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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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wies er Laisa an.
    Sie konzentrierte sich kurz auf das Bild, durchsuchte das Bündel, das Salavar hatte zurücklassen müssen, und fand darin den gezeigten Gegenstand.
    »Sehr gut«, lobte Khaton sie. »Nimm das Ding jetzt in die Hand und tu genau das, was ich dir sage. Du musst seine Wirkung umkehren, so dass es jetzt entsteinert.« Es folgte eine Reihe von Anweisungen, deren Sinn Laisa zwar nicht begriff, die sie aber getreu befolgte.
    »So, jetzt müsste das Ding umgeschaltet sein. Du kannst mich jetzt entsteinern«, erklärte Khaton.
    Laisa schwankte, ob sie sich nicht zuerst um Naika kümmern sollte. Dann aber sagte sie sich, dass sie das Gerät vorher an diesem aufgeblasenen Kerl ausprobieren wollte. Wenn es schiefging, hatte wenigstens ihre Freundin nicht darunter zu leiden. Entschlossen richtete sie das Artefakt auf den Evari und schaltete es ein.
    Sie spürte, wie eine Wolke kalter grüner Magie herausdrang und den Mann in der Kiste einhüllte.
    Laisa wusste nicht, wie lange sie das Artefakt einsetzen musste, und ließ es laufen, bis Khaton ihr befahl, damit aufzuhören. »Wir brauchen das Ding noch für die Nixe«, setzte er dann mit normaler Stimme hinzu.
    Er hörte sich ziemlich verzerrt und undeutlich an, schien aber sonst in Ordnung zu sein. Zumindest konnte er seine Arme und Beine bewegen und kam sogar allein auf die Füße. Allerdings war er danach so kraftlos, dass Laisa ihn stützen musste.
    »Gut gemacht!« Er biss die Zähne zusammen, dass sie knirschten, und wankte zur Bordwand. Laisa glaubte schon, er müsse ebenso erbrechen wie Rongi, doch da flammte das weiße Licht in ihm hell auf, und seine eingefallene Gestalt straffte sich.
    Während Khaton Heilmagie durch seinen Körper fließen ließ, um die unangenehmen Folgen der Versteinerung zu überwinden, betrachtete er seine Retterin. Er hatte sie aufgrund ihrer Ausstrahlung für einen Eirun-Mischling gehalten. Zu seiner Überraschung sah er jedoch eine ausgewachsene, weißmagische Greedh’een vor sich.
    Solche Wesen waren so selten wie die Besuche der Götter in den Dämmerlanden zu dieser Zeit, und er hätte sein gesamtes magisches Können darauf verwettet, dass es mit dieser Katzenfrau etwas Besonderes auf sich hatte. Was hatte die Goldene zu ihm gesagt? »Wenn du sie siehst, wirst du sie erkennen!«
    Das also war die Person, die den Stern der Irisea aus dem Turm des schwarzen Evari holen sollte. Aber darüber wollte er zu einer anderen Stunde nachdenken. Jetzt galt es, den Wirrwarr, den Salavar hinterlassen hatte, aufzulösen.
    Er nahm Laisa das Entsteinerungsartefakt ab. »So, jetzt schauen wir, was wir für die Nixe tun können«, sagte er und setzte das Gerät ein.
    Laisa sah, wie die grüne Wolke Naika einhüllte und deren zu Stein verwandelter Körper wieder zu Fleisch wurde. Der Nixe gelang es nicht so gut, mit den Folgen der Entsteinerung fertig zu werden wie dem Evari. Als sie zur Bordwand kroch, war sie zu schwach, um hinüberklettern und ins Wasser tauchen zu können. Außerdem litt sie noch unter der Nachwirkung der schwarzen Artefakte und krümmte sich unter starken Krämpfen.
    Khaton kniete neben ihr nieder und legte ihr die Hand auf die Stirn. »Gleich wird es dir besser gehen«, erklärte er und ließ heilende Magie in sie hineinfließen. Das graue Gesicht der Nixe nahm wieder das gewohnte weiße Strahlen an, und sie blickte scheu zu dem Magier auf.
    »Du musst der weiße Evari sein. Ich habe mit Freundinnen gesprochen, die dich kennengelernt haben.«
    »Der Wächter des weißen Dämonen!« Ysobel sprang erschrocken zurück und stolperte über eine der beiden Kisten. Hätte Laisa sie nicht rechtzeitig festgehalten, wäre sie über Bord gegangen.
    »Bei Meandir, ich tu dir doch nichts, du dummes Ding!«, fuhr Khaton die Tivenga an. »Immerhin hatten wir beide denselben Feind! Der Feind meines Feindes mag nicht mein Freund sein, doch vielleicht ist er mein Verbündeter.«
    Da die Nixe nun in der Lage war, aufrecht zu sitzen und selbst Wasser aus dem Fluss zu schöpfen und sich damit zu benetzen, zeigte Khaton auf Rongi, der gegen die Folgen der Lähmung ankämpfte, und den immer noch weggetretenen Borlon.
    »Ich werde mich jetzt um die beiden hier kümmern. Du, Katze, und dieses dumme Ding dort, ihr könnt schon mal den Mast aufstellen und das Segel setzen.«
    »Ich heiße nicht dummes Ding, sondern Ysobel«, fuhr die Tivenga den Magier an.
    »Auch recht!«, antwortete Khaton ungerührt und fing den taumelnden Rongi ein. »Wie

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