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Stern der Rebellen

Stern der Rebellen

Titel: Stern der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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Liebe Gott.«
    Sten, der gut verborgen inmitten des zusammengewürfelten Rekrutenhaufens stand, warf einen verstohlenen Blick auf den drahtigen Mann mittleren Alters, der da vor ihnen stand. Lanzotta trug die braune Uniform einer Garde-Kampfdivision und den hochgesteckten Schlapphut der Ausbildungstruppe. Die einzige Auszeichnung, die er außer den schmalen schwarzen Streifen seiner Rangabzeichen trug, waren die umkränzten Sterne einer Planetarischen Kampfspange für mehrmalige Teilnahme an Sturmangriffen.
    Er wurde von zwei bulligen Corporals frankiert.
    »Auf Kniefälle und Brandopfer lege ich keinen Wert«, fuhr Lanzotta fort. »Anbetung und bedingungsloser Gehorsam reichen völlig aus, um mich überglücklich zu machen.«
    Lanzotta lächelte freundlich in die Runde seiner Rekruten. Einer von ihnen, in einen grellbunten Seidenanzug von einem Touristenplaneten gekleidet, beging den Fehler, das Lächeln zu erwidern.
    »Ah. Hier haben wir einen Mann mit Sinn für Humor.« Lanzotta machte einige Schritte, bis er direkt vor dem Mann stand. »Findest du das etwa lustig, mein Sohn?«
    Das Lächeln war vom Gesicht des jungen Burschen verschwunden. Er sagte nichts.
    »Ich dachte, ich hätte dem Mann hier eine Frage gestellt«, sagte Lanzotta. »Ist meine Aussprache etwa nicht deutlich genug, Corporal Carruthers?«
    Eins der Muskelpakete, eine Frau, bewegte sich kaum merklieb. »Ich habe Sie klar und deutlich verstanden, Sergeant.«
    Lanzotta nickte. Seine Hand schoss nach vorne und packte den Rekruten unter dem Kinn. Ohne jede sichtliche Anstrengung hob er den Mann in die Luft, bis seine Füße über der Erde baumelten. »Auf meine Fragen erhalte ich gerne eine Antwort«, erläuterte er. »Ich fragte, ob du das lustig findest?«
    »N-nein«, gurgelte der Junge.
    »Ich ziehe es vor, mit meinem Rang angesprochen zu werden«, sagte Lanzotta. Dann schleuderte er den Rekruten von sich, der unsanft auf dem Boden landete. »Vielleicht hast du deinen Sinn für Humor noch bitter nötig.« fügte Lanzotta hinzu.
    »Heute stehen hier hundert von euch. Ihr wurdet auserwählt, in die Reihen des 1. Garde-Sturmregiments einzutreten.
    Ich heiße euch willkommen.
    Wie ihr wisst, sind wir überaus wählerisch. Nach dem, was ich so höre, kommt für die Garde nur einer von hunderttausend in Frage.
    Unter diesen Umständen könntet ihr Männer und Frauen auf die Idee kommen, euch für so etwas wie eine Elite, zu halten. Corporal Halstead, sehen diese – was immer das sein soll – in Ihren Augen wie Elite aus?«
    »Nein, Sergeant Lanzotta«, brummte der zweite Koloss. »Sie sehen eher aus wie der schäbige Rest der letzten Kleiderspende.« »Hmmm.« Lanzotta überlegte kurz. »Vielleicht nicht ganz so mies.«
    Er schritt die regungslosen Reihen ab und betrachtete sich die Rekruten aus der Nähe. Bei Sten blieb er stehen, musterte ihn von oben bis unten und lächelte dünn. Dann ging er noch einige weitere Reihen weiter, bevor er sagte: »Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, Corporal. Sie hatten recht.«
    Lanzotta marschierte wieder an die Spitze der Formation und schüttelte besorgt den Kopf. »Die Imperiale Garde ist die vortrefflichste Kampftruppe in der Geschichte der Menschheit. Und das 1. Sturmregiment ist das beste in der ganzen Garde. Wir haben noch nie eine Schlacht verloren, und wir werden auch nie eine verlieren.«
    Er machte eine kurze Pause.
    »Der eine oder andere General hat einmal gesagt, die Aufgabe eines Soldaten ist nicht zu kämpfen, sondern zu sterben. Falls einer von euch Pilzflechten es bis zur Prüfung schafft, wird er den Soldaten auf der gegnerischen Seite dabei helfen, für ihre Heimat zu sterben. Wir von der Garde sind nicht an Kanonenfutter interessiert. Wir bilden Kampfmaschinen aus, keine Verlierer.
    Ihr werdet ein Jahr hier im Ersatzregiment zur Ausbildung bleiben. Falls ich es dann mit meinem Gewissen vereinbaren kann, werdet ihr zum Einsatz-Sturmregiment versetzt.
    In diesem Jahr bleiben euch nur drei Möglichkeiten. Ihr könnt jederzeit alles hinschmeißen; wir schätzen uns glücklich, wenn wir euch aussieben und zum Dienst in einem hundsgewöhnlichen Bataillon abschieben dürfen.
    Oder aber ihr lernt, wie man ein richtiger Soldat wird.« Er wartete.
    »Die dritte Möglichkeit: ihr könnt sterben.« Lanzotta lächelte wieder, »Corporal Halstead, Corporal Carruthers und ich werden euch mit Freude töten, wenn wir auch nur einen Moment glauben, dass ihr im Ernstfall eure Kameraden in Gefahr bringen

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