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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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zurückverfolgt worden sein.«
    »Okay«, sagte Ngyun.
    »Wir müssen feststellen, ob diese früheren Morde von unserem Killer begangen wurden. Nehmt mit allen Ermittlern Kontakt auf, die an diesen Fällen gearbeitet haben, und geht alle Fallakten noch einmal durch. Vielleicht finden wir einen gemeinsamen Verdächtigen oder einen Namen, der immer wieder als Zeuge auftaucht. Man tötet nicht so viele Menschen, ohne einen Fehler zu machen.«
    »Bin schon dran«, sagte Levy.
    »Vielleicht«, sagte Flannigan, »wusste Gretchen von den Lilien, weil sie diese Kinder getötet hat.«
    Archie griff sich einen der Ausdrucke vom Tisch und schob ihn Flannigan hinüber. »Der jüngste Fall«, sagte er. »Sieh dir das Datum an.« Ein Kind war im November vor vier Jahren ermordet und in einem Park in Illinois abgelegt worden. »Zu dieser Zeit war sie damit beschäftigt, an mir herumzuschnippeln«, sagte er und schüttelte den Kopf über die Ironie. »Ich bin ihr Alibi.« Sie war während der zehn Tage, in denen er an eine Trage gefesselt gewesen war, kaum von seiner Seite gewichen. Auf keinen Fall war sie lange genug fort gewesen, um nach Illinois und zurück zu gelangen. »Schaut«, sagte Archie. »Sie ist eine Lügnerin. Sie lügt in vielen Dingen, was diese Sache angeht. Aber nicht in allen. Sie hat Kelly oder Meester nicht getötet. Aber ich denke, sie weiß, wer es war.«
    »Sie muss ein Eigeninteresse haben«, sagte Flannigan.
    Archie betrachtete seine Hände. Natürlich gab es ein Eigeninteresse. Gretchen hatte immer eins. »Sie sagt, sie hat keinen der Morde an einem Kind begangen, deren wir sie beschuldigen«, sagte Archie. »Sie sagt, sie hat nie ein Kind getötet, und hinter all diesen Taten würde Ryan Motley stecken. Das«, sagte er, »ist ihr Eigeninteresse.«
    Flannigan nickte. »Okay«, sagte er.
    »Okay«, sagte Archie.
    »Ich wollte es nur wissen«, sagte Flannigan. »Damit ich sicher sein kann, dass du es weißt.« Er fing an, die Ausdrucke auf dem Tisch einzusammeln. »Ich arbeite mit Levy an der Überprüfung dieser Fallakten.«
    Alle außer Archie und Henry schoben ihre Stühle zurück und packten zusammen.
    »Nichts an die Medien, solange wir nicht wissen, womit wir es zu tun haben«, gab ihnen Archie mit auf den Weg.
    Er sah sie alle hinausgehen. Alle außer Henry. Henry saß immer noch am Tisch, die Hände über dem Bauch gefaltet, den Blick auf Archie gerichtet. Seine blauen Augen waren trüb, die Stoppeln auf seinem rasierten Schädel wurden weiß. Er fing an, wie ein alter Mann auszusehen.
    Archie klaubte ein Hundehaar von seiner Hose und wartete darauf, dass Henry die Frage stellte.
    »Du warst bei ihr, hab ich recht?«, sagte Henry.
    Archie atmete langsam aus. »Susan hat mich nach dem Interview angerufen«, sagte er. »Ich wusste, es würde dir nicht gefallen, deshalb habe ich dich belogen. Ich war bei Gretchen, um ihr zu sagen, sie soll sich von Susan fernhalten.«
    Henrys Gesicht rötete sich. Er mahlte mit den Kiefern, dann schob er seinen Stuhl zurück und stand auf. Er lief ein paar Mal auf und ab, dann packte er den Stuhl und ließ ihn über das Linoleum schlittern. Der Stuhl kippte um. »Blödsinn«, sagte Henry.
    Archie hatte Henry erst ein paar Mal einen Wutanfall bekommen sehen. Es war, als würde aller Sauerstoff aus dem Raum gesaugt. Er nahm die Augen nicht vom Tisch. »Ich wollte sie sehen«, sagte er. »Ich wusste, du würdest mich davon abhalten.«
    Henry beugte sich zu Archie hinunter, sein hochrotes Gesicht war nur Zentimeter von Archies Nase entfernt. »Schon besser«, sagte er.
    »Sie ist in einer schlechten Verfassung«, sagte Archie. Er hatte es als objektive Feststellung gemeint, konnte jedoch ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken.
    Henry sah es. Er schüttelte den Kopf. »Ich mache das nicht noch mal mit«, sagte er. »Du und sie.« Er richtete die Augen entnervt zur Decke. »Die Sache zwischen euch. Ohne mich.«
    Archie wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte gelogen. Aber er hatte in wesentlich schlimmeren Fällen gelogen, und Henry wusste es. Hier ging es um etwas anderes.
    »Ich kann mich im Augenblick nicht um dich kümmern«, sagte Henry. »Ich habe andere Verpflichtungen.« Er senkte sein Kinn, um auf sein Bein zu verweisen. »Ich bin nicht hundertprozentig fit.«
    Archie wollte nichts Falsches sagen. »Kann ich helfen?«, fragte er.
    Henry lachte. »Du willst mir helfen?«, sagte er. »Wie wär’s mit folgender Erkenntnis: Sämtliche Lügen, die du mir jemals

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