Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
Vom Netzwerk:
Innenraum leuchtete purpurn von der Armaturenbeleuchtung. Er machte die Scheinwerfer aus, und es wurde dunkel im Wagen.
    »Bleib hier«, sagte er und öffnete die Tür.
    Susan löste ihren Sicherheitsgurt, um ihm zu folgen. »Ich komme mit«, sagte sie.
    Leo drehte sich um und beugte sich in den Wagen. Sein Gesicht war todernst. »Du bist gerade aus dem Krankenhaus entlassen worden«, sagte er. »Ich schau mich mal um. Du bleibst hier.«
    Susan erstarrte und nickte. Sie wurde von plötzlicher Angst gepackt. Der Gedanke, sie könnte Colin Beaton noch einmal über den Weg laufen, war ihr bisher gar nicht gekommen. Jetzt brachte sie das Bild von ihm mit der Machete nicht mehr aus dem Kopf.
    Leo schloss die Fahrertür, und Susan sah ihn im Licht einer Straßenlaterne um die Kühlerhaube des Wagens herumgehen. Sie ließ ihr Fenster hinunter. »Warte«, rief sie.
    Er drehte sich um.
    »Gib mir dein Handy«, sagte sie und streckte die Hand aus dem Fenster. »Für den Fall, dass etwas passiert.«
    Er warf ihr das Gerät zu, und sie fing es. »Lad nichts herunter damit«, sagte er. »Und in meinem Wagen wird nicht geraucht. Ich laufe einmal um die Kirche herum, dann komme ich wieder.«
    Susan sah ihm hinterher, wie er zur Kirche ging, bis er so weit von der Straßenlaterne entfernt war, dass er in der Dunkelheit verschwand.
    Genau in diesem Augenblick, da sie allein in Leos unbeleuchtetem Wagen saß, fiel ihr Derek wieder ein. Verdammt. Sie hatte ihn nicht zurückgerufen. Sie tippte seine Handynummer in Leos Smartphone. Es läutete ein paarmal, dann meldete sich die Mailbox. Wahrscheinlich schlief er. »Ich bin es«, sagte sie. »Ich bin ein Arschloch, ich weiß. Tut mir leid. Hör zu, mein Handy funktioniert nicht, aber du kannst mich auf diesem hier anrufen.« Sie ratterte Leos Nummer herunter. »Bis später.«
    Dann lehnte sie sich im Sitz zurück, blickte aus dem Fenster und wartete. Und wartete.
    Sie griff zum Telefon und hatte Leos Nummer fast vollständig eingetippt, bis ihr einfiel, dass er sein Handy ja gar nicht dabeihatte, weil sie es in der Hand hielt.
    Mist, dachte sie. Wie lange dauerte es denn, bis Leo um die Kirche herummarschiert war?
    Sie stieg aus und schloss gerade die Tür hinter sich, als sie den Crown Victoria einige Meter vor ihr unter der Laterne stehen saß. Fabrikat, Modell, dunkle Farbe, die Peitschenantenne – er sah aus wie Henrys Wagen.
    Susan rief Archie an. Sofort meldete sich die Mailbox.
    Sie sah zur Kirche.
    Dann ging sie zur Fahrertür des Volvo, ließ den Kofferraum aufspringen und holte ein Montiereisen hervor.
    Sie konnte nicht Claire oder sonst jemanden von der Task Force anrufen, weil sie keine Nummer außer Archies auswendig wusste. Bliss hatte kein Handy. Und wenn sie die Notrufnummer wählte, was sollte sie ihnen sagen? Da brennt Licht in einer Kirche, und mein Freund, der Rauschgifthändler, braucht zu lange, um die Kirche zu umrunden?
    Sie musste die Sache selbst in die Hand nehmen, musste herausfinden, was los war.
    Sie packte das Eisen mit beiden Händen und ging auf die Kirche zu. Als sie näher kam, bemerkte sie, dass eine Tür seitlich des Hauptportals nur angelehnt war.
    »Leo?«, flüsterte sie.
    Sie hob das Montiereisen und stieß die Tür mit dem Fuß auf. Das Büro war dunkel, aber sie sah Licht aus einer Tür auf der anderen Seite kommen. Dort waren auch Stimmen zu hören. Jemand schwang wilde Reden.
    Sie schlich auf den Lärm zu, als eine Frauenstimme hinter ihr ertönte: »Keine Bewegung!«
    Susan rutschte das Herz ein Stück tiefer.
    »Umdrehen!«
    Susan drehte sich langsam um und blinzelte ins Licht einer Taschenlampe.
    Der Lichtstrahl wurde gesenkt, und Susan erkannte, dass die Frau, die die Lampe hielt, eine Polizistin war.
    Eine Polizistin! Susan hätte beinahe aufgelacht vor Erleichterung. Dann fiel ihr ein, dass sie gerade in eine Kirche eingebrochen war und ein Montiereisen in der Hand hielt.
    »Wer sind Sie?«, fragte die Polizistin.
    »Ich bin Journalistin«, sagte Susan rasch. »Ich bin auf der Suche nach Pearl Clinton. Ich glaube, dass meine Freunde da drin sind. Mit einem Serienmörder.«
    Die Polizistin wies mit dem Kopf auf das Eisen. »Legen Sie das weg«, sagte sie. »Und dann gehen wir mal nachsehen.«

67
    »Sie will nicht, dass ich tot bin«, sagte Colin. Er schüttelte trotzig den Kopf, aber Archie sah die Verzweiflung in seinen Augen.
    »Sie glaubt, Sie sind wahnsinnig, Colin«, sagte Archie.
    »Lügner!«, brüllte Colin.
    Er hob das Handy,

Weitere Kostenlose Bücher