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Stern der Liebe ueber Sizilien

Stern der Liebe ueber Sizilien

Titel: Stern der Liebe ueber Sizilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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war ein Begriff, mit dem er nichts anzufangen wusste. Nach seinem Dafürhalten diente er Frauen zur Rechtfertigung ihrer Sinnlichkeit und Männern wie ihm als Vorwand für Sex. Dennoch … Etwas sagte ihm, dass ihre Gefühle für ihn tiefer gingen, dass es mehr war als bloße Sinnlichkeit. Und sie erwartete ein Kind – ob von ihm oder einem anderen, war das wirklich so wichtig?
    Er musste sie sehen und sich mit ihr aussprechen.
    Am nächsten Tag flog er nach Rom, doch als er vor ihrer Wohnung stand, reagierte niemand auf sein Klopfen.
    Er versuchte es noch einmal. Sie musste da sein, denn er hörte gedämpfte Musik, ein Album ihres Lieblingssängers.
    Wieder klopfte er, diesmal lauter. Vielleicht war sie im Bad.
    Da sich nichts rührte, drückte er ungeduldig auf die Klinke, und die Tür ging auf. Wie oft hatte er ihr eingeschärft, die Kette vorzulegen, wenn sie allein war!
    Das Bad stand offen, es war leer. Beunruhigt ging er zum Schlafzimmer. War jemand bei ihr eingebrochen? Hatte man sie verletzt oder gar noch Schlimmeres? Alle möglichen Schreckensbilder erschienen in seinem Kopf. Er stieß die Tür auf und sah sich um – niemand war da, auf den er sich stürzen konnte. Aber auf dem Bett, unter der Decke, bemerkte er eine Erhebung. Er ging hin und schlug sie zurück.
    Elisa hatte die Augen geschlossen, doch sie schlief nicht. Zusammengekrümmt und stöhnend lag sie da, während ihr die Tränen über das Gesicht liefen.

4. KAPITEL
    Er fiel neben dem Bett auf die Knie. „Elisa?“
    Mühsam öffnete sie die Augen. „Antonio … Wieso bist du hier?“
    „Das ist doch egal. Was ist passiert?“
    Ein Schluchzen drang aus ihrer Kehle. „Ich glaube, ich verliere das Baby.“
    Sofort griff er nach dem Handy. „Ich rufe einen Krankenwagen.“
    Sie gab keine Antwort, stöhnte nur. Dann schrie sie auf.
    Die Schmerzen schienen schlimmer zu werden, und die Ambulanz kam und kam nicht.
    „Lieber Gott, hilf mir“, wimmerte sie und warf den Kopf von einer Seite auf die andere, während sie sich mit beiden Händen den Bauch hielt.
    Hilflos streichelte Antonio ihren Arm. „Sag mir, was passiert ist.“
    „Ich weiß es nicht“, schluchzte sie. „Es fing auf einmal an.“
    Ohnmächtig sah er zu, wie sie sich quälte. Wenn er ihr doch nur etwas von seiner Stärke abgeben könnte! Aber alles, was er tun konnte, war, ihre Hand zu halten und leere Tröstungen zu murmeln.
    Endlich kamen die Sanitäter. Sie baten Antonio beiseitezutreten, um ihnen Platz zu machen, doch Elisa weigerte sich verzweifelt, seine Hand loszulassen. „Schick sie fort!“, schrie sie. „Sie dürfen mich nicht anrühren, sonst verliere ich das Baby.“
    „Sie müssen dich ins Krankenhaus bringen, Elisa.“
    „ Nein! Wenn ich aufstehe, stirbt es.“
    Einer der beiden Männer versuchte, sie zu beruhigen. „Sie brauchen nicht aufzustehen, wir tragen Sie“, versicherte er, doch sie hörte nicht zu.
    Den Blick auf Antonio gerichtet, flehte sie: „Hilf mir! Ich will nicht, ich …“ Ihre Stimme versagte, als sie von einer neuen Wehe ergriffen wurde und sich vor Schmerzen krümmte.
    „Die Männer wollen dir doch nur helfen, Elisa. Du musst ihnen vertrauen.“
    „Ich kann nicht! Ich will nicht!“, schrie sie, jenseits aller Vernunft. „Es ist mein Baby! Ich liebe es! Bitte hilf mir!“
    Er brachte kein Wort hervor. Ohnmächtig ballte er die Fäuste. Seine Augen brannten.
    „Bitte, Antonio! Ich sag auch niemandem, wer der Vater ist, das verspreche ich. Ich werde dich nie wieder belästigen, ich gehe mit dem Kind in die Staaten, du bekommst uns nie wieder zu sehen!“
    Jedes Wort traf ihn wie ein Messerstich. „Sag so was nicht.“
    Einer der Helfer kam und zog die Decke vom Bett. Auf dem Laken war ein roter Fleck, der zusehends größer wurde.
    Antonio stockte der Atem. „Elisa …“, stieß er hervor.
    Sie sah an sich herab, dann schrie sie auf. Und dieser Schrei ging ihm durch und durch – bis heute schallte er ihm in den Ohren.
    Danach blieb den Sanitätern nur noch, sie mit einer Spritze zu beruhigen und ins Krankenhaus zu bringen. Es fehlte nicht viel, und sie wäre verblutet.
    Nach der Entlassung besuchte er sie jeden Tag in ihrer Wohnung, aber sie tat, als existiere er nicht. Was er auch sagte, sie gab keine Antwort. Wenn er versuchte, sie zu streicheln oder zu küssen, stieß sie ihn weg. Am fünften Tag war sie verschwunden.
    Vier Wochen lang suchte er nach ihr, doch trotz all seines Wissens und seiner Beziehungen war es ihm nie

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