommt er dann rasch zu der Überzeugung, daß seine politischen Anführer sich einfach nicht genug um ihn kümmern. Dieser Aspekt wird von Sozialhistorikern oft und gerne vernachlässigt. Es handelt sich hier nämlich um eine der grundsätzlichen Wahrheiten, die ihrer Wissenschaft den Stuhl unter dem Hintern wegziehen. Deshalb steht der Historiker nichts mißtrauischer gegenüber als der Wahrheit.
    Um diesem gewichtigen politischen Negativum
    gegenzusteuern, mußte der Imperator Erfolge vorweisen. In normalen Zeiten hätte er das Ausmaß und den finanziellen Aufwand aller seiner Anstrengungen aufgeblasen. Doch jetzt gab es rings um ihn herum nichts als Leid und Ruinen. Die Ruinen konnte er einwandfrei dem Krieg gegen die Than zuschreiben; das Leid hatte erst unter den Exzessen des Privatkabinetts sein gegenwärtiges verheerendes. Ausmaß angenommen.
    Leider waren beide Ursachen inzwischen, um es mit den Worten jenes mythologischen Politikers Erdrutschjohn zu sagen, als Sündenböcke ziemlich abgenudelt.
    Der Imperator brauchte keine Entschuldigungen. Er brauchte positive Ergebnisse.
    Mit dem Tod des Khaqans sah er seine Gelegenheit gekommen. Da lag also ein ganzer Cluster in Scherben. Aber es waren Scherben, die sich wieder zusammenfügen ließen.
    Sobald alles repariert war, ließ sich der Cluster hervorragend als Miniaturausgabe des gesamten Imperiums verkaufen: Menschen und Nonhumanoide lebten und arbeiteten im warmen Licht des Imperialen Wohlwollens glücklich und zufrieden zusammen.
    Deshalb hatte er Dr. Iskra auserwählt. Der Mann hatte seine Aufgabe als Territorialgouverneur bieder, aber zur Zufriedenheit erledigt. Seine Bücher waren politisch korrekt, sein Charakter ausgeglichen. Und er kannte sich hervorragend im Altai-Cluster aus. Außerdem wurde sein Name, sobald er auf der Liste der möglichen Regenten auftauchte, sofort von allen Beteiligten favorisiert.
    Bei den Jochianern stand er an erster Stelle. Bei den Torks kam er nach Menynder gleich auf Platz zwei, so wie er auch bei den anderen Spezies, den Bogazi und den Suzdal, gleich hinter ihren jeweiligen Lieblingssöhnen - ein alter Ausdruck, der sich inzwischen nicht mehr auf Geschlecht oder Spezies bezog - auf dem zweiten Platz rangierte.
    Iskra schien die Nummer Sicher zu sein. Doch kaum hatte der Imperator auf diese Nummer gesetzt und sie kurz darauf im ganzen Imperium verkündet, geriet er in Schwierigkeiten.
    Natürlich war auch Sten nicht aufgrund seiner unangefochtenen Fähigkeit, Askorbinsäure in ein leckeres Erfrischungsgetränk zu verwandeln, in den Altai-Cluster entsandt worden. Seine Verdienste waren so groß, daß allein sein Name für Aufmerksamkeit bei den Medien sorgte, sowohl bei Profis als auch bei all den anderen kleinen Schmierfinken.
    Als nächstes rief der Imperator eine ausgeklügelte, wenn auch dem Zweck entsprechend plumpe Werbekampagne für Iskra selbst ins Leben.
    Tiefgründige Artikel wurden auf die ersten Seiten der anspruchsvolleren Zeitungen lanciert, in denen das Anliegen der Bürger des Altai-Clusters analysiert, auf die bislang bestehenden Querelen zwischen den unterschiedlichen Spezies hingewiesen und die Ursache dafür dem senilen Khaqan in die Schuhe geschoben wurde. Im Gegensatz dazu wurde Professor Iskra in diesen Artikeln in den höchsten Tönen gelobt. Man entblödete sich noch nicht einmal, Iskra des öfteren als »Heiler der alten Wunden« zu titulieren.
    Die Boulevardblätter fütterte man mit dem üblichen Gesülze. Iskra wurde als Hirn mit Herz porträtiert, als kluger Mann, der sich einem spartanischen Leben verpflichtet hatte, um seinem Volk mit gutem Beispiel voranzugehen. Seine eigenartigen

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