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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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erzählt hast, hatten irgendwie mit Gretchen Lowell zu tun. Eines Tages, wenn es darauf ankommt, möchte ich, dass du sie belügst und mir die Wahrheit sagst. Lass uns damit anfangen.«
    »Okay«, sagte Archie.
    Henry stützte sich mit den Knöcheln auf den Tisch. »Die Dinge haben sich geändert. Es gibt einen Menschen in meinem Leben. Ich habe Claire.«
    »Ich weiß«, sagte Archie.
    »Ich würde immer noch vor einen Bus für dich springen«, sagte Henry.
    »Ich weiß«, sagte Archie.
    »Vor einen Kleinbus.«
    »Okay.«
    Henry schielte nach dem Stuhl, der auf dem Boden lag.
    Archie zögerte. War das ein Test? »Soll ich ihn aufheben?«, fragte er.
    »Ich kann meinen Scheißstuhl verdammt noch mal allein aufheben«, sagte Henry. Er rührte sich nicht. »Aber wenn es dir dann besser geht …«
    Archie stand auf, hob den Stuhl auf und trug ihn an den Tisch zurück.
    Henry ließ sich stöhnend darauf nieder und rieb sich das Bein. »Hast du die Beauty-Killer-Akten immer noch zu Hause«, fragte er.
    »Nicht alles«, sagte Archie. »Nur was ich brauche.«
    Henry sah ihn stirnrunzelnd an.
    Archie sagte nichts.
    »Sie hat diese Kinder getötet, Archie.«
    Archies Magen zog sich zusammen. Er konnte selbst nicht glauben, dass er es laut sagte. »Und wenn nicht?«

37
    Es war fast acht Uhr, und Susan rauchte ihre vierte Zigarette, als Archie aus dem Gebäude der Task Force kam. Sie wartete seit einer Stunde, eine Stunde, in der sie geübt hatte, was sie sagen wollte, als er aus dem Eingang eilte und, ohne sie auch nur anzusehen, schnurstracks auf sein Auto zusteuerte.
    »Hey!«, rief sie und lief ihm auf den Parkplatz nach. Er blieb stehen, und sie sah, wie er die Schultern hängen ließ und sich umdrehte.
    »Susan«, sagte er, und es klang wie ein Seufzer.
    Sie strich die Rede, die sie geprobt hatte. »Sie haben ihnen meine Aufnahme vorgespielt.«
    »Sie haben sie mir gegeben«, sagte er.
    Himmel, konnte er manchmal bescheuert sein. »Ich habe sie Ihnen gegeben«, sagte sie. »Meinem Freund. Nicht der Polizei von Portland. Meine ausgedruckten Kopien haben Sie auch weitergereicht. Die habe ich Ihnen nicht geschenkt, sondern gezeigt. Das ist ein Unterschied.«
    »Ich drucke Ihnen noch welche aus.«
    »Es geht ums Prinzip«, sagte Susan verärgert. »Ich kann investigatives Material nicht einfach an die Polizei weitergeben. Sie hat mich als Journalistin angerufen.«
    Archie schien von ihrer Journalistenempörung nicht allzu beeindruckt zu sein. Er holte seine Wagenschlüssel aus der Tasche. »Sie hat Sie angerufen, weil sie an mich nicht herankam«, sagte er. »Sie wusste, ich würde die Informationen von Ihnen bekommen, und sie wusste, ich würde sie benutzen. Sie haben nur eine Rolle ausgefüllt.«
    Susan wusste, dass er recht hatte, aber sie hörte es nicht gern. Sie zog von ihrer Zigarette. »Ich schreibe den Artikel«, sagte sie.
    Archie schüttelte den Kopf. »Nicht Ryan Motley. Den müssen Sie rauslassen. Schreiben Sie von dem Besuch bei ihr. Drucken Sie jedes Wort von der Aufnahme. Aber erwähnen Sie Motley nicht. Sie haben es hier mit den Eltern ermordeter Kinder zu tun. Wir dürfen das nicht publik machen, ehe wir uns sicher sind. Zu diesem Zeitpunkt ist er noch ein Phantom. Alles, was wir haben, ist Gretchens Behauptung. Und die ist sehr wahrscheinlich von einem geistesgestörten Plan belastet, den Sie nicht verstehen.«
    Aber Sie verstehen ihn? , dachte Susan.
    Archie hatte selbst gesagt, dass Gretchen ihm den USB -Stick vor einem Jahr gegeben hatte. Er hatte dreihundertfünfundsechzig Tage Zeit gehabt, der Sache nachzugehen. Doch es war Susan gewesen, die ihn schließlich in einen USB -Port gesteckt hatte. Ohne sie würde er immer noch in Archies Schreibtisch liegen, zusammen mit seiner Tipp-Ex-Sammlung. Und jetzt wurde sie kaltgestellt. Manchmal hatte Susan den Eindruck, dass Archie sie überhaupt nicht zu schätzen wusste. »Warum haben Sie den USB -Stick so lange nicht angeschaut?«, fragte sie.
    »Wir wussten, dass wir ihren Informationen nicht trauen können«, sagte Archie. »Henry und ich haben uns darauf geeinigt, ihre Spiele nicht mitzuspielen.«
    Nur dass Archie es kaum erwarten konnte zu erfahren, was auf dem Stick war, nachdem Susan ihn gesehen hatte. Er hatte gewusst, dass Susan ihn aus seinem Schreibtisch genommen hatte. Aber er war nicht wütend gewesen. Er hatte sie kein einziges Mal angebrüllt. »Sie wollten, dass ich ihn stehle«, sagte Susan. »Sie hatten Henry versprochen, Sie würden ihn nicht

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