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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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Susan. Sie sah Prescott an. »Sie ist nicht verrückt.«
    Prescott trat zwischen sie. »Wir sind hier fertig«, sagte er.
    »Suchen Sie den USB -Stick, Susan«, sagte Gretchen.
    Gretchens Gesicht war fahl, die Wangen geschwollen. Ihre rissige Unterlippe begann zu bluten, vielleicht hatte sie sie aufgebissen.
    »Raus jetzt«, sagte Prescott.

16
    Zigaretten schmeckten bei Hitze nie sehr gut. Intuitiv hielt einen etwas davon ab, warmen Rauch einzusaugen, wenn man schwitzte. Es war, als würde man eine Tasse Kaffee in eine Schwitzhütte mitnehmen.
    Das hielt Susan nicht davon ab zu rauchen.
    Sie saß in ihrem Wagen, eine zitternde Hand um das Lenkrad gekrallt, in der anderen eine American Spirit. Sie hatte den Wagen in der Sonne stehen lassen, und der Sitz war so heiß, dass sie sich nicht zurücklehnen konnte, ohne sich eine Verbrennung zweiten Grades zu holen. Auf dem Armaturenbrett hätte sie ziemlich sicher einen Crêpe backen können. Deshalb hatte sie alle Fenster und die Vordertüren geöffnet, um die Hitze entweichen zu lassen, ehe sie wieder auf den Highway fuhr.
    Das Nikotin hatte geholfen. Sie zitterte nicht mehr so schlimm wie beim fluchtartigen Verlassen des Krankenhauses.
    Sie zog ein letztes Mal von ihrer Kippe, warf sie auf den Asphalt des Parkplatzes und trat sie mit einem Flip-Flop aus.
    Dann spähte sie in die Sonne, bis ihre Augen brannten und Tränen kamen. Es war nicht zu leugnen.
    Sie hatte Mist gebaut.
    Jetzt konnte sie nur noch eines tun.
    Die Suppe auslöffeln, die sie sich eingebrockt hatte.
    Ihre Handtasche lag auf dem Beifahrersitz. Sie griff hinein und holte ihr Handy hervor.
    Es läutete vier Mal, bis Archie sich meldete.
    »Was ist?«, sagte er.
    Susan schloss die Augen und stützte den Kopf mit der Hand. »Ich war gerade bei Gretchen.«
    Es gab eine lange Pause. »Erzählen Sie mir davon«, sagte Archie schließlich.
    »Einer ihrer Psychiater hat mich angerufen«, sagte Susan. Sie sprach schnell. »Er sagte, sie wolle mir ein Interview geben. Sie hat mir von einem Mann erzählt, den sie ermordet hat, Archie. Es ist keins der Opfer, von denen wir wissen. Ich habe es auf Band. Aber darum geht es in Wirklichkeit gar nicht. Sie hat mich benutzt, um Sie dazu zu bringen, sie zu besuchen. Sie glaubt, wenn Sie erfahren, dass ich bei ihr war, werden Sie sie besuchen. Das dürfen Sie nicht tun.«
    »Was hat sie noch gesagt?«
    Susan holte tief Luft. »Sie bat mich, Sie nach einem gewissen Ryan Motley zu fragen.«
    »Wo sind Sie gerade?«, fragte Archie. Seine Stimme verriet nichts. Er war durch und durch dienstlich.
    »Noch in Salem.«
    »Bringen Sie mir die Aufnahme.«
    Susan sah auf die Uhr am Armaturenbrett ihres Wagens. Es war elf. Sie konnte in einer Stunde wieder in Portland sein. Und dann ohrfeigte sie sich innerlich. Sie hätte Archie um zehn Uhr treffen sollen. »Verdammt«, sagte sie. »Unser Gespräch mit Pearl. Das habe ich total vergessen.«
    Es gab eine Pause.
    Die Pause war lange genug, damit Susan begriff, dass er es ebenfalls vergessen hatte. Archie vergaß solche Dinge nicht. Er war abgelenkt gewesen. Etwas war passiert.
    »Vielleicht morgen«, sagte Archie.
    »Es tut mir leid«, sagte Susan. »Alles.«
    »Ich weiß«, sagte er und seufzte. »Wir klären es später.«
    Susan beendete das Gespräch und warf das Telefon in ihre Handtasche. Dann zündete sie sich eine neue Zigarette an.
    Sie fragte sich manchmal, wer sie zuerst kriegen würde – der Krebs oder Gretchen Lowell. Heute schienen die Chancen ziemlich ausgeglichen zu sein.

17
    »Worum ging es eben?«, fragte Henry.
    »Tut mir leid«, sagte Archie. Er sah auf seine Armbanduhr in dem Bemühen, Henry so lange hinzuhalten, bis er sicher sein konnte, dass seine Stimme seine Gefühle nicht verriet.
    Er saß am Schreibtisch in seinem Büro im Gebäude der Task Force. Henry saß ihm gegenüber auf einem Stuhl und hatte die Beine auf eine Ecke des Schreibtischs gelegt.
    Archie wusste, wie Henry auf Susans Anruf reagieren würde. Henry hasste Gretchen Lowell. Vor allem hasste er, was Gretchen Archie angetan hatte. Er würde sich einmischen. Und Gretchen wusste genau, wie sie Henry treffen konnte. Sie würde ihn rasend machen. Und das konnte Henry jetzt nicht brauchen. Er musste sich auf seine Genesung konzentrieren.
    Henry hatte Archie immer beschützt. Jetzt war Archie an der Reihe.
    Er würde sich um die Sache kümmern, ohne dass Henry es erfahren musste.
    Archie gab Henrys Cowboystiefeln einen freundlichen Klaps. »Wieso sind

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