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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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darlegte. Ihr Interview mit Gretchen. Deren Geschichte, wie sie James Beaton getötet hatte. Sein Besuch in St. Helens. Die vier saßen in der Enge von Archies Büro, Archie in seinem Schreibtischsessel, Henry und Claire in den Sesseln gegenüber dem Schreibtisch. Mehr Sitzgelegenheiten gab es nicht, deshalb thronte Susan halb auf der Schreibtischecke. Die Bürotür war geschlossen, die Jalousie zugezogen. Die Sache war ernst.
    Henry rieb sich das Gesicht. Dann ließ er die Hand fallen und sah Archie an.
    Er wirkte nicht erfreut.
    Susan krümmte sich innerlich. Sie tastete mit der Zunge nach Tempeh, das zwischen ihren Zähnen steckte.
    Sie sah, wie Claire einen Blick zu Henry warf.
    Der rieb sich wieder das Gesicht und beugte sich zu Archie vor. »Was tust du da?«, fragte er. Seine Stimme war leise, absolut ruhig, vollkommen beherrscht. Susan hörte ihn kaum. Das war ein schlechtes Zeichen. Susan hatte den Eindruck, je ruhiger Henry wurde, desto wütender war er. »Du weißt, wir haben einen anderen Fall zu bearbeiten«, sagte Henry zu Archie. »Zwei Morde. Ein Se-ri-en-mör-der.«
    »Es hängt zusammen«, sagte Archie rasch. Er nickte in Richtung Susan. »Sagen Sie ihm, welchen Namen sie Ihnen genannt hat.«
    Alle sahen sie an. Sie hatte daran gearbeitet, das Tempeh aus den Zähnen zu popeln. Jetzt spürte sie, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg. Das Tempeh würde warten müssen. »Ryan Motley«, sagte sie.
    Sie sah, wie Henrys Augenbraue zuckte.
    »Geben Sie ihm den USB -Stick«, sagte Archie.
    Susan erstarrte. Ihr ganzes Gesicht fühlte sich jetzt heiß an. Sie schwitzte. Angstschweiß. Sie hatte bisher nicht wirklich gewusst, was das ist.
    Archie sah sie teilnahmslos an und wartete.
    »Was?«, sagte sie.
    »Ich bin nicht dumm«, sagte Archie nüchtern. »Geben Sie ihm den Stick.«
    Sie konnte es nicht leugnen. Aber ein Blick in Archies Gesicht verriet ihr, dass sie nicht ungestraft davonkommen würde. Sie ließ die Schultern hängen und kramte den silbernen USB -Stick, den sie aus Archies Schreibtisch gestohlen hatte, aus ihrer Handtasche. »Hier«, sagte sie kleinlaut und hielt ihn Archie hin.
    Henry riss ihr den Stick aus der Hand. »Du hast ihn ihr gezeigt?«, sagte er an Archie gewandt.
    »Ich habe ihn genommen«, murmelte Susan.
    »Wie bitte?«
    Sie setzte sich aufrecht und sagte laut. »Ich habe ihn aus seinem Schreibtisch genommen.«
    »Sie haben ihn also angesehen?«, fragte Archie.
    Susan zögerte, verwirrt.
    »Was ist drauf?«, fragte Henry.
    »Was soll das heißen, Sie haben ihn aus seinem Schreibtisch genommen?«, fragte Claire.
    Susan verstand nicht. Warum fragten sie, was auf dem Stick war? Sie hatte ihn schließlich von ihnen. Das Ding war mindestens drei Monate lang in Archies Besitz gewesen. Doch dann dämmerte ihr, dass sie alles völlig falsch verstanden hatte. Archie hatte nicht beschlossen, dass es sich nicht lohnte, den Fällen der ermordeten Kinder nachzugehen. Er wusste gar nichts von ihnen. »Ihr beide habt ihn euch nicht angesehen«, sagte sie erstaunt. »Ihr habt die Dateien überhaupt nicht geöffnet.«
    Henry sah Archie an. »Hast du?«, fragte er.
    »Nein«, sagte Archie.
    »Jetzt mal langsam von vorn«, sagte Claire. »Kann mir jemand verraten, worum zum Teufel es hier geht?«
    Wenigstens war Susan nicht die Einzige, die im Dunkeln tappte.
    Archie atmete langsam aus, dann beugte er sich vor und faltete die Hände auf der Schreibtischplatte. Es war still im Raum. Archie nahm den Blick nicht von seinen Händen. »Gretchen gab mir den USB -Stick vor einem Jahr. Sie sagte, sie habe keins der Kinder getötet, deren Ermordung wir ihr vorwarfen, sie habe einen Lehrling gehabt, der außer Kontrolle geraten sei. Er habe allein gehandelt. Sie sagte, sein Name sei Ryan Motley, und wir müssten ihn finden. Dann hat sie mir den Stick gegeben.« Er warf kurz einen Blick zu Henry. »Henry und ich einigten uns darauf, der Sache nicht nachzugehen, uns das Material nicht einmal anzusehen. Henry sagte – und ich war seiner Meinung –, sie würde nur versuchen, mich zu manipulieren. Uns. Dass es ein Spiel sei. Wir waren uns einig, dass sie log.«
    Claire warf Henry einen Blick zu, der ausdrückte: Darüber unterhalten wir uns später.
    Der silberne USB -Stick funkelte auf dem Schreibtisch.
    »Sie lügt wirklich«, sagte Claire.
    »Das dachten wir auch«, sagte Archie.
    »Nein«, sagte Claire. Sie setzte sich ein wenig aufrechter hin. »Ich war an einigen dieser Tatorte, wie ihr vielleicht noch

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