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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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bringen«, sagte er. Er hob das Gesicht zum Himmel. »Wegen der Hitze.«
    Archie nickte, und die Männer fingen an, Erde auf den Sarg zu schaufeln. Archie sah zu, wie sie in das tiefe rechtwinklige Grab fiel. Man benutzte einen Bagger, um Gräber auszuheben, aber man füllte sie mit Schaufeln. Die Leute wollten nicht sehen, wie ihre verstorbenen Angehörigen von einem John Deere zugeschüttet wurden.
    Archie beugte sich vor. Die Seiten des Grabs waren dunkel. Die Erde obenauf war heller, von der Sonne getrocknet.
    »Warten Sie«, sagte Archie.
    Die Männer mit den Schaufeln hielten inne und sahen ihn an.
    »Wann wurde dieses Grab ausgehoben?«, fragte Archie.
    »Gestern Abend«, antwortete einer der Männer.
    Archie stand auf, legte die Hände in den Nacken und blickte in Dusty Beatons letzte Ruhestätte hinunter. Er spürte, wie der Schweiß sein Hemd durchnässte. Das Grab war die ganze Nacht offen gewesen. Beaton hatte über der Leiche seiner Mutter geweint. Wenn er beschlossen hatte, der Beerdigung fernzubleiben, würde er einen anderen Weg finden, sich von ihr zu verabschieden. Archie lockerte seine Krawatte. Es half nichts. »Wir müssen sie wieder ausgraben«, sagte er.

57
    Die hintere Tür war offen, und Susan sah ihr Handy auf dem Küchentisch liegen.
    Es waren acht Schritte von der Tür zu diesem Tisch.
    Pearl kauerte schniefend auf der Veranda.
    »Ich gehe hinein und hole mein Handy«, sagte Susan.
    Pearl packte Susan am Arm. »Ich komme mit«, sagte sie.
    Susan holte ein paarmal tief Luft. Es war besser, sie blieben zusammen, besser, sie ließ Pearl nicht allein. Sie nickte. Pearl ließ Susans Arm los, auf dem ein perfekter Satz blutiger Fingerabdrücke zurückblieb.
    Mit Pearl dicht hinter ihr schlich Susan durch die rückwärtige Tür in die Küche. Es sah genauso aus wie zuvor, aber es fühlte sich irgendwie stiller an, wie ein Haus, dessen Bewohner für einen langen Urlaub fortgewesen waren. All die kleinen Geräusche wirkten verstärkt. Das Patschen von Susans Flip-Flops auf dem Küchenboden. Pearls Schniefen. Das Surren des Ventilators. Der tropfende Wasserhahn. Susan erreichte ihr Handy und nahm es, und sie spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Es war nass. Sie sah das Gerät an. Es glänzte vor Wasser. Der Schirm war schwarz. Auf dem Tisch war eine Pfütze, wo es gelegen hatte.
    »Was ist?«, fragte Pearl.
    Susan drehte sich zum Festnetzapparat um. Die Leitung war durchtrennt. Sie sah das Gerät nutzlos an der Wand baumeln.
    Sie versuchte, ihr Handy anzuschalten. Es war tot. Voll Wasser.
    Pearl wimmerte. Susan nahm ihre Hand. Zur Haustür, formte sie lautlos mit den Lippen.
    Moment.
    Susan drückte Pearls Hand, um ihr zu signalisieren, still zu sein. Das gleichmäßige Geräusch des Ventilators im Wohnzimmer veränderte sich. Er wurde langsamer. Jemand hatte ihn ausgeschaltet.
    Der Mann trat hinter der offenen Zwischentür hervor wie ein Entertainer, der eine Bühne betritt. Er war um die vierzig, mit einem freundlichen, glatt rasierten Gesicht und kurzem braunen Haar, und er war groß und wie ein Missionar gekleidet, mit schwarzer Hose und einem weißem Hemd. Das Hemd war voll Blutspritzer, und Blut tropfte von der Machete, die er in der rechten Hand hielt. Seine Augen funkelten. »Betet mit mir«, sagte er.

58
    Susan stellte sich vor Pearl.
    Der Mann mit der Machete war zwischen ihnen und der Haustür. Der Garten bot keine Fluchtmöglichkeit. Sie mussten Zeit gewinnen.
    »Sie sind Colin Beaton«, sagte Susan.
    Er lächelte. »Ich bin der Mann, der hier ist, um euch zu töten«, sagte er.
    »Das ist er«, sagte Pearl. »Das ist der Typ, der mich packen wollte.«
    Kein Scheiß, dachte Susan. »Sie hat Sie nicht gesehen«, sagte Susan. »Sie kann nicht bezeugen, dass Sie dort waren. Das ist ein Irrtum.«
    »Nein«, sagte der Mann. »Es ist kein Irrtum. Es ist Gottes Plan.«
    Er hob die Machete, und Susan zog Pearl zur Treppe und schob sie vor sich her nach oben.
    Hinter sich hörte sie Beaton lachen.
    Sie hasteten die Stufen hinauf und den Gang entlang zum Badezimmer, das als einziger Raum auf diesem Stockwerk abschließbar war.
    Das Schloss war ein Witz, nichts, was einen Irren, der eine Machete schwang, draußen hielt, aber es war das einzige Schloss, das sie hatten.
    Pearl kauerte sich neben den Korb aus Guatemala, in dem Bliss ihre Schmutzwäsche aufbewahrte. Die gusseiserne Badewanne mit den Klauenfüßen war von Kerzen gesäumt. Bliss hatte den Holzfußboden hellblau gestrichen und die

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