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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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Anzug in den letzten Jahren erfahren hatte, würde er sich bald einen zweiten kaufen müssen. Er lockerte die Krawatte, spürte jetzt schon, wie ihm um den Kragen heiß wurde, und er hatte das Sakko noch nicht einmal an.
    Er trank seine zweite Tasse Kaffee über die Spüle gebeugt, damit er sich keine Flecken in das weiße Hemd machte.
    Henry klopfte nicht. Er kam einfach hereinspaziert und sagte: »Ich komme mir vor wie ein Vollidiot.« Er trug ein kurzärmliges graues Button-down-Hemd und eine dunkelgraue Hose mit schwarzen Cowboystiefeln.
    Für Henry war das Abendkleidung.
    »Du siehst einwandfrei aus«, sagte Archie und schlürfte den Rest seines Kaffees. Er stellte die Tasse in den Ausguss und angelte sich die Anzugjacke von der Stuhllehne. Als er sich wieder zu Henry umdrehte, starrte dieser mit offenem Mund Rachel an, die gerade aus Archies Schlafzimmer kam, seinen Morgenmantel trug und sich das nasse Haar mit einem seiner Handtücher trocknete.
    »Hallo«, sagte Henry.
    »Ah, sehr gut«, sagte Archie. »Du siehst sie also auch.«
    Rachel grinste.
    »In der Kanne ist Kaffee«, sagte Archie. »Ich muss zur Arbeit.«
    Archie musste Henry praktisch aus seiner Wohnung schieben. Henrys Wangen glühten immer noch vor Freude, als sie beim Wagen ankamen. »Und wer ist sie?«, fragte er.
    »Meine Nachbarin«, sagte Archie.
    Sie schwiegen, bis Henry auf die I-5 fuhr und dann über die Fremont Bridge und auf den Highway 30 durch den Northwest Industrial District.
    »Sie sieht aus wie … du weißt schon«, sagte Henry.
    Archie blickte aus dem Fenster auf die gesichtslosen Gebäude und riesigen Parkplätze. »Gretchen Stevens«, sagte er. Sie hatten zusammen über der Akte der Jugendbehörde gebrütet. Henry war noch immer nicht überzeugt.
    »Es ist nur Sex«, sagte Archie.
    Henry sah ihn von der Seite an. »Und sie hat noch nie jemanden umgebracht?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Ich finde, das ist ein gewaltiger Schritt vorwärts für dich.«
    »Danke.«
    Die Straße wurde schmaler, und die Ladebuchten machten Bäumen und Zoofachgeschäften Platz. Henry strahlte immer noch und klopfte eine Melodie auf dem Lenkrad mit, die nur er hörte.
    »Du wirst es Claire erzählen, oder?«, sagte Archie.
    Henrys Grinsen wurde noch breiter, und er nickte. »O ja«, sagte er. Er gluckste fröhlich vor sich hin.
    »Was ist?«, sagte Archie.
    »Susan wird sie hassen«, antwortete Henry.

55
    »Keine Bewegung!«, sagte Susan.
    »Was?«, fragte Pearl verblüfft.
    »Das ist mein Pixies-T-Shirt.«
    Pearl steckte den Finger durch den Saum und wackelte damit. »Es hat ein Loch.«
    »Ja«, sagte Susan. »Ja, es hat ein Loch. Weil es alt ist. So wie ich. Jetzt zieh es aus.«
    »Ich habe nichts anzuziehen«, schmollte Pearl. »Bliss hat gesagt, ich kann mir deine Sachen borgen. Was soll ich machen? Nackt herumlaufen?« Sie warf das Haar über die Schulter. »Das meiste von deinen Klamotten gefällt mir nicht einmal.«
    Manchmal konnte Susan verstehen, warum jemand einen Mord beging. »Ich habe fantastische Sachen«, sagte sie.
    Pearl zupfte über den Brüsten an dem Shirt. Susan musste zugeben, dass es die Pubertät gut mit Pearl gemeint hatte. »Sie passen mir nicht richtig. Deine Titten sind kleiner.«
    »Dann borg dir was von Bliss«, sagte Susan.
    »Ihre Sachen riechen alle komisch«, sagte Pearl und zog die Nase kraus.
    Das stimmte – Patschuli.
    Ich werde nett sein. So hatte es Susan ihrer Mutter versprochen, ehe Bliss zur Arbeit gegangen war. Sie hatte einen Abgabetermin. Sie hatte keine Zeit, mit einem Teenager zu streiten. »Das ist mein Lieblings-T-Shirt, und wenn du es beschädigst oder Flecken hineinmachst, bringe ich dich um.«
    Pearl rollte mit den Augen. »Hu, ich fürchte mich ja so«, sagte sie und ging zur Hintertür.
    »Wohin willst du?«
    »Ich gehe raus zu Baby«, sagte Pearl.
    »Die Ziege heißt nicht Baby«, sagte Susan.
    »Ich nenne sie aber so«, sagte Pearl und ließ das Fliegengitter beim Hinausgehen zuknallen.
    Susan setzte sich am Küchentisch an ihren Laptop. Auf der Tastatur lag eine Nachricht von Bliss. Sie wusste, dass sie von Bliss war, weil sie auf die Rückseite eines Fetzens Packpapier geschrieben war.
    Susan las die Mitteilung. Mir ist eingefallen, woher ich diese Frau kannte: Heroes Column.
    Welche Frau? Susan starrte eine Weile auf den Zettel, bis ihr klar wurde, dass Bliss wohl Gabby Meester meinte, das Opfer auf dem Dach.
    Die Heroes Column war eine Kolumne, die in der Portland Tribune erschien,

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