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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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die entschieden unbarmherzige Art, wie sie darüber sprach.
    Archie ließ den Blick um den Konferenztisch wandern. Sie waren alle länger geblieben.
    Michael Flannigan, der die Mütze tief ins Gesicht gezogen hatte und an einem Bart zupfte, den er sich seit Kurzem stehen ließ. Josh Levy, wieder bei ihnen nach einem Jahr Sitte, wo er zehn Kilo zugenommen und sich abgewöhnt hatte, eine Krawatte zu tragen. Greg Fremont, der mit einem Liegerad zur Arbeit fuhr und einen Button am Revers trug – ein Umriss des Staates Oregon mit einem grünen Herzen darin. Martin Ngyun mit seiner unvermeidlichen Blazers-Mütze, der sich an einem Computer so wohlfühlte, dass er mit den Fingern auf einer imaginären Tastatur herumhackte, wenn er an keinem saß. Und dann noch Henry und Claire, die immer noch so weit wie möglich auseinandersaßen, obwohl alle längst wussten, dass sie ein Paar waren.
    Alle Anwesenden waren bei der Task Force Beauty Killer gewesen, außer Mike Flannigan, und der hatte ihnen seitdem geholfen, vier Mörder zu fassen. Diese Leute kannten Gretchen. Sie hatten sie kennengelernt, als sie die Task Force als angebliche Psychologin infiltrierte, die ehrenamtlich mit ihnen arbeiten wollte. Sie kannten ihr mörderisches Treiben von zahllosen Tatorten. Sie hatten gesehen, wie Archie von ihr verzehrt und beinahe getötet worden wäre.
    Sie hörten schweigend zu.
    Henry lachte, als Gretchen Susans Vaterkomplex zur Sprache brachte. Archie sah, wie Claire ihm unter dem Tisch einen Tritt verpasste.
    Dann war die Aufnahme zu Ende.
    Eine Weile sagte niemand etwas. Alles, was man hörte, war Flannigan, der sich am Kinn kratzte.
    Archie räusperte sich. »Was ihr nicht hört, ist, was Gretchen gesagt hat, nachdem das Aufnahmegerät abgestellt war. Sie sagte zu Susan, ein Mann namens Ryan Motley würde hinter den Morden an Jake Kelly und Gabby Meester stecken. Gretchen behauptet, er sei irgendwann ein Komplize von ihr gewesen, und sie hat uns das hier gegeben.« Er fächerte den Stapel der Artikel auseinander, die Susan ausgedruckt hatte. »Wir wissen, dass am Schauplatz von mindestens drei dieser Morde Lilien zurückgelassen wurden. Verschiedene Sorten, aber alles asiatische Lilien.«
    Die anderen griffen nach den Ausdrucken und lasen sie mit gesenktem Kopf durch.
    Nach einigen Minuten sah Flannigan zu Archie auf. Er berührte den Schirm seiner Mütze. »Was hat das mit James Beaton zu tun?«
    Die anderen hoben ebenfalls den Kopf. Claire warf Archie einen Blick zu, als wollte sie sagen: Siehst du?
    » Ich habe keine Ahnung«, gab Archie ehrlich zu. »Beaton verschwand vor achtzehn Jahren. Seine Frau glaubt, er hat sich aus dem Staub gemacht, und es gibt Hinweise, die diese Vermutung stützen. Ich habe keine Ahnung, ob er wirklich ermordet wurde, und falls ja, ob Gretchen es getan hat. Konzentriert euch nicht darauf. Konzentriert euch auf Ryan Motley. Wenn das alles seine Opfer sind, bringt es uns seiner Ergreifung sehr viel näher.«
    »Aber was für ein Spiel treibt Gretchen?«, fragte Levy. »Warum das Geständnis, Beaton getötet zu haben?«
    »Sie will, dass Motley gefasst wird«, sagte Archie. »Das Verschwinden von James Beaton hängt irgendwie mit Ryan Motley zusammen.« Er sah Levy an. »Du hast recht«, sagte er. »Das ist ein Spiel für sie. Sie will uns auf Trab halten. Aber sie hat uns die Teile geliefert. Wir müssen das Puzzle nur noch zusammensetzen.«
    Die anderen sahen nicht überzeugt aus.
    Henry nahm seine Füße vom Tisch. »Hört zu«, sagte er. »Archie kann Gretchen lesen. Wenn er sagt, ihre Informationen sind solide, dann sind sie es. Wer diese Kinder getötet hat, hat auch unsere Opfer getötet oder will es zumindest so aussehen lassen. Wir folgen Archie. Ihr müsst es nicht verstehen.«
    Archie zog den Laptop zu sich heran, der die Aufnahme abgespielt hatte, und holte ein Bild von Google Earth auf den Schirm. Er drehte das Gerät herum, sodass die anderen das Bild sehen konnten. »Das ist das Hamlet Inn. Das hier sind Bahngleise. Ich glaube, sie hat Beaton zerteilt und stückweise da hinübergetragen, und wenn ein Zug vorbeifuhr, hat sie Leichenteile daraufgeworfen.« Er sah Ngyun an. »Martin, ich möchte, dass du feststellst, welche Verbindungen an diesem Tag vorbeigefahren sind, und nachforschst, ob Körperteile in den Waggons oder entlang der Strecke gefunden wurden. Die Strecke wird von Fernzügen befahren, die Überreste könnten also mehrere Staaten entfernt entdeckt und nie bis Oregon

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