Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
Vom Netzwerk:
Sternenschiff zu verabschieden - besonders wenn man bedachte, daß das Schiff in falsche Hände geraten und eventuell doch noch einen Hinweis auf den Alva Sektor enthalten könnte. Auf diese Weise, dachte Kea, fand es wenigstens ein würdiges Ende.
    Er wies einen Piloten an, das Schiff über ein freies Gelände vor einer seiner
    Experimentierwerkstätten zu bringen. Eine kleine Modifikation mußte noch vorgenommen werden, denn normalerweise sind Sternenschiffe nicht mit Timern ausgestattet. Dann begab er sich selbst an Bord des Schiffes und dirigierte es in den supergesicherten AM2-Lagerbereich. Ein
    ferngesteuerter, mit Imperium X ummantelter Frachtlader holte ein Stück Antimaterie Zwei aus einem Gewölbe. Während Kea das Stück vorsichtig mit dem Greifarm des Schiffes entgegennahm, dachte er daran, daß dieser knapp 500 Kilogramm schwere Block gut und gerne der Rest genau des Brockens sein konnte, den er auf der Jungfernfahrt des Schiffes im anderen Universum eingesammelt hatte. Jetzt war Kea bereit für seinen großen Auftritt.
    Die beiden Schiffe verließen Ganymed und setzten ihren Kurs so, daß er den von Wanderer kreuzte. Das dritte Schiff wartete bereits. Wie erwartet, befand sich ein mürrischer,
    schlechtgelaunter Nance an Bord. Schlechtgelaunt aber nur so lange, bis Richards ihm seinen Vorschlag unterbreitete. Dann schmolz Nance förmlich dahin.
    Kea hatte im Kontrollraum seines eigenen Schiffes eine ferngesteuerte Kamera installieren lassen; eine zweite klebte in der Luke des Schiffes, auf dem sich Masterson befand. Die drei Schiffe wurden in die Flugbahn Wanderers dirigiert.
    Richards kam es vor, als spüre er den wirbelnden Gesteinsbrocken auf sich zurasen, wie einen Eisenbahnzug im Tunnel. Er informierte Nance, daß er sich jetzt besser mit seinem Sender in New York in Verbindung setzte. Es blieb ihnen nicht mehr viel Zeit.
    Nances Schiff hing ungefähr fünfzig Kilometer von den anderen beiden entfernt im All. Richards fand das ein wenig dicht, doch Nance verneinte. Er mußte seine "Bilder" kriegen, und kleine schwarze Punkte vor einem noch schwärzeren Hintergrund reichten ihm nicht aus. Kea dachte über die Besonderheiten der Livies nach und schüttelte sich.
    Wie konnte man sich nur so weit erniedrigen - schon gar sein ganzes Leben damit verbringen -, andere Wesen an seinem Geist teilnehmen zu lassen, zu riechen, was der Livie-Reporter roch, zu sehen, was er sah, und sogar das Bewußtsein, die kontrollierten Gedanken des Reporters nachzuempfinden?
    Mastersons Schiff war weniger als fünfzig Meter von Richards' Schiff entfernt. Kea zog sich einen Raumanzug über und ließ die Atmosphäre des Schiffes entweichen, indem er beide
    Schleusenschotts öffnete. Beide Schiffe waren mit einer Leine miteinander verbunden.
    Nance war auf Sendung. Aus dem Orbit des Mars, wie er in seiner typisch ruhigen, trotzdem erregten Stimme sagte. Im Begriff, die
    spektakulärste Tat in der Geschichte der Menschheit mitzuerleben; Kea Richards stand kurz vor einem Versuch, Wanderer zu vernichten, wobei er eine neue und unbekannte Methode anwandte, eine, die etwas mit seinem geheimnisvollen Antrieb zu tun hatte. Und ganz so, wie Kea es ihm nahegelegt hatte, fragte sich Nance öffentlich, weshalb die Föderation nicht einmal versucht hatte, etwas zu unternehmen, und statt dessen noch immer auf dem Mond saß und sich die Kiefer verrenkte ... (obwohl er es selbstverständlich etwas höflicher ausdrückte).
    Kea war bereit. Die automatische Kamera, natürlich ein Vid, zeigte einen Mann in einem Raumanzug, der sich in einem Kontrollraum bewegte. Nicht gezeigt wurde, wie sich die Frachtluke des Schiffs öffnete und eine Riesenklaue den gewaltigen Brocken Antimaterie Zwei möglichst weit vom Schiff wegstreckte, so wie ein abergläubischer Bauer sich vor dem bösen Blick zu schützen versucht.
    Des melodramatischen Effektes wegen hatte Richards Nance angewiesen, auf ein bestimmtes Zeichen hin einen Countdown zu beginnen. Jetzt ging es los. Eigentlich gab es nicht mehr viel zu tun.
    Die Flugbahn war festgesetzt, und die Kontrollen waren mit dem eingeschalteten Timer gekoppelt. Bei drei Minuten und dreißig Sekunden verließ Kea das Schiff. Er schwebte zu der Leine hinüber, kappte ihre Verbindung zu dem dem Untergang geweihten Sternenschiff und verschloß das Schleusenschott.
    Jede seiner Bewegungen wurde von der zweiten automatischen Kamera aufgezeichnet. Er schaltete das Vid aus, da Masterson sehr viel Wert darauf gelegt hatte,

Weitere Kostenlose Bücher