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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Spezies hatte den Imperator und das Imperium seit jeher mit Skepsis und mit einem gewissen Maß an Abneigung betrachtet. Seine Autorität sorgte für Kontinuität, ein gewisses Maß an Frieden und Wohlstand für unzählige Welten.
    Aber zu welchem Preis? Zum Preis der Tyrannei. Zu manchen Zeiten hatte sie sich eher wohlwollend gegeben, zu anderen Zeiten aber auch ein ganz anderes Gesicht gezeigt, etwa bei solch schrecklichen kriegerischen Auseinandersetzungen wie dem Mueller-Aufstand und den Tahn-Kriegen, die, wenn man die Rhetorik einmal beiseite ließ, aus keinem anderen Grund ausgefochten worden waren, als die Regentschaft des Imperators
    aufrechtzuerhalten. Ecu hatte lange darüber nachgedacht, ob es möglich war, die Exzesse des Imperators zu korrigieren und trotzdem die Vorteile beizubehalten.
    War diese Chance möglicherweise jetzt
    gekommen?
    >Wie romantisch<, höhnte sein Verstand. >Und das ausgerechnet von einem Wesen, das die meiste Zeit seines Lebens im Labyrinth der Diplomatie verbracht und dabei versucht hat, wirklich Sinnvolles von dummem Geschwätz zu
    unterscheiden.
    Glaubst du wirklich, der Ewige Frieden entspringt einem Treffen zwischen einem Wesen, das du für ziemlich verrückt hältst, und einem jungen Rebellen, der noch vor wenigen Jahren als Killer für eben diesen Verrückten gearbeitet hat? Und bei dem man davon ausgehen muß, daß er getreu der
    menschlichen Natur, die stets nach Macht giert, innerhalb kürzester Zeit selbst den Imperator spielen will ?<
    Trotzdem.
    Die Livie-Kameras, die entlang des "Randes" des Gästezentrums aufgebaut waren, waren die beinahe unheimliche Stille allmählich leid - unbewegte Bilder, auf denen lediglich der rotschwarze Körper des Manabi über dem Bodenbelag schwebte. Die Reporter hatten sich wieder der Tätigkeit gewidmet, der sie offensichtlich niemals müde wurden, nämlich sich gegenseitig zu befragen, was das Ganze eigentlich zu bedeuten hatte.
    Ein peitschendes Geräusch störte ihren
    aufgeregten Ringelpiez. Hoch über ihren Köpfen senkte sich das Schiff des Ewigen Imperators, von einem winzigen Lotsenschiff dirigiert, langsam auf seinen Landeplatz herab. Ecu erkannte die Normandie wieder, den alten, geheimen,
    waffenstarrenden Luxustransporter des Imperators.
    Eigenartig. Ecu hatte eigentlich erwartet, daß er soviel Eindruck wie möglich hinterlassen wollen und mit seinem neuesten Schlachtschiff, der Durer, aufkreuzen würde. Er wußte, daß über ihnen, gleich außerhalb der Atmosphäre, eine ganze Imperiale Schlachtflotte zum Schutz des Imperators im geosynchronen Orbit kreiste.
    Ecu verspürte einen Funken Hoffnung. Vielleicht wollte der Imperator absichtlich kein kriegerisches Bild vermitteln.
    Sekunden später erfuhr er, daß er sich in diesem Punkt getäuscht hatte; eine Landerampe wurde ausgefahren, und schwer bewaffnete Menschen in den schwarzen Umformen der Inneren Sicherheit trabten in Gruppenformation heraus und nahmen rings um das Schiff Aufstellung.
    Sonst kam niemand die Rampe herunter.
    Dann von oben ein Heulen, und Stens Schiff senkte sich auf das Landefeld. Es handelte sich um das zivile Linienschiff, das man Ecu angekündigt hatte. Es schaltete von Yukawa-Drive auf McLean-Generatoren um und setzte auf seinen seitlichen Auslegern auf.
    In einem dieser Landebeine gähnte ein weites Portal auf, und zwei Gestalten traten daraus hervor.
    Sten und Alex Kilgour.
    Kilgour trug die komplette Tracht eines irdischen Schottenlords, inklusive Barett, Kilt und Sporran.
    Doch in seinem Strumpf steckte kein sgeari dubh, an seinem Gürtel hing keine Dolchscheide, und auch die große Lederhülle für das Breitschwert war leer.
    Kilgour hatte noch nicht einmal eine Pistole in dem Sporran versteckt, der vor seinem Unterleib baumelte.
    Sten trug ein hellblaues, bis zum Hals geknöpftes Hemd und gleichfarbige Hosen; auf eine
    Kopfbedeckung oder seine Orden hatte er verzichtet.
    Ihnen folgte kein einziger Leibwächter. Die beiden traten hinaus in das sanfte Sonnenlicht und warteten.
    Auf der anderen Seite des Feldes knallten Stiefelabsätze und schepperten Waffen. Die IS-Truppe ging in Habachtstellung.
    Der Ewige Imperator und seine Entourage kamen die Rampe herab. Wie erwartet, trug er eine einfache schwarze Uniform mit dem Emblem des Imperiums auf der Brust. Um den Hals hing nur ein einziger Orden, den einer der Livie-Reporter mit gedämpftet Stimme korrekt als die Friedensbringer-Auszeichnung identifizierte, die dem Imperator nach Beendigung des

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