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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Katzenfrau! So einen Kampf habe ich noch nie erlebt, und ich wünschte, ich hätte dich besser unterstützen können.«
    Laisa versuchte zu grinsen, aber die Erschöpfung verzerrte ihr Gesicht zu einer Grimasse. »Vielen Dank für deine Hilfe. So konnten wir dem Ungeheuer endlich den Garaus machen. Andere sind nur davongelaufen oder haben einfach zugesehen.« Ein verächtlicher Blick traf Ilonah, die sich vor Grauen wie im Fieber schüttelte, und Toghann, der sich stöhnend seinen gebrochenen Arm hielt.
    Inzwischen war Ysobel wieder zu Atem gekommen und sah sich mit glitzernden Augen um. »Wenn mich nicht alles täuscht, sind wir jetzt die Herren dieser Festung unter dem Berge. Wollen wir uns unseren neuen Besitz nicht einmal ansehen?«
    »Erst solltet ihr schauen, ob der Magier wirklich tot ist. Wenn wir Pech haben, gelingt es ihm, sich wiederherzustellen oder zumindest als Untoter herumzulaufen so wie eine seiner Wachen!«, rief Naika von der Balustrade herab.
    Die Warnung war nicht unberechtigt, denn als Laisa zu dem Leichnam des Magiers trat, sah sie, wie dessen zerstampfte Knochen sich zusammensetzten und sein Körper langsam wieder Gestalt annahm. Erschrocken sah sie zu Naika hoch.
    »Der Kerl ist wirklich noch am Leben! Was soll ich machen?«
    »Zerschneidet ihn in kleine Stücke und verbrennt die Einzelteile!«, antwortete die Nixe in einem hasserfüllten Tonfall, der gar nicht zu ihrer sonst so lieblichen Art passte.
    Ein klagender Schrei drang aus Tedenrhols kaum noch erkennbarem Mund, und er versuchte, seinen Heilungsprozess zu beschleunigen. Während Ysobel und der Gepanzerte ihn überwachten, traten Laisa und Rongi durch die Türen, die nun nach dem Tod des Magiers offen standen, und durchsuchten die Kammern in der Nähe nach brennbaren Dingen, die sie in die Arena schleppten.
    Als Rongi einen Ballen blauer Seide hereinbrachte und auf den Stapel warf, zerrte Ilonah den Stoff protestierend von dem Scheiterhaufen herab. Der Katling fauchte empört, doch Laisa winkte ab und sah die Nixe an, die mühsam zu ihnen hinabgekrochen kam.
    »Reicht das?«
    Als Naika nickte, setzte Ysobel den Haufen mit den Überresten des Magiers durch einen Zauber in Brand. Tedenrhol versuchte noch, dem Feuer zu entkommen, doch Laisa packte eine Lanze und stieß seine Überreste wieder in die Flammen zurück. Ein Zauberer, der nicht sterben wollte, obwohl er längst hätte tot sein müssen, war gar nicht nach ihrem Geschmack.
    Unterdessen schälte sich der Gepanzerte aus seiner Rüstung und entpuppte sich als hünenhaftes Geschöpf, das mehr einem Bären als einem Menschen glich, auch wenn sein Gesicht weniger tierhaft wirkte als Laisas.
    Ilonah wich entsetzt vor ihm zurück, und Toghann schrie erschrocken auf. »Ein Monster des Westens!«
    Mit einer wütenden Geste fuhr Laisa herum. »Das hier war ein Monster!«, rief sie und zeigte dabei auf das tote Kampfgeschöpf. »Der Mann hier ist ein guter Kampfgefährte, ein besserer, als du es je sein wirst!«
    Toghann bedachte sie mit einem verächtlichen Blick, wandte ihr dann den Rücken zu und forderte Ilonah auf, sich um seinen gebrochenen Arm zu kümmern.
    Laisa, Naika, Ysobel undBorlon wachten bei dem Scheiterhaufen, bis dieser vollständig niedergebrannt war. Zuletzt sammelten sie die Asche auf und füllten sie in eiserne Fässer. Naika zeigte ihnen den Weg zu einem tiefen Brunnen, an dessen Grund das Wasser eines unterirdischen Wasserlaufs brodelte und schäumte. In den kippten sie die Asche, die, wie Naika behauptete, in den Großen Strom und mit ihm ins Meer geschwemmt würde. Dort konnte kein Magier der Welt seinen Körper wieder entstehen lassen.
    ☀ ☀ ☀
    Nach dem Sieg über das Kampfmonster und dem Tod des Magiers befanden Laisa und ihre Freunde sich nun unverhofft im Besitz einer unterirdischen Festung, die aus Dutzenden von Sälen und Höhlen, Ställen und dem als Arena benutzten Übungsplatz bestand. Da sie befürchteten, irgendwo könnten noch Gefangene verborgen sein, durchsuchten sie sämtliche Räume, Hallen und Gänge.
    Die Säulen und die tragenden Wände der Festung bestanden aus grünem, diamanthartem Kristall, den nicht einmal Stahl zu ritzen vermochte, und Laisa befürchtete schon, sie würden in diesen Höhlen auf ewig gefangen sein. Die Gefahr zu verhungern, bestand jedoch nicht, denn in tiefer gelegenen Hallen fanden sie vorbereitete Speisen aller Art, darunter Köstlichkeiten aus Fleisch und Fisch, die jedem Katzenwesen das Wasser im Mund

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