Sten 8 Tod eines Unsterblichen
und gerechteste übereinkommen.
Ich schlage weiterhin einen sofortigen
Waffenstillstand vor, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Dieser Waffenstillstand wird nur von kurzer Dauer sein, damit keine Seite behaupten kann, die Gegenseite benutze ihn dazu, eine vorteilhaftere Position einzunehmen, um den Gegner zu vernichten. Meiner Meinung nach müßten zwei E-Wochen ausreichen.
Nach Ablauf dieser Frist sollten wir beide uns treffen. Wir sollten uns mit unseren besten Ratgebern und Verbündeten zusammensetzen, um den Boden für eine neue, vielversprechende Ära des Imperiums vorzubereiten.
Ich schlage weiterhin vor, daß wir uns auf neutralem Boden treffen, auf Seilichi, dem Heimatplaneten der angesehensten, unparteiischsten Wesen, die dieses Universum je gekannt hat, der Manabi. Ich wäre außerdem sehr dafür, daß ihr hochverehrter Weiser, Sr. Ecu, unsere
Verhandlungen leitet.
Ich forderte dich auf, Sten, als ehrenhaftes Wesen mein höchst großzügiges Angebot anzunehmen.
Jetzt liegt es allein an dir, zu verhindern, daß die Sterne in unschuldiges Blut getaucht werden."
Dann wurde der Schirm schwarz.
Gemurmel machte sich auf der Brücke der Victory breit. Plötzlich verstummten alle Anwesenden und blickten Sten an.
>Verdammter Drecksack<, dachte er.
>Er hat uns erwischt.
Und es gibt keinen Ausweg.
Es gibt überhaupt keinen gangbaren Weg mehr.
Kapitel 20
Sten rieb sich die müden Augen und versuchte nachzudenken. In den vergangenen beiden Wochen hatte er nicht viel geschlafen. Die kurzen Phasen, die er dafür hatte erübrigen können, waren zudem immer wieder von Boten, Anrufen und Delegationen seiner Verbündeten unterbrochen worden. Selbst wenn er allein mit Cind war, hämmerten seine Gedanken auf ihn ein.
Cind hatte vor zwanzig Stunden alle
hinausgescheucht und Sten dazu gezwungen, eine Ruhepause einzulegen. Er hatte tief, aber nicht sehr gut geschlafen.
Jetzt leitete er seine letzte Besprechung. Seine Verbündeten hatten ihm präsentiert, was sie von dieser Schönen Neuen Welt der Geteilten Macht erwarteten. Ein gewisser Prozentsatz davon bestand entweder aus frommen Wünschen oder sollte erst dann erwähnt werden, wenn die Umwandlung vollzogen war. Und diese letzte Annahme ähnelte nur zu sehr dem Fell des noch nicht gefangenen Bären...
Die Einsatzbesprechung verlief, wie alles bei Sten und seinen Rebellen, sehr formlos. Die Runde bestand hauptsächlich aus der bewährten alten Garde: außer Sten selbst noch Kilgour, Cind, Rykor.
Sogar Otho, bei dem man zumindest darauf zählen konnte, daß er der Sache einen handfesten Touch verlieh.
Sten wünschte sich, Sr. Ecu wäre anwesend oder zumindest per Zusatzschaltung dabei. Doch sie durften nicht riskieren, dass der Imperator auch nur annähernd auf den Gedanken kam, Sten und die Manabi könnten unter einer Decke stecken.
Eskortiert von fünf Kreuzern und elf Zerstörern bewegte sich die Victory auf einer Kreisbahn um einen unbewohnten Planeten, weniger als zwanzig Lichtjahre von Seilichi entfernt.
Nicht daß es bei dieser Sitzung unbedingt viel zu sagen gegeben hätte - sie hatten alles bereits dutzendmal durchgekaut. Sten wunderte sich über Alex, der in den letzten Tagen unnatürlich ruhig gewesen war und sich mit seinen Ratschlägen zurückgehalten hatte.
Sten goß sich ein Glas mit einem Getränk aus Kräutern und Proteinen ein, nahm einen kräftigen Schluck und schüttelte sich. Warum schmeckte alles, was einem angeblich guttat, so ekelhaft?
"Ich frage mich, wie lange es dauert, bis uns der Imperator aufs Kreuz legt", sagte er.
"Das hängt davon ab", erwiderte Rykor, "wie gut wir die erste Krise in den Griff bekommen, nachdem uns der Imperator widerwillig auf seinem Thron ein wenig Platz gemacht hat. Wenn unsere Lösung mit der des Imperators übereinstimmt und nach außen das Bild erhalten bleibt, daß er nach wie vor allein die Zügel der Macht in Händen hält... dann würde ich schätzen ... ungefähr zwei E-Jahre später.
Wenn jedoch Meinungsverschiedenheiten
auftauchen und eventuell sogar unser Vorschlag übernommen wird... dann höchstens drei Zyklen später.
So oder so wird es innerhalb von fünf E-Jahren den Versuch einer Konterrevolution geben, die entweder vom Ewigen Imperator selbst geplant oder, was wahrscheinlicher ist, von seinen Anhängern in allen Ehren ausgeheckt werden wird.
Doch vorausgesetzt, wir gehen mit der
angebrachten Umsicht und hervorragender Planung an die Arbeit und haben obendrein anderthalb
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